Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
10 June 2021 

Bestimmt

„Zu geschehen“

 

Die Erleuchteten haben verkündet, dass das, was zu geschehen bestimmt ist, geschehen wird. Diese Verkündigung der Erleuchteten kann vom Menschen entweder als Wissen oder als Weisheit verstanden werden.

Wissen fragt, wer entscheidet, was geschehen soll, oder was entscheidet, was geschehen soll. Wissen besagt, dass das, was bestimmt ist zu geschehen, eine Handlung oder Handlungen sind.

Weisheit offenbart, dass das, was zu geschehen bestimmt ist, nur Bewegung ist und nicht eine Handlung oder Handlungen.

Weisheit offenbart, dass sich das Wissen im Menschen als Illusion von Ton entwickelt hat. Weisheit offenbart, dass die Evolution auch die Weisheit im Menschen als eine Illusion von Ton entwickelt hat.

Weisheit offenbart, dass es die Evolution ist, die das entwickelt, was geschehen soll. Weisheit offenbart, dass die Evolution nicht entscheidet, welche Handlung oder welche Bewegung geschehen soll.

Weisheit offenbart, dass sich auch Bewegung entwickelt, so wie sich Wissen und Weisheit entwickeln und sich alles, was existiert, entwickelt. Das bedeutet, dass sich Bewegung innerhalb des Moments so entwickelt, wie es ihr bestimmt ist, sich zu entwickeln.

Weisheit offenbart, dass das, was geschehen soll, nur eine Bewegung und keine Handlung ist. Weisheit offenbart, dass in jedem Moment nur eine Bewegung geschieht und keine Handlung.

Weisheit offenbart, dass sich die Lippen so entwickelt haben, dass sie sich so bewegen, wie es ihnen bestimmt ist. Weisheit offenbart, dass Töne, die durch die Bewegung der Lippen geäußert werden, als verschiedene Wörter und verschiedene Sprachen erscheinen.

Weisheit offenbart, dass eine Handlung aus mehreren Bewegungen mehrerer Muskeln im menschlichen Körper besteht. Weisheit offenbart, dass das Wissen über mehrere Muskelbewegungen nicht im Verstand des menschlichen Wesens registriert wird.

Weisheit offenbart, dass das Wissen im menschlichen Verstand nur eine Bezeichnung einer Handlung kennt. 

Weisheit offenbart, dass das Wissen die Bewegungen mehrerer Muskeln, die geschehen sollen, nicht kennt. Weisheit offenbart, dass die Bewegung, die geschehen soll, geschehen wird und nicht eine Handlung geschieht.

Weisheit offenbart, dass Mann und Frau nicht die Handelnden, Sprechenden oder Denkenden sind.

Die Erleuchteten erkennen, dass das, was zu geschehen bestimmt ist, geschehen wird, und dass das, was zu geschehen bestimmt ist, durch Wissen und durch Weisheit unterschiedlich betrachtet wird.

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2021

Anmerkung des Herausgebers: 
In diesen Artikeln wird die Evolution der Weisheit im Menschen offenbart, ebenso wie die Evolution des Wissens im Menschen. So kann die Offenbarung, dass geschieht, was geschehen soll, vom Menschen so verstanden werden, wie es bestimmt ist. Für Weisheit besteht Dankbarkeit für das allmähliche Verstehen der Essenz des Lebens selbst. Für Wissen besteht Dankbarkeit für das allmähliche Verstehen der Natur des Verstandes mit Gedanken im Menschen. Es ist, wie es bestimmt ist, zu sein.
Julian Capper. Großbritannien.

Anmerkung des deutschen Übersetzers: 
Viele Techniken der Erleuchtung werden auf dem spirituellen Markt verkauft. Eine davon ist die sogenannte Achtsamkeitsübung. Sie ist mittlerweile auch in der Psychotherapie und in der Ratgeberliteratur weit verbreitet und sollen helfen, Stress abzubauen und die Gedanken zu beruhigen. Man wird aufgefordert, alles einfach nur achtsam zu beobachten, was geschieht, Gedanken und Gefühle eingeschlossen. Der Übende mit Wissen glaubt dabei, dass der Übende, die Übung sowie das achtsam Beobachtete, also die Gefühle und Gedanken, real seien. Weisheit, wie im vorliegenden Artikel, offenbart, dass im Leben nur eine Bewegung stattfindet, eine Bewegung aus Licht und Ton, der illusionäre Worte manifestiert, die Handlungen, Gedanken und Gefühle als Realität vortäuschen, während sie zwar existieren, allerdings nur illusionär. Was beobachtet wird, ist eine einzelne Bewegung, sonst nichts, und das Beobachten ist darin enthalten. Dieses Verständnis beruhigt und macht gelassen, wenn es geschieht. 
Marcus Stegmaier, Deutschland. 

back to articles page