Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
The Netherlands
19 April 2016

Bedingungen

„Eine Notwendigkeit“

Alles, was geschieht, ist eine Bedingung, die für diesen Zustand für diesen Moment vorherrscht und dieser Zustand befindet sich in Zeit und Raum. Zeit und Raum sind immer da und daher herrscht offensichtlich immer irgendetwas in Zeit und Raum vor und es gibt keinen Zustand in Zeit und Raum, in dem nicht etwas da ist.

Der Mensch akzeptiert es, wenn die Bedingungen, an die er glaubt, vorherrschen, denn er erwartet, dass seine Bedingungen für alles vorherrschen sollten, damit es akzeptabel ist. Das klingt vernünftig und logisch für ihn, weil der Mensch glaubt, dass er den freien Willen hat, um Bedingungen vorherrschen lassen zu können.

Die Frage ist jedoch, ob Bedingungen unter der Kontrolle des freien Willens stehen. Der Mensch glaubt sicherlich daran und daher hält er jede Beziehung für abhängig von Bedingungen.

Gibt es nun eine Bedingung, die vorherrschen muss, damit ein Moment geschehen kann? Es gibt keine. Ein Moment besteht in Zeit und Raum ohne Bedingungen und das ist die Bedingung für jeden Moment, einschließlich auch Zeit und Raum. Die Natur geschieht jeden Moment in Zeit und Raum ohne Bedingungen. Nur der Mensch erwartet, dass Bedingungen bei allem vorzuherrschen haben, damit er es akzeptieren kann.

Was ist nun das Verständnis, das dem Menschen helfen würde zu verstehen, dass sein Leben weder der Kontrolle seines freien Willens noch seiner Erwartungen unterliegt? Das Verständnis ist einfach, obwohl es für den konditionierten Verstand schwer einzusehen oder zu akzeptieren ist. 

Alles befindet sich im Moment auf spontane, unkontrollierbare und nicht vorhersagbare Weise, ganz egal wie gewissenhaft die Planung des Menschen oder wie logisch und vernünftig seine konditionierten Erwartungen auch sein mögen.

Da also der Mensch den Moment nicht machen kann, kann er offensichtlich auch das nicht machen, was in einem Moment vorherrscht. Und er ist nicht Herr über die Bedingungen, die er im Moment erwartet und akzeptiert. Wenn der Mensch versteht, dass das Leben bedingungslos ist, dekonditioniert das seinen Verstand und seine Liebe, Fürsorge und Mitgefühl werden ebenfalls bedingungslos.

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2016

Anmerkung des Herausgebers:
Was für eine Gelegenheit das Verständnis des Lebens in diesem Artikel jedem einzelnen menschlichen Wesen bietet, sei es bereits lebendig oder erst zukünftig geboren. Es ist wie ein in einen Brunnen geworfener Stein, wenn die Wellen des Aufpralls weiter nach außen drängen, ganz von selbst, grenzenlos und ohne jeden Zweck. Ist der Stein erst geworfen, hat man die Worte des Weisen erst vernommen, kann man nichts über die Heilung der Seele sagen. Die Liebe, Fürsorge und das Mitgefühl für die Menschheit ist vollkommen und bedingungslos. Wir sind wirklich gesegnet.
Julian Capper, Großbritannien.

Anmerkung des deutschen Übersetzers:
Was ist bedingungslose Liebe, Fürsorge und Mitgefühl? Und wie können wir es erlangen? Diese Frage stellt eine reife Frau oder Mann oder vielleicht sogar ein Kind! Und sie wird vom Weisen beantwortet. Allerdings erlangt man ein bedingungsloses Leben nicht durch Wille und Wahl, sondern durch Gnade und Verständnis. Lasst uns dankbar sein für die Antwort, die der Menschheit und jedem einzelnen von uns hier gegeben wird.
Marcus Stegmaier, Deutschland.

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