Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.

India Herald

Houston, USA

4. Juli 2008

 

 

Dies ist ein wirklich überzeugender Einblick in die Natur des Bösen, das eine monumentale Realität von verschiedenen Ausprägungen im Leben eines jeden Mannes, jeder Frau und jeden Kindes erschaffen hat. Niemand versteht das Böse wirklich, oder hat auch nur versucht es zu verstehen, bis zum heutigen Tage. Während die gesamte Menschheit die Existenz des Bösen verurteilt, zerstört Dr. Shankar seine Realität und bietet jedem von uns die Herausforderung des Verstehens an.” Peter Julian Capper

 

„Sag nichts Böses!”, „Sieh das Böse nicht an!”, „Höre nichts Böses!” ist in aller Munde. „Schmecke nichts Böses!”, „Rieche nichts, was böse ist!”, ist nicht so weit verbreitet, „Fasse das Böse nicht an!” hingegen schon. „Böse” bedeutet wörtlich „gottlos”; es kann auch „unheimlich” bedeuten, etwas Unakzeptables, das niemals geschehen sollte. „Böse” kann auch „falsch” bedeuten. Wenn „das Böse” „das Falsche” bedeuten würde, dann sollte alles, was man für falsch hält, auch für böse gehalten werden. Allerdings wird das Falsche, wenn es akzeptabel ist, geduldet, manchmal jedoch getadelt oder auf vielfältige Weise bestraft. Das bedeutet, das Böse wird manchmal geduldet und manchmal nicht. So kann also die Schwere und Intensität des Bösen schwanken von minimal, was man „falsch” nennt, bis maximal oder extrem, was man dann „Das Böse” nennt. Das minimal Falsche, aber nichtsdestoweniger „Böse”, wird verziehen, akzeptiert, geduldet oder bestraft, während das Böse oder diejenigen, die das extrem Falsche tun, sozusagen zum Tode am Galgen verurteilt werden. Aber wären nicht diejenigen, die die Todesstrafe aussprechen, nicht ebenso böse? Das Recht, zu verurteilen und zu bestrafen, ist ebenfalls böse.

 

Alle Menschen wollen gut und heilig sein, keiner hingegen falsch und böse, dennoch gibt es beides und zwar schon seit Urzeiten. Der Mensch hat sein Bestes gegeben, um das Böse abzuwenden, und hat selbst zu Gott dem Allmächtigen dafür gebetet. Gebete, um das Falsche oder das Böse abzuwenden, sind Alltag in jeder Religion, aber die Gebete werden nicht erhört. Wenn Gott das Böse nicht auslöschen kann, vermag es dann der Mensch für Ihn? Gott braucht keine zweite Chance, um das Böse auszulöschen. Alles was Er tun will, würde Ihm beim ersten Versuch gelingen, diese Fähigkeit macht Ihn zu Gott.

 

Wann wird nun das „Falsche” zum „Bösen”? Offensichtlich wird das Falsche dann böse genannt, wenn es unakzeptabel wird, aber das akzeptierte Falsche ist nichtsdestoweniger böse. Da das Falsche regelmäßig im täglichen Leben geschieht und der Mensch es ohne weiteres akzeptiert, bedeutet dies, dass das Böse, wenn es regelmäßig als alltägliche Sache geschieht, vom Menschen als eine Art Lebensstil akzeptiert wird? Mit Sicherheit! Das menschliche Verhalten ist zuhause zeitweise unakzeptabel. Die Geschichten von Ehestreitigkeiten werden, wenngleich unakzeptabel, toleriert, und zwar aus Gründen der Sicherheit, der Gesellschaft, der Kultur, der Tradition, der Harmonie. Dies beweist: Wenn das Falsche, also das weniger ausgeprägte Böse, zur Routine wird, akzeptiert man es als selbstverständlichen Bestandteil des täglichen Lebens und der Gesellschaft.

 

Ein weiterer Beweis ist die periodische Wiederkehr von Kriegen, die böse sind, ganz gleich welche Gründe als Rechtfertigung angegeben werden. Das Unakzeptable ist also nicht absolut und neigt dazu akzeptabel zu werden, sobald es zur Routine wird und es eine Rechtfertigung dafür gibt. Dass die Reichen immer reicher werden, macht keinen Sinn – es stinkt nach Gier, was man als gesellschaftliche Form des Bösen akzeptiert. Daher ist der Unterschied zwischen „richtig und falsch” und „gut und böse” relativ und nicht absolut.

 

Eltern wie Lehrer tadeln manchmal mündlich und schlagen gelegentlich ins Gesicht oder auf die Finger. Ebenso ist es alltäglich, dass mit Stöcken auf den Hintern gehauen wird. Diese Methoden sind falsch und deshalb „böse”, aber sie werden akzeptiert. Die Rechtfertigung, dass solche Methoden zum Wohle des Kindes notwendig seien, kann nicht richtig sein, denn die Eltern und Lehrer werden wütend und dass sie gerne auf solche Methoden zurückreifen, beweist ihren Ärger. Sie werden traurig und depressiv, sie kritisieren, beschuldigen andere, sie werden eifersüchtig, sie sind voller Zweifel, Misstrauen und Hass, sie lügen und zanken und streiten – sie wurden in ihrer Kindheit ebenfalls getadelt und bestraft. Es scheint, als hätte es auch ihnen nichts Gutes gebracht; was beweist also das Bestrafen eines Kindes?

 

Würden Eltern und Lehrer behaupten, sie bräuchten zu ihrem eigenen Wohl auch im Erwachsenenalter eine Strafe? Und wenn Kinder dieselben bleiben, wenn sie erwachsen geworden sind, was beweist dann Bestrafung? Würden dementsprechend nicht auch die Erwachsenen ihr Verhalten bis ins Alter beibehalten, selbst wenn man sie im Erwachsenenalter bestraft? Ziemlich sicher würden sie das! Es ist paradox, dass das Böse akzeptiert wird, falls, und jedes Mal, wenn die Absichten gut erscheinen. Das Leben zeigt, dass das Böse nicht ausgelöscht werden kann; das ist deshalb nicht möglich, weil es nicht als eine Realität existiert: Das Böse ist eine Illusion. Es ist eine Illusion, weil es im Leben keine Zeit gibt und das Böse würde Zeit brauchen, um geschehen zu können.

 

Der Mensch ist süchtig danach, die in jeder Gesellschaft veröffentlichten Tageszeitungen zu lesen. Diese Sucht ist sozusagen global, und sie geschieht am frühen Morgen. Was in den Zeitungen erregt die Aufmerksamkeit und das Interesse der Menschen? Es sind diejenigen Nachrichten, auf die das Böse seine Schatten wirft, also: Mord, Einbruch, Vergewaltigung, Unfälle aller Art, Kriege, politische Putsche, ethnische Säuberungen, Terrorismus, Ehestreit, Verhaltenauffälligkeiten von Prominenten, groteske Scheidungsgeschichten, Rechtsstreitigkeiten … Je delikater die Geschichten, desto größer der Absatz und die Nachfrage nach solchen Publikationen. Es ist paradox, dass die Menschen sich nicht für die Geschichten aus den Zeitungen interessieren würden, wenn diese gut und fromm wären. Das liegt daran, dass sie sich dann nicht zum Klatsch eignen würden, ganz im Gegensatz zu Geschichten mit einem Hauch des Bösen.

 

Kino, Fernsehserien, Seifenopern und die ganze Skala der Unterhaltung sind voll von Bösem und der Mensch akzeptiert sie mit Applaus und lebhaftem Interesse. Die Bewunderung für solche Formen der Unterhaltung ist in jedem Haushalt und jeder Gesellschaft offensichtlich. Videospiele, die das Böse darstellen, sind äußerst gesucht und werden stark nachgefragt. Es ist unmöglich, gute und fromme Spiele zu finden – was für eine Ironie! Der Mensch schätzt das Groteske und Böse, wenn es als Unterhaltung verpackt ist. Das Böse ist Unterhaltung und das kann nicht geleugnet werden. Es ist ein großes Geschäft und wer es anbietet, ist nicht nur angesehen, sondern wird sogar bewundert.

 

Freunde, Paare, Geschwister, Verwandte, Bekannte etc., trennen sich oder klagen sich gegenseitig an, während sie über Gut und Böse streiten. Die Rolle des Bösen im Leben des Menschen ergibt keinen Sinn, denn auf der einen Seite wird das Falsche oder Böse ohne weiteres angenommen, und auf der anderen Seite steht man damit auf Kriegsfuß. Man solle sich vom Bösen fernhalten, wird von jeder religiösen Kanzel gepredigt, während dieselbe Gemeinde sich einer Form der Unterhaltung hingibt, die zwar akzeptabel aber nichtsdestoweniger böse ist.

 

Die Frage ist: Wenn Generationen einer gesamten Gemeinschaft böse wären, ohne eine Generation auszulassen, würden sie dann wissen, dass sie böse sind, oder was das Böse sein könnte? Oder würde solch ein böses Leben ihnen normal erscheinen? Das wäre sicherlich der Fall, wenn sie keine Vorstellungen über das Böse hätten. Ist das Böse also nur eine Vorstellung? Oder ist es real? Wäre es real, würde man es in jeder Generation finden. Daher ist es offensichtlich, dass das Böse eine Vorstellung ist. Es existiert nur als Gedanke im Verstand wie alles andere auch. Das macht ja das Leben im Verstand zu einer Illusion.

 

Das Böse wird von jedem und allen gefürchtet. Es erscheint den Menschen abscheulich und wird in treffenden Ausdrücken beklagt, und das geschieht in jeder Religion und jeder Form von Spiritualität. Der Mensch glaubt und ist überzeugt von der Existenz des Bösen. Zahlreiche Geschichten mit Darstellungen des Bösen durchziehen in jeder Religion, Kultur und Tradition die Mythologie. Es scheint vor dem Bösen kein Entkommen zu geben.

 

Aber woher könnte das Böse gekommen sein? Kann der Mensch es erschaffen haben? Das wäre nur möglich, wenn er der Handelnde wäre. Aber ist er das, und kann er jemals der Handelnde sein? Der Mensch kann unmöglich der Handelnde sein, denn Verstand und Zeit sind nicht anwesend im Leben. Der Mensch ist nicht und kann auch unmöglich eine physische Wesenheit sein, denn das Leben ist Energie, die sich in jedem Moment spontan, unkontrollierbar und unvorhersagbar transformiert. Das Leben ist auch zeitlos und gedankenfrei; daher ist das Böse in jeder Form oder Intensität illusionär und nicht real. Das Böse ist ein machtvoller Gedanke im Verstand und spiegelt einen konditionierten Verstand wider.

 

Welchem Menschen erscheint „das Falsche” und „das Böse” real? Und für welchen Menschen existiert es nicht als Realität? Es ist schon merkwürdig: Derjenige wird für einen guten Menschen oder einen Heiligen gehalten, der das Böse verdammt oder verabscheut. Diese Menschen werden für spirituell gehalten, in ihrer Gesellschaft soll man sich möglichst aufhalten. Das kann nur bedeuten, dass die Gegenwart des Bösen nötig ist, damit jemand heilig oder gut erscheinen kann. Das Böse oder das Falsche wird gebraucht, um einen Kontrast herzustellen, der es ermöglicht, das Heilige und das Gute zu erkennen. Das bedeutet, es ist das Böse oder Falsche, was dem Heiligen oder Guten eine Bedeutung verleiht, und dass es ohne das Böse oder Falsche dem Menschen unmöglich wäre, das Heilige und das Gute zu erkennen. Daher ist es weise zu erkennen, dass das Falsche und das Böse absolut notwendig sind, damit das Heilige und das Gute existieren können. Würde das Böse oder das Falsche ausgelöscht, so würde das Heilige und das Gute gleichzeitig dasselbe Schicksal ereilen. Das Leben im Verstand ist abhängig von Dualität.

 

Wer könnte aber heilig oder gut sein? Derjenige, der das Böse oder das Falsche transzendiert hat, und das Transzendieren geschieht, wenn der Mensch im Leben und nicht im Verstand ist. Er rutscht ins Leben, wenn ihm ein Verstehen geschieht, dass der Verstand eine Illusion ist und keine Realität. Diese Menschen sind erleuchtete Wesen und für sie existiert das Böse nicht als Realität.

 

Nur solange das Böse im Verstand existiert, kann der Mensch heilig erscheinen, denn das Böse gibt dem Heiligen seine Bedeutung. Wäre der Mensch heilig, würde er dann vom Bösen sprechen? Würde die Erwähnung des Bösen ihn nicht ebenso böse machen? Sicherlich, aber das Leben ist intelligent, denn es liefert das Heilige und das Böse gemeinsam. Das bedeutet, dass das Gute und das Böse ein und dasselbe sind, denn sie geben sich gegenseitig ihre Bedeutung und das eine kann ohne das andere nicht existieren. Heilig ist das minimal Böse, das heilig erscheint, und das Böse ist das minimal Heilige, das böse erscheint. Das beweist nur, dass selbst Dualität relativ und nicht absolut ist, dass das Böse relativ ist und nicht absolut, dass das Böse vergänglich ist und nicht permanent – das macht das Böse illusionär und nicht real.

 

Das Böse und das Heilige sind während des Schlafzustandes beide abwesend. Der Schlaf ist allerdings ebenfalls ein Teil der menschlichen Existenz, denn man ist genauso lebendig, wie während des Wachzustandes. Wenn das Böse und das Heilige real wären, müssten sie beide auch im Schlafzustand existieren, aber beide sind abwesend. Der Mensch ist frei von beidem und keines von beiden erscheint ihm im Schlaf. Der Verstand ist eine illusionäre Manifestation von Tönen und während des Schlafes gibt es keine Töne: Nur Stille ist anwesend. Diese Stille ist die fundamentale Quelle des Lebens und sie ist auch anwesend während des Wachzustandes, wenn sie sich als Töne reflektiert. Diese Töne wiederum manifestieren sich als illusionäre Wörter mit Bedeutungen, und ein Wort unter vielen ist die Vokabel „Das Böse”.

 

Wer hätte das Böse erschaffen oder manifestieren können? Wenn Gott der Schöpfer der Welt wäre, würde damit alles in der Welt gemeint sein, einschließlich des Menschen und seines Verstandes. Das würde bedeuten, dass Gott der Schöpfer des Bösen wäre. Aber warum sollte Gott das Böse erschaffen? Wenn Er dies getan hätte, wäre Er dann nicht selbst böse? Wenn Gott böse ist, und das wäre Er, wenn Er das Böse erschaffen hätte, wie könnte dann der Mensch dafür bestraft oder dessen beschuldigt werden? Wäre Gottes Schöpfung nicht ausschließlich heilig? Sicherlich, denn Gott ist überall und nichts kann von Ihm getrennt sein. Und würde man nicht auch Gott beschuldigen, wenn diejenigen beschuldigt werden, die für das Böse verantwortlich sein sollen? Wäre nicht derjenige, der beschuldigt oder bestraft, ebenfalls Gott? Das wäre er, und, wenn das so ist, wie kann dann Gott sich selbst beschuldigen oder bestrafen? Das wäre undenkbar! Es ist nicht Gott, der beschuldigt, bestraft, oder das Böse erschaffen hat – es ist der illusionäre Mensch, der einen anderen illusionären Menschen beschuldigt oder bestraft, und diese Illusion ist eine Manifestation aus Licht und Ton, nämlich Gott. Wäre Gott mitfühlend und liebevoll, würde Er niemals das Böse als Realität im Leben erschaffen. Gott ist kein Mensch. Wenn Er es wäre, wäre Er ebenfalls eine Illusion.

 

Das Böse kann keine vom Licht, also von Gott, verschiedene Quelle haben. Wenn das so wäre, könnte Gott nicht überall sein. Wenn das Böse eine andere Quelle als Gott hätte, müssten die Quellen getrennt sein und nicht vereint; in diesem Fall wäre alles Böse vom Göttlichen getrennt und die beiden könnten sich niemals begegnen. Aber sie begegnen sich, denn sie bekämpfen sich gegenseitig in der von Gott geschaffenen Welt. Gott manifestiert ein Spiel aus Licht und Ton, welches das Böse widerspiegelt als Teil eines Dramas und nicht als tatsächliche Realität.

 

Daher ist die Quelle des Bösen weder der Mensch, noch Gott. Das Böse ist eine illusionäre Manifestation aus Tönen. Das Leben ist ein Transformationsprozess von Energie. Es ist ein in sich zusammenhängender Prozess ohne Anfang und Ende, ohne Ursache und Wirkung, unbegrenzt in seiner Ausdehnung, Intensität, Frequenz und Größe. Dieser unbegrenzte Transformationsprozess von Energie spiegelt eine optische Illusion von Form und Konsistenz wider und ebenso eine auditive Illusion aus Namen, Handlungen und Situationen; diese Illusionen sind allerdings begrenzt. Diese begrenzte Manifestation basiert auf Dualität, die relativ und vergänglich und daher illusionär ist.

 

Befindet sich die illusionäre Manifestation an einem bestimmten Punkt auf der Skala von Dualität, erscheint sie als gut und als das Göttliche, und diese Konzepte werden das Akzeptable, wohingegen ihre Gegenteile als das Falsche und Böse erscheinen, und diese Konzepte werden dann das Unakzeptable. Da diese Konzepte auf Dualität basieren, sind sie relativ und nicht absolut. Die Dualität des Verstandes manifestiert ein Drama, das die mentale Welt der (sogenannten) Realität erzeugt. Ein Drama bedeutet, dass es illusionär ist; es kann also nicht real sein. Das Böse ist ein Konzept im Verstand und keine Realität, und alle Anstrengungen, das Böse auszulöschen, einschließlich der Anstrengungen selbst, bleiben innerhalb des Verstandes und sind daher illusionär. Der Mensch macht die Erfahrung einer Welt von Gedanken und nicht von irgendetwas physisch Realem. Das Leben ist zeitlos und gedankenfrei - einfach nur ein Fluss von Energie - ohne Ereignisse in Raum und Zeit.

 

Der Mensch versucht, seine Gedanken an das Böse zu verdrängen, vermag aber nicht das Böse als solches zu beseitigen, und glaubt dennoch, sich an der Auslöschung des Bösen im Leben zu beteiligen. Gedanken sind im Leben abwesend; sie existieren nur im Verstand. Daher ist das Böse in jeder Form abwesend im Leben. Das Böse ist in der Vergangenheit oder in der Zukunft, denn es ist im Verstand und der Verstand befindet sich immer in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Wäre der Verstand im Leben anwesend, so wäre das Leben keine Illusion, sondern real. Wenn das Leben real wäre, gäbe es Erleuchtung nicht als Realität, denn Erleuchtung ist ein zeitloser und gedankenfreier Zustand.

 

Der Mensch hat Angst vor dem Bösen, was ein Gedanke im Verstand ist. Das beweist, dass der Mensch nicht der Denker ist, denn wäre er der Denker, so würde er einfach bis zu seinem Tode niemals an etwas Böses sondern nur an das Gute und Göttliche denken. Wenn gute und göttliche Gedanken im Verstand erscheinen, erscheint das Leben und alles, was in Beziehung zu diesen Gedanken steht, als gut und heilig. Das Gegenteil ist ebenfalls wahr: Wenn Gedanken an das Böse im Verstand erscheinen, erscheint alles, was mit diesen Gedanken in Verbindung steht, als falsch oder böse. Das ist der Grund, warum derselbe Mensch manchmal gut und manchmal böse ist, während er das Potential hat, böse zu werden oder etwas falsch zu machen. Die Person hat sich nicht von einer heiligen in eine böse verwandelt – es sind nur Gedanken, die sich verändert haben, und sie werden sich weiterhin ändern, denn alles ändert sich, außer dem Unveränderlichen, was die Seele ist.

 

Das Böse kann nicht ausgelöscht werden, es kann nicht kontrolliert werden und es kann weder vom Menschen noch von Gott vermieden werden. Das Böse ist ein Wort mit einer Bedeutung, beides illusionär, allerdings benötigt, damit das Drama des Lebens beängstigend wirkt; und diese Angst erzeugt die Konzepte „das Gute”, Religion, Spiritualität und Gott. Das Böse ist nur ein Zustand sich transformierender Energie ohne Bedeutung. Ein erleuchtetes Wesen hat realisiert, dass Dualität illusionär ist und dieses Verstehen transformiert einen Menschen in ein erleuchtetes Wesen.

 

© Copyright V.S. Shankar 2008

 

 

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