Dr. Vijai S Shankar MD.PhD. Published on www.acadun.com The Netherlands 8th September 2014
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Essenz und Gier
Gier ist ein unerwünschtes Manko im Charakter und keiner möchte damit stigmatisiert werden. Das Ego möchte immer mehr haben von dem, was es hat und mag. Es möchte auch das haben, was es nicht hat aber mag, und sobald es dies dann hat, wünscht es sich mehr davon zu haben. Das Haben-Wollen ist ein Gefühl. Und wenn das Gefühl intensiv ist, wird es als Gier bezeichnet.
Der Mensch kam mit leeren Händen in diese Welt, daher glaubt er offensichtlich, dass er das, was er im Leben hat, besitzt, und schreibt den Besitz seinen Anstrengungen zu. Das würde bedeuten, dass der erste Mensch das, was er hatte, nur durch seine Anstrengungen bekommen hat. Der Mensch muss über die Essenz in Gier nachdenken.
Der primitive Mensch jagte und sammelte anfangs instinktiv. Später jagte und sammelte der primitive Mensch, wusste jedoch nicht, dass er es tat. Als die Essenz die Evolution entwickelte, kam der primitive Mensch zu dem Wissen, dass er jagte und sammelte. Obwohl er zu dem Wissen kam, wie man jagt und sammelt, wusste er nicht, dass es sich dabei um einen Prozess der Evolution handelte.
Auch der moderne Mensch sammelt, doch das wird mit Wissen in Verbindung gebracht, und Wissen hat sich evolutionär im Menschen entwickelt. Daher ist es natürlich, dass der Mensch aufgrund eines Prozesses der Evolution sammelt und Sammeln nicht auf der Anstrengung und Entscheidung des Menschen beruht. Also ist der moderne Mensch von Natur aus ein Sammler, ebenso wie einst der primitive Mensch.
Mann und Frau mögen es, so viel zu besitzen wie sie können. Das geschieht nicht nur den Armen, sondern auch den Reichen. Es ist ein natürliches Phänomen. Folglich bekommt jeder Mann und jede Frau aufgrund der Essenz in der Evolution, was ihm oder ihr bestimmt ist zu bekommen. Doch dieses Verständnis ist dem Menschen noch nicht widerfahren. Wem auch immer dieses Verständnis geschieht, derjenige wird nicht nur seine eigenen Wünsche verstehen, sondern auch das Phänomen Gier.
Alles im Leben verändert sich, auch die Gefühle und das Verständnis, das der Mensch hat. Verständnis offenbart das entwickelte Wissen ebenso wie die entwickelte Weisheit. Wenn dem Menschen Weisheit geschieht, versteht er, dass die Essenz des Lebens als Gefühle in Erscheinung tritt und der Mensch sie nicht in sich veranlasst; das gilt auch für Gier. Also ist Gier für einen weisen Menschen ein soziales Stigma, das es zu verstehen gilt.
Anmerkung des Herausgebers: Das Leben hat den Menschen in diese Welt gebracht. Das Leben bereitet den Menschen darauf vor, zu wissen, wer er ist. Nicht einer von uns wird seinen oder ihren eigenen Weg finden, ganz gleich, was der Verstand zu glauben konditioniert ist. Wir wurden aufgezogen und der Glaube wurde uns antrainiert, dass bestimmte menschliche Eigenschaften bestenfalls unglücklich sind und im schlechtesten Fall böse. Die „sieben Todsünden“ wurden dem Menschen, seit einem frühen Zeitalter zahllose Generationen über, vor Augen geführt – eine davon ist Gier. Dieser Artikel schenkt uns ein bedeutendes und wichtiges Verständnis von Gier, einer Eigenschaft, die man allgemein in der menschlichen Aktivität beobachten kann. Julian Capper, Großbritannien
Anmerkung des deutschen Übersetzers: In so mancher spirituellen Schrift steht, dass Mann und Frau das genießen sollen, was ist. Doch Gier erlaubt ihm oder ihr nicht, das zu genießen, was ist, den der Fokus liegt darauf, was sein sollte. Selbst bei geringer Intensität, wenn Gier als „Wünsche“ bekannt ist, führt dieses Gefühl weit weg von dem, was ist. Daher wurde es zu einem religiösen und spirituellen Dogma, nicht gierig zu sein und nicht einmal Wünsche zu haben. Allerdings sind Wünsche und Gier ein Teil des Verstandes und können nicht vermieden oder verändert werden; sie können nur verstanden werden. Das Verständnis allein lässt den Menschen das leben, „was ist“, anstatt zu denken, „was sein sollte“. Marcus Stegmaier, Deutschland
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