Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.

Published on www.acadun.com

The Netherlands

1th December 2014

 

 

Essenz und Glück

 

Mann oder Frau wollen immer glücklich sein, doch er oder sie ist nicht in der Lage, immer glücklich zu sein. Warum ist das so? Und der primitive Mensch wusste auch nicht, was Glück ist. Offensichtlich wurde er glücklich, als sich das Leben entwickelte und der primitive Mensch war instinktiv glücklich und später intuitiv glücklich, doch er wusste niemals, dass er glücklich war.

 

Als sich das Leben weiter entwickelte und dem Menschen Wissen zukommen ließ, wusste der Mensch, dass er glücklich war, wenn und als die Dinge, die er mochte, ihm geschahen. Als sich das Leben entwickelte und der Mensch wusste, dass er ein Handelnder war, glaubte er, dass er genau die Dinge tun könnte, die ihn glücklich machten.

 

Der moderne Mensch glaubt, dass er glücklich sein wird, wenn er die Umstände unter Kontrolle hat und er seine Pflichten effizient erfüllt. Der moderne, spirituelle Mensch glaubt, dass Mann oder Frau weder Erwartungen noch Begierden haben sollten, um glücklich zu sein. Beide glauben, dass wenn Mann oder Frau erfüllt oder zufrieden sind, er oder sie glücklich sein wird. Doch wenn der Mensch der Handelnde ist, warum ist er dann nicht in der Lage, seine Überzeugungen zu erfüllen, zu steuern und aufrecht zu erhalten und in jedem Moment seines Lebens glücklich zu sein, denn schließlich hindert ihn keiner daran?

 

Der Mensch ist dazu nicht in der Lage, weil der Mensch im Leben seine Umstände und was er für seine Umstände tut, nur weiß, nachdem die Umstände ihm widerfahren sind und niemals bevor sie geschehen. Er ist sich der Umstände mit SICHERHEIT nur bewusst, nachdem die Umstände geschehen sind und niemals zuvor. Bevor die Umstände geschehen, weiß der Mensch, dass er weder Erwartungen haben noch Begierden haben sollte, doch er weiß niemals mit SICHERHEIT den EXAKTEN Moment und die EXAKTEN Umstände des Momentes, die geschehen werden.

 

Dementsprechend ist sich der Mensch über die Lebendigkeit (Erfüllung, Zufriedenheit, Kontrolle, Effizienz) im Moment mit SICHERHEIT nur sicher, nachdem sie geschehen sind und niemals bevor sie geschehen. Bevor die Lebendigkeit (Erfüllung, Zufriedenheit, Kontrolle, Effizienz) geschehen, weiß der Mensch, was geschehen SOLLTE und NICHT geschehen SOLLTE, doch er weiß niemals mit SICHERHEIT den EXAKTEN Moment und die EXAKTE Lebendigkeit des Momentes (Handlung, Wort oder Gedanke), die geschehen werden.

 

Das heißt, dass das Leben geschieht und der Mensch nicht die Kontrolle über das Leben hat, das geschehen wird. Er glaubt einfach nur, dass das Leben unter Kontrolle gehalten werden kann und er glücklich sein kann. Wenn Mann oder Frau verstehen, dass das Leben, das der Verstand nur kennt, nachdem es geschehen ist, illusionär und nicht real ist, wird er oder sie immer glücklich sein im Leben.

 

Die Erleuchteten haben erkannt, dass das, was bestimmt ist zu geschehen, mit Sicherheit zu einem präzisen Moment, wenngleich illusionär, geschehen wird. Sie sind deswegen zufrieden in jedem Moment im Leben, ob sie nun glücklich sind oder nicht – vielmehr sind sie nur dankbar innerhalb des Momentes lebendig zu sein.

 

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2014

 

 

Anmerkung des Herausgebers:

Was die Menschheit wohl am meisten im Leben möchte, ist Glück. Innerhalb der Grenzen der individuellen Befindlichkeiten und des eigenen Geschmacks wird man jede Aktivität unternehmen, um eine möglichst reife und reiche Ernte von Glück zu erzielen. Doch wie die Erleuchteten offenbaren, ist es weder das Erreichen von was auch immer man sich wünschen mag, noch das Zurückweisen von was auch immer man nicht wünscht, was Zufriedenheit und Glück bringt, sondern Verständnis – Verständnis der illusionären Natur des Lebens. Indem er sein eigenes tiefes Verständnis der Illusion mit seinen Lesern teilt, ist es Lebendigkeit im Leben, was das Dr. Shankar’s Geschenk ausmacht. Danke dafür.

Julian Capper, Großbritannien.

 

 

Anmerkung des deutschen Übersetzers:

Jeder glaubt, dass er oder sie davon überzeugt ist, dass das Leben das ist, was man daraus macht. Allerdings: Wenn der Mensch das Leben, was da sein musste vor der Ankunft des Menschen, nicht gemacht hat, wie wäre er da in der Lage, irgendetwas im Leben zu machen? Eine einfache und unwiderlegbare Einsicht der Weisen und in diesem Artikel, lässt den Leser verstehen, dass glücklich Sein nicht falsch ist, jedoch nicht in der Hand eines Mannes oder einer Frau liegt, sich glücklich zu machen. Glück ist ein Teil des Lebens und er wird vom Leben gemacht und nicht vom Menschen.

Marcus Stegmaier, Deutschland.

 

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