Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
10 Februar 2018

Geburt von Gedanken

„Feinstofflicher Ton”


Ein Mann oder eine Frau nimmt einen Gedanken für selbstverständlich. Ein Mann oder eine Frau glaubt, dass er oder sie einen Gedanken aufgrund von Denken hervorbringt. Doch weder Mann noch Frau wissen, was ein Gedanke ist und wie sich ein Gedanke bildet.

Alles, was ein Mann oder eine Frau wissen, ist, dass ein Gedanke vom nächsten Gedanken gefolgt wird und Gedanken einer nach dem anderen aufeinander folgen. Das impliziert, dass ein Gedanke in der Bewegung enthalten ist.

Was ein Gedanke ist und wie er gebildet wird, ist Weisheit. Was diese Weisheit sein könnte, ist die Frage, die sich Mann oder Frau stellen sollten.

Erforschen in das durch Wissen als Tatsache Bekannte, würde einen Hinweis auf die Weisheit liefern, was ein Gedanke ist und wie ein Gedanke gebildet wird. Was man als Tatsache kennt, ist, dass eine Bewegung immer von Ton gefolgt wird.

Die nächste Tatsache, die dem Mann oder der Frau durch den menschlichen Verstand bekannt ist, ist, dass das menschliche Ohr, wie jedes Ohr bei jeder Spezies des Tierreichs, nur Ton-Wellen empfängt.

In einem Mann oder einer Frau wird ein grobstofflicher Ton, der vom menschlichen Ohr aufgenommen wird, im menschlichen Verstand als ein Wort wahrgenommen. Das impliziert, dass ein fein stofflicher Ton ein Gedanke im Verstand eines Mannes oder einer Frau ist.

Der Intellekt informiert einen Mann und eine Frau auch, dass überall, wo es Bewegung gibt, grobstofflichen Ton gibt. Ein Bespiel dafür ist die Bewegung eines Blitzes im Himmel, auf den Donner, also Ton, folgt.

Dieses Phänomen impliziert, dass überall, wo es feinstoffliche Bewegung gibt, feinstofflichen Ton gibt, den das menschliche Ohr nicht hören kann. Zum Beispiel die feinstoffliche Bewegung einer Schnecke.

Das impliziert, dass überall, wo es Bewegung gibt, Ton sein wird, entweder grobstofflich oder feinstofflich. Der Intellekt in einem Mann und einer Frau informiert darüber, dass das Blut in einem Kreislauf ist und jeden Teil des menschlichen Körpers erreicht.

Das impliziert, dass der Blutkreislauf eine spontane, unkontrollierbare und nicht vorhersagbare Bewegung ist. Das ist so, weil weder ein Mann noch eine Frau irgendeine Kontrolle über die Bewegung des Blutkreislaufs hat.

Der feinstoffliche Ton, der von der Bewegung des Blutkreislaufs erzeugt wird, manifestiert sich als ein Gedanke im menschlichen Verstand. Das bedeutet, dass Denken eine Bewegung von Gedanken ist und weder das Denken noch die Bewegung der Gedanken von einem Mann oder einer Frau erzeugt werden. Das ist so, weil ein Mann oder eine Frau ihren Blutkreislauf nicht steuern.

Da sich Männer und Frauen evolutionär entwickelt haben, bedeutet Evolution, dass Denken, Gedanken und die Bewegung der Gedanken sich auch in Männern und Frauen evolutionär entwickelt haben. Und was man im Verstand denkt, ist bestimmt von Menschen gedacht zu werden. Menschen machen weder das Denken noch erzeugen sie das Geschehen der Gedanken, wie Männer und Frauen glauben.

Die Erleuchteten haben richtigerweise verkündet, dass das Leben ein Spiel aus Licht und Ton ist und der Mensch nicht der Handelnde, Sprechende und Denkende ist. 

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2018

Anmerkung des Herausgebers:
“Einen Penny für deine Gedanken” ist eine vertraute und und leichtfertige Redewendung, die die Leute untereinander verwenden. Eine Redewendung, die allerdings die Verartwortung für die Gedanken auf die Person, die sie denkt, bezieht, oder es wenigstens annimmt. Denken schaut nicht, um welche Person es sich handelt, die Jungen oder die Alten, die Gebildeten oder die Ungebildeten. Es ist eine Fähigkeit, die alle gemeinsam haben, während der meisten Zeit des wachen Lebens. Und doch verkünden die Erleuchteten, dass der Mensch nicht der Denkende ist. Die sorgfältige Untersuchung, die von Dr. Shankar in diesem Artikel geschenkt wird, offenbart die Weisheit, die diese Behauptung verdeutlicht. Der Mensch sollte dadurch dankbar befreit werden von nicht nur des Besitztums des Denkens, sondern auch vom Handeln und Sprechen. Lasst uns dieses tägliche Spiel von Licht und Ton genießen.
Julian Capper, Großbritannien.  

Anmerkung des deutschen Übersetzers:
Wie stolz die Menschheit auf das Denken ist! Das unterscheidet sie vom Tier, denken die Menschen. Allerdings scheint es so, dass man je mehr man denkt desto weniger Mitgefühl hat. Tiere kämpfen und töten, für das Überleben ihres Körpers, ihrer Spezies. Der Mensch kämpft und tötet für die Gedanken, die er in seinem Verstand hat, Überzeugungen, Glaubenssätze usw. Wie viel animalischer ist die Menschheit, verglichen mit nicht-denkenden Tieren? Tiere scheinen menschlicher zu sein, sozusagen. Nur ein tiefes Verständnis des Denk-Prozesses, wie hier von Dr. Shankar präsentiert, macht den Menschen im besten Sinnes des Wortes menschlich.
Marcus Stegmaier, Deutschland.

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