Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
23 Februar 2018  

Geburt von Zukunft

Grobstofflich und feinstofflich“


Jeder Mann und jede Frau ist überzeugt, dass die Zukunft geschehen wird und sich vor ihm befindet. Sie hoffen auch, dass in der Zukunft nur das geschieht, was sie erwarten, und nicht das, was sie nicht erwarten.

Das impliziert, dass die Geburt der Zukunft, einschließlich der Hoffnung, was in der Zukunft geschehen sollte, in der Gegenwart geschieht, denn, wenn die Geburt der Zukunft in der Zukunft geschehen würde, würden Mann und Frau ihre Zukunft niemals kennen.

Erstens ist die Frage, was das Verständnis von Geburt von Zukunft sein könnte. Der Moment im Alltag gibt einen Hinweis auf dieses Verständnis, weil jeder Moment im Alltag im gegenwärtigen Moment und nicht im zukünftigen Moment ist. Zweitens ist die Frage, was das Verständnis des Momentes im Alltag sein könnte.

In Bezug auf die erste Frage ist es offensichtlich, dass man die Zukunft nur als Worte und nur durch Worte kennt. Ein Wort besteht nun aus Buchstaben im Alphabet und ein Buchstabe ist eine Illusion eines bestimmten Tones.

Dementsprechend sind Buchstaben im Alphabet eine Ansammlung von bestimmten Tönen. Das impliziert, dass ein Wort eine Ansammlung von Tönen als illusionäre Buchstaben im Alphabet ist. Der Moment, als der Mensch ein Wort im Verstand erkannte, war die Geburt eines Wortes.

Das ist offensichtlich, weil ein Kind immer nur einen Buchstaben gleichzeitig erkennt und nur einen Buchstaben gleichzeitig spricht, wenn es heranwächst. Das Erkennen eines Buchstabens ist die Geburt eines Buchstabens als Illusion von feinstofflichem Ton. Dementsprechend ist das Sprechen eines Wortes die Geburt eines Wortes als Illusion von grobstofflichem Ton.

Daher war der Moment, in dem ein primitiver Mensch einen Buchstaben erkannte und einen Buchstaben im Moment sprach, die Geburt von feinstofflicher und grobstofflicher Zukunft. Das ist so, weil sich Worte im Verstand eines modernen Mannes und einer modernen Frau entwickeln, sodass sie auf die Zukunft hinweisen.

In Bezug auf die zweite Frage ist das Verständnis des Momentes im Alltag, dass der primitive Mensch keinen Buchstaben im Moment hatte, wie auch das moderne Kind im Moment keinen Buchstaben hat. Sowohl dem primitiven Menschen als auch dem modernen Kind haben sich Buchstaben im gegenwärtigen Moment zu Worten entwickelt.

Der nächste Punkt ist, dass ein Moment vom nächsten Moment gefolgt wird. Weisheit offenbart, dass es, wenn es viele Momente gäbe, zwischen einem Moment und dem nächsten ebenfalls einen Moment gäbe. Weisheit zeigt, dass ein Moment im Alltag ewig ist und eine Trennung zwischen Momenten nicht wirklich existiert.

Der Moment im Alltag bedeutet auch, dass die Zukunft eine Illusion des Momentes ist, weil der Moment im primitiven Menschen und im modernen Kind ohne einen Buchstaben war. Ein Moment hat sich im Alltag des modernen Mannes und der modernen Frau mit illusionären Buchstaben zur illusionären Zukunft entwickelt.

Die Erleuchteten haben richtigerweise verkündet, dass die Zukunft im Moment des Alltags illusionär ist, weil der Moment im Alltag im primitiven Menschen und im modernen Kind keinen Gedanken enthält. Ein illusionärer Gedanke als die illusionäre Zukunft ist nur mit Unterbrechungen im Moment im Alltag vorhanden und nicht in jedem Moment des Alltags. 

Author: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2018

Anmerkung des Herausgebers:
Existierendes Leben mag durch die Begriffe Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft definiert werden. Die Bezeichnungen werden allgemein als grobe Einteilungen von Zeitzonen erkannt und akzeptiert, für das, von dem man glaubt, es sei geschehen, es geschehe gerade und es werde noch geschehen. Alles bezeichnet eine relative, wenngleich illusionäre, Realität. In diesen Artikeln offenbart das tiefe Verständnis der Weisen, dass es keine Realität gibt außer dem Moment, der ist, der ewige und ungeteilte Moment, der sich zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft entwickelt im existierenden Leben.
Julian Capper, Großbritannien.  

Anmerkung des deutschen Übersetzers:
Wenn alles gerade läuft, wie wir es uns vorstellen, wir uns wohl fühlen und alles gut ist, dann denken wir automatisch positiv. Jetzt ist die perfekte Grundlage als Kontrast vorhanden, um sich vorzustellen, wie es sein wird, wenn alles ins Gegenteil verkehrt wird. Früher oder später. Doch wenn dann die Hölle los ist, wird man immer dran denken, wie schön ruhig es vorher doch war! Oft kommt „berechtigte Hoffnung“ ins Spiel: Diesmal wird alles anders! Die perfekte Grundlage, das absolut unvorhersehbare Chaos zu befürchten und gleichzeitig als unwahrscheinlich abzuwehren. Alles, was man denkt, ist die Steilvorlage, sich jetzt oder nachher schlecht zu fühlen, egal, was passiert. Der Verstand ist darin Meister! Positive Gedanken aller Art ziehen unweigerlich negative Gedanken nach sich. So ist die Dualität von Gegenwart und Zukunft. Ist sie real? Tiefes Verständnis der positiven und negativen Gedanken über Gegenwart und Zukunft verweist die Dualität von Gegenwart und Zukunft in den Moment, der nicht ist, in den illusionären Moment im Verstand, und offenbart den Moment, der ist, im zeitlosen Jetzt und gedankenfreien Hier.
Marcus Stegmaier, Deutschland.

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