Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
4 Mai 2018 

Handlung 2

„Unausgesprochenes Wort“


Die Erleuchteten haben erklärt, dass das Leben das zeitlose und gedankenfreie Hier und Jetzt ist. Sie haben auch gesagt, dass das Leben wie ein Fluss fließt. Aber für jeden Mann und jede Frau sind Zeit und Worte im Hier und Jetzt präsent und das Leben ist voller Handlungen, die alle voneinander getrennt sind. Es ist kein Fließen wie ein Fluss.

Was ist also das Verständnis der Erleuchteten? Das ist die Frage. 

Eine Handlung und Handlungen sind als ein Gedanke oder Gedanken bekannt. Aber ein Gedanke ist nicht in jedem Moment des täglichen Lebens vorhanden. Wenn in jedem Moment des täglichen Lebens tatsächlich ein Gedanke oder Gedanken an eine Handlung vorhanden wären, wäre der Verstand nicht in der Lage, den Gedanken an eine Handlung zu erkennen. Es ist aber auch unmöglich, dass jeder Moment einen Gedanken an eine Handlung enthält.

Es ist unmöglich, weil zwischen einem Moment und dem nächsten auch ein Moment ist. Wenn also in jedem Moment der Gedanke an eine Handlung vorhanden wäre, würde der Gedanke an eine Handlung vom menschlichen Verstand nicht erkannt werden.

Der Grund, warum der Verstand den Gedanken an eine Handlung nicht erkennen könnte, wenn jeder Moment einen Gedanken hätte, einschließlich des Momentes zwischen den Momenten, ist die Tatsache des Momentes im täglichen Leben.

Die Tatsache des Momentes im täglichen Leben ist, dass er kontinuierlich, spontan, unkontrollierbar und nicht vorhersagbar ist. Ein Kontinuum hat nicht mehrere Momente, um mehrere Worte einer menschlichen Sprache zu enthalten, sondern der kontinuierliche Fluss des Lebens ist ein einzelner sich bewegender Moment. Auch ist der Moment der numerischen Zeit, der in jedem Moment gegenwärtig ist, dem Menschen noch nicht bekannt.

Die numerische Zeit zu kennen, die in einem Moment vorhanden ist, ist auch unmöglich, weil ein unabhängiger, tatsächlicher Moment, der von dem nächsten getrennt ist, nicht bestimmt werden kann, weil es keine tatsächliche Trennung zwischen den Momenten gibt.

Was im Leben gegenwärtig ist, ist ein kontinuierlicher, unkontrollierbarer und nicht vorhersagbarer Ton verschiedener Intensitäten und Qualitäten. Im menschlichen Verstand erscheinen nur bestimmte Töne unterschiedlicher Intensität und Qualität als ein Gedanke an eine Handlung.

Nun ist ein Gedanke ein Wort. Das „Hier und Jetzt“ enthält keine numerische Zeit, um einen Buchstaben für den Gedanken an ein Wort enthalten zu können. Dies bedeutet, dass das „Hier und Jetzt“ nur Ton mit unterschiedlicher Intensität und Qualität ist.

Dies impliziert, dass, mit Unterbrechungen, ein Gedanke an eine Handlung, die eigentlich nicht als Wirklichkeit existiert, präzise durch die Intelligenz im Leben manifestiert wird. Das überzeugt Mann und Frau, dass eine tatsächliche Handlung tatsächlich existiert, während alles, was in jedem Moment existiert, nur Ton ist, der als illusionärer Gedanke an eine Handlung oder Handlungen erscheint.

Dies bedeutet, dass der Wachzustand mit einem Gedanken an eine Handlung und ohne einen Gedanken an eine Handlung tatsächlich wortfrei ist, weil das „Hier und Jetzt“ weder einen Buchstaben noch einen Gedanken an eine Handlung enthält.

Dies impliziert, dass ein Gedanke an eine Handlung ein unausgesprochener Ton ist, weil alles, was vorhanden ist, ein Fluss von Ton ist und auch nicht einmal ein Teil eines Tons ein Gedanke sein könnte. Ein Fluss ist auch ein spontaner, unkontrollierbarer und nicht vorhersagbares Fließen. Es gibt keine Teile in einem Fluss und das kontinuierliche Fließen ist auch nur Ton, genauso wie das Leben nur ein kontinuierliches Fließen von Ton im Licht ist. Dies bedeutet, dass das Leben zeitlos und gedankenfrei ist, wie ein Fluss mit Ton fließt und daher frei von Handlungen ist, genau wie die Erleuchteten verkündet haben. 

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2018

 

Anmerkung des Herausgebers: 
Wenn der menschliche Verstand reift, kann er möglicherweise die Offenbarung der Weisen verstehen, dass das Leben wie ein Fluss fließt, ein Gleichnis, das von der Intelligenz des Lebens als etwas Tatsächliches sowie als eine Redewendung präsentiert wird. Während unseres wachen Lebens stellen wir das regelmäßige Auftreten von Gedanken und Handlungen nicht in Frage. Sie sind der Mittelpunkt jedes einzelnen Tages. Dies ist die Norm, obwohl wir uns gelegentlich zur Ruhe begeben können. 
Julian Capper, Großbritannien. 

Anmerkung des deutschen Übersetzers: 
Handlungen machen den Menschen zum Menschen, ist der allgemeine Glaube. Wenn man über sein Leben nachdenkt, sind Handlungen das wichtigste Element in den Erzählungen über das, was man erlebt hat. Handlungen sind die Bausteine, die eine Biographie ausmachen. Handlungen sind die Grundlage für die Historiker, wenn sie Geschichte schreiben. Dass Handlungen illusionäre Gedanken im Verstand des Menschen sind und nicht reale Einheiten im Leben, mit einem Anfang und einem Ende, wie uns die Erleuchteten und Dr. Shankar in diesem Artikel offenbaren, widerspricht der Aussage nicht im Geringsten, dass Handlungen das Menschsein ausmachen, denn nur der Mensch hat Gedanken im Verstand. Da Gedanken jedoch illusionär und nicht real sind, sind Handlungen auch illusionär und nicht real. Dies macht „dein Leben“, „Biographie“ und „Geschichte“ auch illusionär.
Marcus Stegmaier, Deutschland.

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