Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
The Netherlands

17 October 2018

Heilen (2)

„Tut nicht“

 

Ein gebildeter oder ungebildeter Mann und eine Frau wünschen, wollen oder sehnen sich nach Heilung im Leben. Dass sie im Leben keine Heilung leisten können, ist im Moment erst bekannt, wenn die Heilung nicht von ihnen durchgeführt werden kann. 

Wann immer der gebildete oder ungebildete Mann oder die Frau im Leben nicht heilen kann, sind sie nicht zufrieden und glücklich, weil sie nicht heilen können. Der gebildete oder ungebildete Mann und die Frau glauben, dass sie nicht zufrieden und glücklich sein werden, wenn für sie keine Heilung möglich ist.  

Alle gebildeten oder ungebildeten Männer und Frauen, die nicht von ihrer Angst geheilt werden, wissen, dass sie in Angst sind und glauben auch, dass sie keine Angst haben werden, wenn Heilung für sie geschieht. Das ist auch im Moment des Lebens bekannt.

Weisheit offenbart, dass sich jeder Moment im Leben selbst erneuert und zwischen einem Moment im Verstand und im Leben auch ein Moment ist. Dies bedeutet, dass ein Moment im Leben und im Verstand ewig ist.

Gehirnscans zeigen, dass Entscheidungen sieben Sekunden vor der Entscheidung des Menschen geschehen. Die Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften enthüllen, dass menschliche Entscheidungen Sekunden, bevor der Mensch auf sie aufmerksam wird, getroffen werden.

In der Studie konnten die Teilnehmer frei entscheiden, ob sie einen Knopf mit der rechten oder linken Hand drücken wollten. Die einzige Bedingung war, dass sie sich erinnern mussten, wann sie die Entscheidung getroffen hatten, entweder ihre rechte Hand oder ihre linke Hand zu benutzen.

Mithilfe von FMRT scannten die Forscher die Gehirne der Teilnehmer, um herauszufinden, ob sie vorhersagen konnten, welche Hand die Teilnehmer verwenden würden, bevor die Teilnehmer sich der Entscheidung bewusst waren.

Die Ergebnisse, durch die Überwachung der Mikro-Aktivitätsmuster im präfrontalen Cortex, waren, dass die Forscher sieben Sekunden, bevor der Teilnehmer von der Entscheidung wusste, vorhersagen konnten, welche Hand der Teilnehmer wählen würde.

Weisheit offenbart, dass dies ein Beweis dafür ist, dass der Mensch weder entscheidet noch vorhersagt noch vorherbestimmt. Weisheit offenbart, dass sogar die Bewegung der Hand, um den Knopf zu drücken, geschieht und nicht das Gehirn die Bewegung in dem Moment zu geschehen veranlasst.

Der Gedanke, dass Heilung nicht getan wird, geschieht, damit das Verständnis geschieht, dass Heilung in einem Moment keine Realität ist. Der Gedanke, dass Heilung nicht getan wird, geschieht, damit das Verständnis geschieht, dass die Heilung in jedem Moment illusionär und nicht real ist. Der Gedanke, dass Heilung nicht getan wird, geschieht, damit das Verständnis geschieht, dass die Heilung nicht vorhanden ist, sondern nur Bewegung in jedem Moment vorhanden ist. Auch für ein weises Verständnis, dass Bewegung in jedem Moment Instinkt ist und Instinkt nicht vom Menschen oder seinem Gehirn ausgeübt werden kann.

Die Bewegung geschieht, damit das Verständnis geschieht, dass, wenn die Bewegung als Heilung angenommen wird, man glaubt, dass Mann und Frau Heilung vollbrächten, die von ihm oder ihr erwartet wird. 

Weisheit offenbart, dass Heilung im Moment nicht getan werden kann, weil sich das Leben im Moment nur bewegt. Weisheit offenbart auch, dass die Intelligenz im Leben die Bewegung manifestiert und Mann oder Frau die Bewegung im Moment nicht bewirkt, denn sie machen den Moment im Leben nicht.

Die Erleuchteten akzeptieren Mann oder Frau so, wie sie sind, und erwarten nicht, dass sie Heilung leisten, weil sie verstehen, dass Heilung nicht vorhanden ist, sondern nur Bewegung in jedem Moment des Lebens vorhanden ist. Die Erleuchteten verkünden, dass das, was bestimmst ist, nicht zu geschehen, wenngleich illusionär, nicht geschehen wird. 

Sri Ramana Maharshi hat verkündet, dass das, was bestimmt ist zu geschehen, wenngleich illusionär, geschehen wird. Sri Adi Shankaracharya hat im Nirvanashadakam verkündet, dass der Mensch nicht der Handelnde ist. Die Kena-Upanishad Vers 1.3 verkündet, dass Wort und Verstand keinen Zugang haben zum Absoluten Einen. Die Bhagavadgita Kapitel 3 Vers 27 erklärt, dass der Mensch nicht der Handelnde ist. 

Die Erleuchteten verstehen, dass das Bewegen in jedem Moment Instinkt ist und durch die Intelligenz im Leben manifestiert wird und weder vom Menschen noch von seinem Gehirn getan wird. Die Erleuchteten haben erklärt, dass das Leben eine einzelne Bewegung ist.

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2018

 

Anmerkung des Herausgebers: 
Einem Rudel von Tieren oder einer Versammlung von Menschen wird in der Natur durch die Intelligenz des Lebens ein Führer gewährt. Sogar eine Blume weist einen Kopf auf. Dem Leiter oder dem Kopf wird auch eine herausragende Stellung und Autorität gewährt. So ist es nur natürlich, dass der Mensch die Anerkennung für Errungenschaften für sich beansprucht, wenngleich illusionär, vor allem für diejenigen, die Anerkennung und Respekt gefunden haben. Die Weisen haben in diesen Artikeln offenbart, dass es keine menschlichen Errungenschaften gibt, die vom Menschen oder seinem Gehirn ausgeführt werden. Selbst Entscheidungen, die angeblich von Menschen getroffen wurden, sind wissenschaftlich erwiesen, dass sie geschehen sind, bevor die Menschen sie tatsächlich wahrgenommen haben. Die Weisen haben erklärt, dass in jedem Moment des Lebens nur Bewegung vorhanden ist.
Julian Capper, Großbritannien. 

Anmerkung des deutschen Übersetzers: 
Wir alle möchten gesund und glücklich sein. Glück ist ohne Gesundheit nicht einfach, weil für einen glücklichen Verstand alles, was ihn glücklich macht, von den Handlungen eines möglichst aktiven Körpers oder Geistes ausgeht. Wenn man zum Arzt oder zu einem Heiler geht, erwartet man, geheilt zu werden. Bleibt die Heilung aber durch einen Fehler oder rein zufällig aus, besteht eine große Enttäuschung, insbesondere, weil sich die Medizin in den letzten Jahren ständig immer schneller weiterentwickelt und vieles als geradezu selbstverständlich betrachtet wird. Die Weisheit dieses Artikels von Dr. Shankar besteht nicht nur darin, die Erwartungen an eine Heilung realistisch einzuschätzen, sondern auch zu verstehen, dass das Glück nicht notwendigerweise vom Körper und dessen Gesundheit abhängt. Körper und Gesundheit sind nichtsdestoweniger ein illusionärer Gedanke im Verstand. 
Marcus Stegmaier, Deutschland. 

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