Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
2 März 2018 

Hier und Jetzt 1

„Ewiger Moment“ 


Alle Männer und Frauen sind sich sehr sicher, dass sie tun können, was sie wollen, in dem Moment, der „Hier und Jetzt“ ist. Jedem Menschen kommt es selbstverständlich vor, dass dies möglich sei.  

Die Erleuchteten haben allerdings verkündet, dass der Mensch nicht der Handelnde ist. Wie können also Mann and Frau verstehen, dass der Mensch nicht der Handelnde ist? Das ist die Frage.

Nun, jeder Moment ist „Hier und Jetzt“. Daher ist die Gegenwart der Moment „Hier und Jetzt“, wo Mann oder Frau tun kann, was er oder sie tun will. Außerdem ist zwischen dem Moment „Hier und Jetzt“ und dem vergangenen Moment auch ein Moment „Hier und Jetzt“.

Dementsprechend ist zwischen dem Moment „Hier und Jetzt“ und dem zukünftigen nächsten Moment auch ein Moment „Hier und Jetzt“. Das bedeutet, dass der Moment „Hier und Jetzt“ ewig ist und eine Trennung zwischen den Momenten nicht wirklich existiert.  

Der ewige Moment ist ein Mysterium und das gilt auch für den Moment, der nicht wirklich ist. Wissenschaft als Wissen informiert, dass die kleinste Zeiteinheit eine Zeptosekunde ist, was ein Billionstel einer Billionstel Sekunde ist, und das weiß man auch in einem Moment.  

Erstens kann man in dieser Zeitspanne nichts tun und dennoch sind der Mann und die Frau überzeugt, dass sie tun könnten, was sie tun wollen, in dem Moment „Hier und Jetzt“. Und es ist offensichtlich, dass sie etwas tun können.  

Wenn nun zweitens die kleinste Zeiteinheit hinzugefügt werden könnte, um den nächsten Moment zu erschaffen, dann wäre es ebenfalls nicht möglich, irgendeine Handlung im „Hier und Jetzt“ zu vollbringen, weil eine bestimmte Zeitspanne benötigt wird, um eine Handlung zu vollbringen.  

Wenn die Zeit, die man zum Handeln braucht, geschehen müsste, könnte keine Handlung jemals im „Hier und Jetzt“ getan werden, da jede Handlung in verschiedener Zeitdauer getan wird, von minimal bis maximal.

Nichtsdestoweniger geschehen Handlungen im Moment mit unterschiedlicher Zeitdauer von minimal bis maximal. Tatsächliche Handlungen geschehen nicht im Moment „Hier und Jetzt“, denn in der Zeitdauer, die im Moment existiert, ist nur eine unvollständige Bewegung enthalten.

Außerdem ist eine Bewegung eines Individuums in einem Moment nicht von der Bewegung getrennt, die in diesem bestimmten Individuum in jedem Moment stattfindet. Das zeigt, dass das Leben eines Individuums eine einzelne Bewegung ist.

Die Intelligenz im Leben projiziert eine optische Illusion einer Handlung im Moment „Hier und Jetzt“, während in jedem Moment „Hier und Jetzt“ nichts weiter existiert als eine minimale, unvollständige Bewegung des gesamten Körpers eines Individuums.

Die Erleuchteten haben richtigerweise verkündet, dass das tägliche Leben eine einzelne Bewegung ist und eine Handlung in dieser einzelnen Bewegung eine optische Illusion. 

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2018

Anmerkung des Herausgebers:
Die Intelligenz im Leben hat die Geburt der menschlichen Fähigkeiten entwickelt, wie Dr. Shankar in diesen Artikeln offenbart. Das umfasst auch die Geburt der Illusion, dass er und sie tun oder nicht tun können, was sie wollen, im „Hier und Jetzt“. Daher gibt es deutliche Hinweise auf die Existenz des „Hier und Jetzt“ im Alltag. Es die perfekte Zeit und der perfekte Ort, um eine Handlung auszuführen – und mit Autorität und Effizienz. Allerdings gereicht es dieser Intelligenz zur Ehre, dass die Überzeugung jedes Mannes und jeder Frau, dass er oder sie Urheber oder Urheberin von Handlungen ist, durch das schrittweise Reifen des Verständnisses sich auflöst.
Julian Capper, Großbritannien.  

Anmerkung des deutschen Übersetzers:
Hier und jetzt zu sein anstatt gedanklich in Vergangenheit und Zukunft abzuschweifen, wird als Achtsamkeit betrachtet. Achtsamkeit, um im Hier und Jetzt zu leben, gilt als eine persönliche Anstrengung des Individuums, mit der Absicht, Gelassenheit und Gegenwärtigkeit zu praktizieren. Man soll sich dabei auf das konzentrieren, was man gerade macht oder was um einen herum geschieht. Dieses Wissen gründet jedoch auf zwei fundamentalen Missverständnissen in Bezug auf die Natur des Lebens: Erstens ist das Individuum nicht der Denkende und zweitens sind Gedanken nicht im Hier und Jetzt des Lebens, sondern im illusionären Hier und Jetzt des Verstandes. Das Hier und Jetzt des Verstandes ist jedoch, wie Dr. Shankar in diesen Artikeln zeigt, Dort und Dann, ein Ort und eine Zeit, wo sich der Mensch nicht wirklich befindet und er daher auch weder denken, sprechen noch handeln kann.
Marcus Stegmaier, Deutschland.

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