Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
18 Oktober 2017

Intelligenz 21

„Trennung“


Jedes Individuum hat eine Identität. Die Identität eines Individuums wird benannt, das heißt, sie wird durch einen Namen identifiziert. Menschen benennen alles mit einem Namen, der dessen Identität wird.  

Gegenstände, Pflanzen und Tiere werden durch einen Namen, der jedem einzelnen vom Menschen gegeben wurde, identifiziert. Die Identität von Gegenständen, Pflanzen und Tieren überzeugt den Menschen, dass sie von einander getrennt sind, ihn selbst eingeschlossen.

Auch Nahrung wird vom Menschen identifiziert und die Identifikation überzeugt den Menschen nicht nur davon, dass jede Nahrung von der anderen Nahrung getrennt ist, sondern auch, dass Nahrung von ihm oder ihr getrennt ist. Das Wissen über Identität erschafft also ein Gefühl von Trennung von allem, das den Menschen umgibt.

Die Intelligenz im Leben gibt dem Menschen durch Nahrung einen Hinweis, dass Trennung im Leben nicht existiert. Trennung ist nur ein Glaube und tiefes Verständnis dieses Glaubens offenbart, dass es nicht die Wahrheit ist.  

Das tiefe Verständnis der Natur und Funktion von Nahrung offenbart, dass es im Leben nichts von einander getrenntes gibt, einschließlich Mann und Frau.

Die Intelligenz im Leben offenbart als Weisheit, dass jedes Atom von Nahrung nicht Nahrung ist, sondern jedes Atom von Nahrung ist Licht. Weisheit offenbart darüberhinaus, dass Licht eins ist und nicht von einer anderen Intensität von Licht getrennt ist.  

Die Intelligenz im Leben offenbart als Weisheit, dass es in der Funktion von Nahrung keine scharfe Trennlinie zwischen Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten gibt. Das zeigt, dass jede Form von Nahrung nicht getrennt ist von einer anderen.  

Die Intelligenz im Leben offenbart als Weisheit, dass jedes Atom von Gegenständen, Pflanzen, Tieren und Menschen nicht Gegenstände, Pflanzen, Tiere und Menschen sind, sondern jedes Atom von ihnen Licht ist.

Die Intelligenz im Leben offenbart als Weisheit, dass in den Funktionen von Tieren und Menschen, der Wissende, zu wissen und das Wissen eins sind; der Sehende, das Sehen und das Gesehene eins sind; der Erlebende, das Erleben und das Erlebte eins sind. Das zeigt, dass Trennung im Leben nicht existiert, obwohl man glaubt, dass sie existiere. 

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2017

Anmerkung des Herausgebers:
Durch das Prisma des konditionierten Verstandes kennt, sieht und erlebt jeder Mann und jede Frau die Welt, in der er oder sie lebt. Und das wird auch weiter so sein. Daher gibt es keinen Zweifel im konditionierten Verstand, dass die Welt real ist. Darüberhinaus mag er seine eigene Identität behaupten und verteidigen, wenn nötig, mit seinem Leben und selbst mit den Leben anderer: so ist der Stolz auf seine eigene Identität. Das werden sie auf diese Weise fortführen. Und eines Tages mögen sie gesegnet sein durch die Begegnung mit einem weisen Menschen, in dessen erleuchteter Gegenwart der Prozess der Dekonditionierung beginnt. Das ist das Licht des erleuchteten Menschen; so ist das Licht des Autors dieses Artikels.
Julian Capper, Großbritannien.

Anmerkung des deutschen Übersetzers:
Jeder sucht nach Gemeinschaft mit dem Anderen. Ein tief verwurzeltes Gefühl der Einsamkeit bildet sich im Prozess der Konditionierung des Verstandes, angefangen von der frühen Kindheit, seinen Ausgang nehmend mit dem Geschehen von Worten mit Bedeutungen im Verstand eines menschlichen Kindes. Worte trennen, Worte verbinden, doch das Verständnis von Worten als illusionäre Töne, lässt uns erkennen, dass die Trennung von vornherein nicht wirklich existiert. Diese illusionäre Trennung im Verstand doch nicht im Leben kann man verstehen, wenn alles scheinbar physische, einschließlich der Nahrung, die Menschen jeden Tag essen, als Eins und nicht Zwei offenbart wird. Dr. Shankars Artikel „Intelligenz 21“ gibt einen Hinweis auf die Einheit des ganzen Lebens.
Marcus Stegmaier, Deutschland.

back to articles page