Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
31 May 2021 

Kannst du (1)

„Ist es möglich“

 

Du weißt, dass du dir morgens die Zähne putzt. Du weißt das, weil du dir gestern Morgen die Zähne geputzt hast. Die gleiche Prämisse gilt für den ersten Mann oder die erste Frau, die sich morgens die Zähne geputzt haben.

Die Frage ist: Der erste Mann oder die erste Frau, die sich morgens die Zähne geputzt haben, haben sich aber in ihrem Gestern nicht die Zähne geputzt, weil sie kein Gestern oder die Vergangenheit hatten.

Dies impliziert, dass ebenso viele Menschen, die kein Gestern oder keine Vergangenheit hatten, sich die Zähne putzten. Weder die Ersten noch die Vielen wussten, dass sie sich die Zähne geputzt haben.

Als sich das Gedächtnis entwickelte, kam Mann oder Frau zu der Erkenntnis, dass sie ihre Zähne putzten, nachdem ihnen morgens die Zähne geputzt wurden. Das bedeutet, dass die Menschen wussten, dass sie sich morgens die Zähne putzten, nachdem ihnen das Zähneputzen passiert war, ohne dass sie es taten.

Mit dem Fortschreiten der Evolution entwickelten sich auch die Bewegungen von Mann und Frau weiter und verfeinerten sich instinktiv. Die verfeinerten, instinktiven Bewegungen wurden als Handlungen registriert und im Gedächtnis der Menschen gespeichert.

Die verfeinerten, instinktiven menschlichen Bewegungen, die sich entwickelt haben, sind zahlreich und wurden im Gedächtnis als tägliche, häusliche Aufgaben registriert, die nur verfeinerte, entwickelte Bewegungen waren, wie Handlungen in Spielen, die nur verfeinerte, entwickelte Bewegungen waren,und wie zahlreiche Handlungen des Menschen, die nur verfeinerte, entwickelte Bewegungen des Menschen sind.

Als sich die Menschen in der modernen Zeit bewegten, wurden ihre entwickelten, verfeinerten Bewegungen als Handlungen erkannt, aufgrund der Erinnerung an Bewegungen als Handlungen. Dies impliziert, dass der Mensch die entwickelten, verfeinerten Bewegungen nicht als entwickelte Bewegungen erkennt, sondern sie als Handlungen bezeichnet.

Dies ist offensichtlich, da der moderne Mensch erst dann mit Sicherheit weiß, welche Handlung stattgefunden hat, nachdem einige Bewegungen stattgefunden haben. Tatsächlich ist aber keine Handlung geschehen, sondern nur die Erinnerung an eine einzelne Bewegung in jedem Moment als eine Handlung ist geschehen.

Die Erinnerung an eine Handlung ist also eine Illusion von entwickelten, verfeinerten Bewegungen; jeder Bewegung in jedem Moment und nicht einer Handlung in jedem Moment. Weisheit offenbart also, dass es dir unmöglich ist, mit Gewissheit zu wissen, welche Handlung geschehen wird, bevor sie tatsächlich geschieht. Es ist nicht möglich, weil nicht eine Handlung geschieht, sondern nur hochentwickelte, menschliche Bewegungen geschehen.

Die Erleuchteten erkennen, dass alles in der Natur, einschließlich der Menschen, sich in jedem Moment ihrer Lebenszeit lediglich bewegt.

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2021

Anmerkung des Herausgebers: 
Es wird hier in Weisheit offenbart, dass die Handlungen und Aktivitäten, von denen der Mensch annimmt, dass sie im täglichen Leben ausgeführt werden, keine Handlungen und Aktivitäten sind, wie man glaubt, dass sie es seien. Sie sind es nie gewesen und werden es auch nie sein, denn es sind Bewegungen im Leben, die sich allmählich entwickelt und verfeinert haben. Im Wissen ist der Verstand des Menschen zutiefst durch die darin enthaltenen Überzeugungen und Annahmen konditioniert. In der Weisheit schenken die Erleuchteten ihr Verständnis des Lebens, damit der Mensch daran erinnert wird, wer er oder sie wirklich ist. In Dankbarkeit, so möge es sein. 
Julian Capper, Großbritannien.

Anmerkung des deutschen Übersetzers: 
Durch ständige Wiederholung, die der menschliche Verstand täglich durchmacht, verschwindet aus dem Blickfeld, was bei näherer, logischer Betrachtung offensichtlich ist: Jede Handlung des Menschen kann erst, nachdem sie das erste Mal geschah, als solche bezeichnet werden, und doch geschah sie als spontane, instinktive Bewegung und geschieht sie noch immer so. Doch wenn man als Kind zur Sprache kommt, ist man noch so klein, dass einem diese Tatsache entgeht. Es hat ja noch keine Wiederholung stattgefunden. Stattdessen geschieht dem Kleinkind durch die Frische und Einzigartigkeit seiner alltäglichen Bewegungen ein für Erwachsene schier unbegreifliches Staunen über die mysteriöse Bewegung der Welt, seiner Eltern und seines eigenen Körpers, mehr und mehr begleitet von ebenso erstaunlichen Worten, die Handlungen benennen. Später wird aufgrund von Wiederholung das Staunen durch die felsenfeste Konditionierung abgelöst, dass die Handlungen real und vom Menschen gemacht seien. Dr. Shankar‘s Artikel eröffnet den Weg zu tiefem Nachdenken und offenbart so das Staunen eines Kindes über die evolutionäre Bewegung. Das Staunen findet statt im erleuchteten, erwachsenen Menschen. 
Marcus Stegmaier, Deutschland. 

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