Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
2 November 2019
Kinder (6)
„Augen Gottes"
In jeder Generation ist die Freiheit und das Glück der Kinder, wie sie in jedem Moment sind, den Eltern nicht bekannt. Eltern gehen davon aus, dass, wenn das Verhalten der Kinder das ist, was sie von ihnen akzeptieren, die Kinder glücklich und frei in ihrem Leben sein werden.
Die Absichten jedes Elternteils für das Glück und die Freiheit ihrer Kinder sind gut, aber die Absichten garantieren nicht Glück oder Freiheit für ihre Kinder. Dies liegt daran, dass das Leben der Eltern manchmal ein Chaos ist und weder Glück noch Freiheit in jedem Moment ihres täglichen Lebens vorherrscht.
Das bedeutet, dass das Leben ihrer Kinder manchmal ein Chaos ist, wenn sie auch Eltern werden. Die Kinder haben kein Mitspracherecht, denn sie sind für ihr Überleben auf ihre Eltern angewiesen.
Zu erwarten, dass das Verhalten der Kinder das ist, was es nicht sein kann, ist eine Forderung der Eltern, schlicht und einfach. Weisheit offenbart, dass man vom Leben nichts fordern kann, weil das Leben sich so entwickeln wird, wie es sich entwickeln soll.
Weisheit offenbart, dass sich das Leben spontan, unkontrollierbar und unvorhersehbar entwickelt. Das Leben hat es so bestimmt, aber warum? Es hat dieses elterliche Verhalten manifestiert, egal wir illusionär, damit der Mensch Kinder über den Glauben des elterlichen Verstandes hinaus verstehen kann, der sich als Wissen entwickelt hat.
Die Überzeugungen des elterlichen Verstandes sind oberflächlich, relativ und vorübergehend. Er ist voller Logik und Vernunft im Wissen. Logik und Vernunft im Wissen akzeptieren, dass eine Person für ihr Handeln verantwortlich ist.
Weisheit über Logik und Vernunft offenbart, dass Vernunft und Logik im Wissen bedeuten, dass Eltern für das Verhalten der Kinder verantwortlich sind, das weder von ihnen noch von der Gesellschaft akzeptiert wird. Das liegt daran, dass durch das Handeln der Eltern Kinder entstehen.
Das Leben hingegen ist nicht an die menschliche Logik gebunden. Weisheit offenbart, dass es nicht weise ist, über das Leben zu urteilen.
Weisheit offenbart, dass das Leben in jedem Moment ein Mysterium ist, denn das Leben ist ein Prozess der Höherentwicklung. Weisheit offenbart, dass sich das Verhalten von Kindern höher entwickelt, da es seine Bestimmung ist, von der Intelligenz im Leben und nicht von den Eltern entwickelt zu werden.
Du musst verstehen, dass die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im zeitlosen „Jetzt" liegt. Die Vergangenheit ist im Jetzt und der Mensch sieht die Vergangenheit im Jetzt. Ein Blick in den Himmel wird diesen Punkt beweisen.
Die Sterne, die der Mensch sieht, sind im Jetzt nicht vorhanden, sondern Milliarden von Meilen entfernt, und was er sieht, ist ein Stern, der war. Du kannst den Stern, der ist, wie er ist, nicht sehen, weil deine Sicht nicht die Entfernung erreicht, in der der Stern gegenwärtig ist.
Sogar der Mensch neben dir, an den du denkst, ist in der Vergangenheit, aber er scheint im „Jetzt" zu sein. Der Verstand mit Gedanken kann das zeitlose „Jetzt" im Leben nicht sehen, weil der Verstand mit Gedanken im zeitlosen „Jetzt" im Leben nicht vorhanden ist.
Der Verstand kann den Moment, der ist, nicht erkennen. Der Verstand kann nur denken und sich an illusionäre Worte mit Bedeutungen des Moments erinnern, der war, der die Erinnerung ist.
Weisheit offenbart, dass das Verhalten der Kinder in jedem Moment das ist, was es ist, und nicht anders sein kann, als das, was das Verhalten in jedem Moment ist. Ihr akzeptiert den Stern, den ihr am Himmel seht, was nicht der Stern ist, wie er ist.
Weisheit offenbart, dass das Verhalten von Kindern in jedem Moment wie der Stern ist, wie er in jedem Moment am Himmel ist, was man nicht sehen kann. Weisheit zeigt, dass das wovon Eltern glauben, dass es der Stern sei, nicht der Stern ist, wie er ist. Der Glaube der Eltern, wie das Verhalten eines Kindes sein sollte, ist nicht das Verhalten im Leben, wie es ist.
Die Erleuchteten nehmen das Verhalten der Kinder so an, wie es in jedem Moment ist.
Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2019
Anmerkung des Herausgebers:
Generationen der elterlichen Kontrolle und der Gestaltung des Lebens von Kindern liegen in diesem Artikel unter dem Mikroskop. Generationen von Eltern und Kindern haben die sozialen und moralischen Diktate von Gesellschaft und Religion und die daraus resultierende Durchsetzung, falls erforderlich, nicht in Frage gestellt. Viele Kinder haben sich dagegen aufgelehnt und wurden für ihre Bemühungen bestraft. Das Leben hat sich höher entwickelt und bringt gleichzeitig eine Morgendämmerung des Verständnisses hervor durch die Weisheit erleuchteter Männer und Frauen. So kann die konditionierte Haltung der Eltern allmählich der Erkenntnis weichen, dass das Verhalten des Kindes das ist, was es in jedem Moment ist. Es ist nicht von Verhaltensnormen oder Disziplinen abhängig. Dies zu verstehen, ebnet den Weg für Freiheit und Glück im Leben der Kinder – und auch als Erwachsene und bei Eltern und anderen Erwachsenen.
Julian Capper, Großbritannien.
Anmerkung des deutschen Übersetzers:
Wir alle wünschen uns Freiheit und Frieden im Leben. Doch wie steht es mit Freiheit und Frieden in der Familie mit Kindern, Eltern und Großeltern, Tanten Onkel, Cousinen und Cousins? Verhalten ist scheinbar für alle sichtbar, daher wird es beurteilt, verurteilt, bewertet. Mit Freiheit und Frieden hat dies nichts zu tun. Dr. Shankars Artikel hier öffnet den Lesern die Augen für diesen offensichtlichen Widerspruch im alltäglichen Denken. Dies kann zu einer Erneuerung, zu echtem Frieden und wahrer Freiheit führen, vor der das konditionierte Ego, wenn es ehrlich ist, große Angst hat. Die verständigen Leser dieser Weisheit hier und auf www.academy-advaita.com brauchen Mut, das Gelesene in ihren Alltag einzubringen, wenngleich ihnen auch dies einfach geschieht, wenn es geschehen soll.
Marcus Stegmaier, Deutschland.