Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
The Netherlands

26 October 2018  

Kontemplation (2)

„Kontempliert nicht“

 

Wenn ein gebildeter oder ungebildeter Mann oder die Frau nicht kontemplativ darüber nachdenkt, wie es von ihm oder ihr erwartet wird, wird ihm weder applaudiert noch wird es geschätzt. Das Gleiche wird nicht jedes Mal erwartet, wenn er oder sie kontemplieren will.

Die Nicht-Akzeptanz dessen, worüber kontempliert wird, geschieht im Moment und ist im Moment denjenigen bekannt, die erwarten, dass er oder sie darüber nachdenkt.

Weisheit offenbart, dass sich jeder Moment im Leben selbst erneuert und zwischen einem Moment im Verstand und im Leben auch ein Moment ist. Dies bedeutet, dass ein Moment im Leben und im Verstand ewig ist.

Gehirnscans zeigen, dass Entscheidungen sieben Sekunden vor der Entscheidung des Menschen geschehen. Die Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften enthüllen, dass menschliche Entscheidungen Sekunden, bevor der Mensch auf sie aufmerksam wird, getroffen werden.

In der Studie konnten die Teilnehmer frei entscheiden, ob sie einen Knopf mit der rechten oder linken Hand drücken wollten. Die einzige Bedingung war, dass sie sich erinnern mussten, wann sie die Entscheidung getroffen hatten, entweder ihre rechte Hand oder ihre linke Hand zu benutzen.

Mithilfe von FMRT scannten die Forscher die Gehirne der Teilnehmer, um herauszufinden, ob sie vorhersagen konnten, welche Hand die Teilnehmer verwenden würden, bevor die Teilnehmer sich der Entscheidung bewusst waren.

Die Ergebnisse, durch die Überwachung der Mikro-Aktivitätsmuster im präfrontalen Cortex, waren, dass die Forscher sieben Sekunden, bevor der Teilnehmer von der Entscheidung wusste, vorhersagen konnten, welche Hand der Teilnehmer wählen würde.

Weisheit offenbart, dass dies ein Beweis dafür ist, dass der Mensch weder entscheidet noch vorhersagt noch vorherbestimmt. Weisheit offenbart, dass sogar die Bewegung der Hand, um den Knopf zu drücken, geschieht und nicht das Gehirn die Bewegung in dem Moment zu geschehen veranlasst.

Es geschieht, dass Mann oder Frau nicht auf die von ihnen erwartete Weise kontemplativ nachdenken, damit ein Verständnis geschieht, dass Kontemplation in einem Moment nichts Wirkliches ist. Es geschieht, dass Mann oder Frau nicht auf die von ihnen logisch erwartete Weise kontemplativ nachdenken, damit ein Verständnis geschieht, dass Kontemplation in jedem Moment illusionär und nicht real ist. Es geschieht, dass Mann oder Frau nicht auf die von ihnen logisch erwartete Weise kontemplativ nachdenken, damit ein Verständnis geschieht, dass Kontemplation in einem Moment nicht da ist, sondern nur Bewegung von Gedanken da ist. Außerdem damit ein Verständnis geschieht, dass die Bewegung von Gedanken, wenngleich illusionär, in jedem Moment Instinkt ist. 

Die Bewegung der Gedanken geschieht, damit das Verständnis geschieht, dass, wenn die Bewegung der Gedanken als Kontemplation betrachtet wird, man glaubt, dass Mann und Frau kontemplieren könnten und wüssten, wie man über etwas nachdenkt und worüber. 

Weisheit zeigt, dass die Kontemplation nicht im Moment geschieht, weil sich das Leben nur im Moment bewegt. Weisheit zeigt auch, dass die Intelligenz im Leben die Bewegung der Gedanken manifestiert und Mann oder Frau nicht die Bewegung der Gedanken macht, die im Moment instinktiv ist, weil sie den Moment im Leben nicht machen.

Die Erleuchteten akzeptieren, worüber Mann und Frau nachdenken, und erwarten nicht von ihnen, auf eine bestimmte Weise zu kontemplieren, weil sie verstehen, dass Kontemplation nicht da ist, sondern beim Kontemplieren in jedem Moment im Leben nur Instinkt da ist. Die Erleuchteten verkünden, dass Mann und Frau darüber nachdenken, worüber ihnen Kontemplation bestimmt ist, wenngleich illusionär.

Sri Ramana Maharshi hat verkündet, dass das, was bestimmt ist zu geschehen, wenngleich illusionär, geschehen wird. Sri Adi Shankaracharya hat im Nirvanashadakam verkündet, dass der Mensch nicht der Handelnde ist. Die Kena-Upanishad Vers 1.3 verkündet, dass Wort und Verstand keinen Zugang haben zum Absoluten Einen. Die Bhagavadgita Kapitel 3 Vers 27 erklärt, dass der Mensch nicht der Handelnde ist.

Die Erleuchteten verstehen, dass die Bewegung von Gedanken in jedem Moment Instinkt ist und von der Intelligenz im Leben manifestiert wird und weder vom Menschen noch von seinem Gehirn gemacht wird. Die Erleuchteten haben verkündet, dass das Leben eine einzelne Bewegung ist. 

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2018

Anmerkung des Herausgebers: 
Der Moment ist der Kern der Sache. Dieses Wort liegt allen Menschen auf der Zunge. Es wird universell verwendet, um eine sehr kurze Zeitspanne anzugeben: „Warte einen Moment“; „Ich bin in einem Moment bei dir“; „Es wird nur einen Moment dauern“; „Dies ist der Moment, auf den ich gewartet habe“ „Ich habe nur einen Moment“. Das ist die Bedeutung, die diesem Wort vom Verstand gegeben wird. Weisheit offenbart jedoch in diesem Artikel und anderswo, dass sich „jeder Moment im Leben erneuert“. Außerdem ist „zwischen einem Moment, sowohl im Verstand als auch im Leben, ebenfalls ein Moment“. Also ist die Bedeutung, die diesem Wort durch Weisheit gegeben wird, Ewigkeit. Weisheit ist die Gabe der Erneuerung des Lebens, nicht weniger, an diejenigen, die das verstehen. 
Julian Capper, Großbritannien

Anmerkung des deutschen Übersetzers: 
Denken und Kontemplation wird im Leben des Menschen eine entscheidende Rolle zugewiesen. Denken, um Probleme zu lösen, Kontemplation, um über das Denken und andere philosophischen Themen nachzudenken. Wenn Kontemplation nicht geschieht, fehlt dem Menschen eine tiefere Instanz der Selbstreflexion, die über das Alltägliche, das er für selbstverständlich hält, hinausgeht. Doch das Geschehen oder Nicht-Geschehen der Kontemplation ist nicht in den Händen des Menschen. Es ist das entscheidende Geschenk des Lebens an den Menschen! Daher sind diese Artikel von Dr. Shankar das Wertvollste, was einem im Leben begegnen kann. 
Marcus Stegmaier, Deutschland. 

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