Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
26 April 2021

Nach (2)

„Buchstaben in Wörtern“

  

Ein Wort in der englischen Sprache setzt sich aus Buchstaben des Alphabets zusammen. In dem Wort „Words“ kommt der Buchstabe „O“ nach dem Buchstaben „W“. Der Buchstabe „R“ kommt nach dem Buchstaben „O“, und der Buchstabe „D“ kommt nach dem Buchstaben „R“ und der Buchstabe „S“ kommt zuletzt nach dem Buchstaben „D“.

Das bedeutet, dass in dem Wort „Words“ bestimmte Buchstaben des Alphabets hintereinander kommen, um das Wort „Words“ zu bilden. Dementsprechend ist dies das Spiel der Buchstaben, um ein beliebiges Wort oder Wörter im Wissen zu bilden.

Deshalb erfährt man erst, dass etwas geschehen ist, nachdem es geschehen ist. Man kann sich nur vorstellen, was passieren könnte, was wohl geschehen mag und was man sich wünscht oder will, bevor etwas passiert.

Der Mensch versteht, dass Worte sehr wesentlich sind, weil er glaubt, dass der Mensch ohne Worte nicht wüsste, wer er oder andere sind, und er weder seine Umgebung erkennen noch eine Erfahrung verstehen könnte. Aber könnte dieser Glaube die Wahrheit sein? 

Der primitive Mensch kannte kein Wort. Dennoch kam er dazu, einen Buchstaben und ein Wort zu kennen. Es ist offensichtlich, dass der primitive Mensch einen Buchstaben und ein Wort kennengelernt hat, denn der moderne Mensch ist gelehrt. Wenn der primitive Mensch keinen Buchstaben und kein Wort gekannt hätte, dann wäre der moderne Mensch nicht gelehrt. 

Es ist also offensichtlich, dass der primitive Mensch keinen Buchstaben gemacht oder gewusst hat. Dies impliziert, dass das Leben einen Buchstaben entwickelt hat und dass das Wissen des Buchstabens dem primitiven Menschen geschehen ist, nachdem es im Hier und Jetzt geschehen ist. 

Nachdem sich der erste Buchstabe im Urmenschen entwickelt hatte, machte er dem zweiten Buchstaben Platz, sodass sich dieser entwickeln konnte – und so weiter und so fort für alle Buchstaben im Alphabet einer bestimmten Sprache.

In entsprechender Weise hat das Leben auch ein Wort im Hier und Jetzt entwickelt. Dies ist offensichtlich, da dies ja bei einem Kind der Fall ist. Es impliziert nur, dass der primitive Mensch kein Wort gelernt hat. 

Als sich das erste Wort im primitiven Menschen im Hier und Jetzt entwickelte, wich es dem zweiten Wort, sodass dies sich entwickelte – und so weiter und so fort – sodass alle Wörter einer bestimmten Sprache Wissen bilden konnten. Das ist es, was mit einem primitiven Kind und auch mit einem modernen Kind geschieht.

Es ist wichtig zu verstehen, dass das Leben den Menschen dazu bringt, den Buchstaben oder ein Wort zu lernen und zu verstehen, das sich im „Hier-und-Jetzt“-Moment des Verstandes im Leben entwickelt. Das Individuum glaubt jedoch, dass es den Buchstaben oder das Wort aus der Erinnerung oder der Vergangenheit abgerufen hat, um es zu verstehen, während das nicht der Fall ist. Daher ist der Glaube, dass das Individuum aus und wegen seiner Vergangenheit und aus und wegen seiner Erinnerung lernt, nicht die Wahrheit. 

Die Erleuchteten haben verkündet, dass das Leben den Menschen wissen lässt, was ihm zu wissen bestimmt ist. Dies impliziert, dass das Wissen im Hier und Jetzt geschieht und nicht aus oder wegen seiner Vergangenheit oder Erinnerung, wie der Mensch glaubt. 

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2021

Anmerkung des Herausgebers:
In diesen Artikeln, die von einem erleuchteten Menschen stammen, wird kein Stein auf dem anderen gelassen, um zu beweisen, dass der Mensch nicht der Handelnde ist, nie war und nie sein wird. Dies ist die Wahrheit, unanfechtbar sowohl durch Vernunft als auch durch Logik. Unanfechtbar auch durch den Glauben. Es ist so, bekräftigt von den Weisen. Also, nichts, was Existenz hat – noch irgendein Teil davon, sei es auch noch so unscheinbar – wurde von Mann oder Frau beigesteuert. Die Intelligenz des Lebens hat alles, was Existenz hat, für die Evolution des Menschen zur Selbstverwirklichung geschaffen.
Julian Capper. Großbritannien. 

Anmerkung des deutschen Übersetzers: 
Wenn wir einen Satz hören, den jemand sagt, denken wir, dass er oder sie dies oder jenes sagen wollte und es genau in diesem Moment gesagt hat. Worauf Dr. Shankar in diesem Artikel Schritt für Schritt eingeht, ist die Tatsache, dass kein ganzes Wort, geschweige denn ein ganzer Satz, im gegenwärtigen Moment gesagt werden kann. Man erfährt die Bedeutung eines Wortes erst, nachdem alle seine Bestandteile, das heißt, die einzelnen Töne, die durch Buchstaben im Alphabet repräsentiert werden, einer nach dem anderen innerhalb einer bestimmten Zeitspanne, einer Abfolge von mentalen Momenten, in Erscheinung getreten sind. Dies gilt auch für alles, was wir selbst sagen oder denken. Selbst wenn wir das Wort oder die Worte, bevor wir sie aussprechen, innerlich gedacht haben, was selten der Fall ist, ist es offensichtlich, dass die Worte, die wir nach dem Denken aussprechen, nicht immer genau die vorher gedachten Worte sind. So erfahren wir immer erst mit zeitlicher Verzögerung, was gesagt wurde oder was geschehen ist. Der Moment im Leben hat keine Dauer, deshalb kann der Mensch Worte und Gedanken nicht sagen oder denken, sondern sie entwickeln sich spontan als Evolution. Das Denken, Sprechen, Lernen und Handeln aufgrund unseres Willens und unserer Wahl ist eine der folgenreichsten Illusionen, die sich in der Menschheit entwickelt hat. Die Konsequenzen für die Konditionierung des Verstandes sind unüberwindbar, bis Weisheit geschieht. 
Marcus Stegmaier, Deutschland. 

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