Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.

Published on www.acadun.com

Niederlande

18 Juni 2014

 

 

Religion und Wissenschaft

 

Im Laufe der Höherentwicklung der Wissenschaft lehnte sie immer den Glauben ab, der die Basis der Religion darstellt, denn Wissenschaft hält den Beweis, um Wahrheit zu etablieren, für unerlässlich. Die Beweise der Wissenschaft sind allerdings nur solange gültig, bis die Wissenschaft sich weiter höher entwickelt – nur um weitere Beweise zu etablieren, die wiederum nur zeitweise gültig wären, wie die geschichtlichen Aufzeichnungen nahelegen.

 

Die Wissenschaft verlangt immer Beweise für religiösen Glauben und seine Überzeugungen, und die von der Religion dargebotenen stellen die Neugier des wissenschaftlichen Verstandes niemals zufrieden. Die Wissenschaft stellt ihre Autorität über die Evolution als die Wahrheit dar.

 

Wenn die Frage aufkommt, ob der Mensch die Evolution steuern kann, wäre die Antwort ein überwältigendes „Ja“, denn die Wissenschaft erzeugt neue Spezies. Wenn die Evolution jedoch wahr wäre, würde die neue Spezies auch auf einem Prozess der Evolution beruhen und nicht auf einer Handlung der Wissenschaft. So bleibt die Frage immer noch bestehen, wer oder was Evolution hervorbringt – der Mensch oder Gott, also die Wissenschaft oder die Religion?

 

Nun ist Wachstum ein Phänomen der Evolution und Wissenschaft hat weder das Wachstum beginnen noch voranschreiten lassen, noch hat sie die Evolution beginnen oder voranschreiten lassen. Evolution, Wachstum und Bewegung sind nicht von einander trennbar, denn Wachstum ist Bewegung und Bewegung ist dementsprechend Wachstum und beides entwickelt sich evolutionär und auch weiterhin.

 

Des Weiteren ist eine Handlung eine Bewegung und kann nicht von der Bewegung getrennt werden. Da Bewegung und Wachstum untrennbar von einander sind, ist es offensichtlich, dass eine Handlung untrennbar ist von Wachstum und Bewegung. Da Wachstum und Bewegung auf der Evolution beruhen, ist es offensichtlich, dass auch eine Handlung vom Stand der Höherentwicklung der Evolution abhängt und es nicht vom Menschen abhängt, eine Handlung zu vollbringen, obwohl es so aussieht, als würde er eine Handlung vollbringen.

 

Dasselbe Prinzip gilt auch für das Sprechen. Der Mund und die Lippen bewegen sich beim Sprechen und Sprechen spiegelt die Höhe der Entwicklung der Evolution wider. Sprechen ist daher nicht eine vom Menschen vollbrachte Handlung, obwohl es so erscheint. Dementsprechend geschieht dem Menschen Denken, obwohl es so erscheint, als könnte er denken.

 

Folglich beweist die Evolution, also die Wissenschaft, während die Religion glaubt, dass der Mensch der Handelnde ist, dass der Mensch einfach nicht der Handelnde sein kann, was sie jedoch selbst noch nicht verstanden hat. Kann das Dilemma von Religion und Wissenschaft jemals aufgelöst werden? Tiefe Erforschung legt nahe, dass es eine Antwort gibt.

 

Für die Wissenschaft sind Fossilien Symbole der Evolution, ebenso wie Licht für Religion ein Symbol der Göttlichkeit oder Gottes ist, worauf sich der Glaube stützt. Nun ist es paradoxerweise die Wissenschaft, die den Beweis liefert, dass jeder Winkel der Evolution und die Instrumente, die die Wissenschaft verwendet, um Beweise zu finden, aus Atomen bestehen, die im Grunde Licht sind.

 

Daher ist es offensichtlich, dass Religion und Wissenschaft beide viel gemeinsam haben und zwar Licht. Das Leben manifestiert sich als Evolution, also Wissenschaft, in Form von Gedanken, und das Leben manifestiert sich auch als Religion, was ebenfalls aus Gedanken besteht. So ist also die gemeinsame Grundlage sowohl der Wissenschaft als auch der Religion Licht, denn für die Religion ist Licht Gott und Gott ist überall und für die Wissenschaft ist jeder Winkel des Lebens Licht, was bedeutet, das Licht oder Gott überall ist.

 

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2014

 

 

Anmerkung des Herausgebers:

Hier sind die beiden großen Säulen, auf denen die menschliche Antriebskraft fußt, deren Anhänger sie schon seit Generationen und ohne Zweifel auch in Zukunft mit unermesslicher Anstrengung und Vermögen aufrechterhalten und verkünden. Leben wurden geopfert und sogar als ein Beweis für Überzeugung betrachtet. Obwohl die Menschheit geteilt sein mag durch die sich widersprechenden Interpretationen und Parolen religiöser Splittergruppen, zieht diese große Säule niemanden von Seiten der Wissenschaft mit ihrem Beharren auf Sicherheit in ihren Bann. Und doch, jenseits dieser Parameter des Verstandes, erstrahlt die Vision des Weisen. Von äußerster Wichtigkeit für die Menschheit ist die Erkenntnis dieses Lichtes, das ewig durch Religion und Wissenschaft scheint, wodurch sie die Barrieren ausräumt, die der Verstand nicht aufzulösen in der Lage ist.

Julian Capper, Großbritannien

 

 

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