Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
The Netherlands

2 April 2019 

Schreiben (2)

“Formen”

Das Leben ist gefüllt mit vielfältigen Formen und Gestalt in Farbe und Schwarz-Weiß. All die vielfältigen Formen und Gestalten, die es im Leben gibt, werden von Bezeichnungen als Wissen verstanden.

Eine der Formen und Gestalten, die im Leben vorhanden sind, sind Buchstaben im Alphabet jeder Sprache. Die Form und Gestalt im Alphabet ist offensichtlich und wird durch das Schreiben auf jeder Oberfläche, einschließlich Smartphone und Computer, ausgedrückt. 

Mann und Frau mit Wissen verstehen, dass sie in der Sprache schreiben können, die sie kennen. Mann und Frau wissen, dass sie das Schreiben gelernt haben, weil ihre Eltern ihnen das Schreiben beigebracht haben. Das ist Wissen.

Was ist Weisheit des Schreibens, ist die Frage?

Weisheit offenbart, dass das Schreiben dem ersten Menschen, der durch seine Eltern geschrieben hat, es nicht beigebracht wurde, denn die Frage ist, wer die Eltern gelehrt hat? Weisheit zeigt, dass die Evolution der menschlichen, körperlichen Bewegungen im Menschen als Schreiben zum Ausdruck kommt.

Weisheit offenbart, dass jeder Moment grob ist, um in einem Kind zu beginnen. Wenn das Kind durch die Evolution wächst, entwickeln sich die Bewegungen des Kindes von einem rohen zu einem verfeinerten Zustand. Dies zeigt sich an einem Kind beim Schreiben, denn die Form und Gestalt der Buchstaben im Alphabet wird beim Schreiben des Kindes verfeinert.

Weisheit offenbart, dass jeder Moment im Leben präzise ist und der Moment weder spät noch früh ist. Weisheit zeigt, dass die Bewegung im Moment aufgrund der Evolution präzise ist und weder spät noch früh ist.

Weisheit offenbart, dass die entwickelte Bewegung im Moment zunächst grob ist und schließlich mit der Evolution verfeinert wird. Weisheit zeigt, dass die Anleitung der Kinder durch die Eltern beim Schreiben auch präzise ist.

Weisheit offenbart, dass die Anleitung der Kinder durch die Eltern  und die Entwicklung der Bewegungen bei einem Kind ebenfalls präzise sind. Weisheit zeigt, dass, wenn die Anleitung durch ein Elternteil mit der groben Evolution der Schreibbewegung eines Kindes synchron verläuft, es den Elternteil täuscht, dass das Kind beginnt, Schreiben zu lernen.

Weisheit offenbart, dass, wenn die Anleitung durch einen Elternteil mit der späteren Entwicklung der Schreibbewegung eines Kindes synchronisiert wird, es den Elternteil täuscht, zu glauben, dass das Kind das Schreiben erfolgreich gelernt hat.

Weisheit offenbart, dass das Schreiben eine Sammlung von präzisen, evolutionären Bewegungen im Moment des Lebens ist. Weisheit zeigt, dass das Schreiben illusionär ist, ebenso wie jede Form und Gestalt im Leben.

Weisheit offenbart, dass das Schreiben, einschließlich jeder Form und Gestalt im Leben, in der einzelnen Bewegung des Lebens inbegriffen ist. Die Erleuchteten haben zu Recht verkündet, dass das Schreiben, obwohl es gegenwärtig ist, im Leben illusionär ist.

Wissen nimmt das Schreiben als selbstverständlich. Weisheit ist dem Leben dankbar für ihre Gabe, dem Menschen das Schreiben zu schenken.

Die Erleuchteten akzeptieren jeden so, wie er ist, ob er schreibt oder nicht.

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2019

Anmerkung des Herausgebers: 
Die Realität, die in diesem Artikel von den Weisen offenbart wird, nämlich dass die einzelne Bewegung des Lebens jede Form und Gestalt enthält, die gewesen ist, ist und jemals sein wird, erschüttert den Verstand. Außerdem ist jede Form und Gestalt, die gewesen ist, ist und jemals sein wird, eine Illusion – es ist nicht das, was der Verstand sagt. Und doch werden den Kindern seit über zweihundert Jahren durch die Gabe der Intelligenz des Lebens grundlegende Fähigkeiten als erste Grundlagen ihrer Ausbildung vermittelt. Diese sind als die drei Rs bekannt: Lesen, Schreiben und Rechnen. Es ist zur Aufgabe jedes Haushalts und zur gesetzlichen Pflicht des Staates geworden, diese Fähigkeiten jedem Kind nahezubringen. Es ist auch die Pflicht des Staates, Männer und Frauen für die verschiedenen Altersgruppen von Kindern zu ernennen, um sie zu unterrichten. Bei der Fürsorge des Lebens fehlt nichts zum Wohle jedes lebendigen und unbelebten Wesens. Dies zu verstehen, bringt Akzeptanz.
Julian Capper, Großbritannien.  

Anmerkung des deutschen Übersetzers: 
Dass es weder Eltern noch Lehrer sind, die den Kindern grundlegende Kulturtechniken wie das Schreiben beibringen, sondern es das Leben ist, das sich als Lehrende und Lernende, das Lernen und das Gelernte, wenngleich illusionär, manifestiert, ist die wichtigste Erkenntnis im Leben eines jeden Menschen, wenn sie geschieht. Dr. Shankar teilt mit der Menschheit eine Einsicht, die von den Erleuchteten seit Jahrtausenden verkündet wird, meist aber unverstanden bleibt. Auch diese Vermittlung von Weisheit ist nicht das Ergebnis eines Lehrer-Schüler-Verhältnisses, sondern entwickelt sich spontan, wenn es bestimmt ist. 
Marcus Stegmaier, Deutschland. 

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