Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
18 Juli 2017

Selbst-Erforschung

„Ehrlichkeit“

 

Mann und Frau interessieren sich für Selbst-Erforschung. Selbst-Erforschung bedeutet zu erforschen, wer man wirklich ist. Es interessiert sie, weil man im allgemeinen glaubt, dass Selbst-Erforschung zu Erleuchtung führt. Doch jeder Mann und Frau mit Interesse an Selbst-Erforschung findet es schwer, erleuchtet zu werden.

Warum ist es für Mann oder Frau schwer, durch Selbst-Erforschung erleuchtet zu werden? Das muss man verstehen.

Erstens versteht ein Mann oder eine Frau, was er oder sie weiß. Zweiten/Zweitens, was er oder sie versteht zu wissen ist nicht in seiner oder ihrer Hand. Es ist ein Glaube, dass es von seiner oder ihrer Anstrengung abhängt, dass sie verstehen. 

Das ist nicht möglich, weil Verständnis eine Funktion von Intellekt ist und weder Mann noch Frau irgendeine Kontrolle über den Intellekt haben. Intellekt entwickelt sich und das gilt auch für das Verständnis dessen, was man weiß.

Drittens weiß ein Mann oder ein Frau nicht, was Erleuchtung ist. Daher ist es unmöglich, Erleuchtung zu erkennen, wenn sie ihnen aufgrund von Selbst-Erforschung geschieht.

Es ist für Mann oder Frau unmöglich Erleuchtung zu erkennen, weil Mann und Frau nur das, was sie kennen, erkennen können. Sie können irgendetwas nur dann identifizieren, wenn sie es erkennen, und sie werden nicht in der Lage sein, es zu identifizieren, wenn sie es nicht erkennen. 

Wenn Mann und Frau ehrlich sind, werden sie verstehen, dass das, was sie wissen, sich in ihnen entwickelt hat. Und zwar, weil es offensichtlich ist, dass der primitive Mensch nichts wusste und zu Wissen kam, als sich Intellekt und Verständnis in ihm entwickelten.

Dementsprechend, wenn Mann und Frau ehrlich sind, werden sie zu dem Wissen kommen, was Erleuchtung ist, wenn Intellekt und Verständnis sich in ihnen entwickelt haben und sie es dadurch verstehen.

Die Erleuchteten verstehen tief, dass das, was der Verstand über das Selbst denkt, nicht nur illusionär ist, sondern auch, dass der Verstand das Selbst nicht zu dem machen kann, von dem der Verstand glaubt, dass es das Selbst wäre oder sein sollte.

Die Erkenntnis aus Selbst-Erforschung ist das Verständnis, dass das Selbst nicht nur illusionär ist, sondern auch, dass das Selbst nicht machen kann, was er oder sie weiß. Ehrlichkeit über das Selbst öffnet die Tür für ein tiefes Verständnis des Selbst, durch Selbst-Erforschung, dass die Identität des Selbst eine Illusion aus Licht ist.

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2017

Anmerkung des Herausgebers:
Bände von Büchern wurden im Laufe der Jahrhunderte über Selbst-Erforschung geschrieben, Stunden wurden verbracht mit dem Lesen und Wieder-Lesen von philosophischen Abhandlungen und Arbeiten, in denen die Essenz von Selbst-Erforschung ausführlich dargelegt ist, zahllose Worte wurden gesprochen und gehört an Orten, die man für heilig hält, Leben wurden heiligen und angesehenen Praktiken gewidmet, die man für Selbst-Erforschung als nötig erachtet. Das war, ist und wird eine menschliche Verpflichtung bei der Suche nach Selbst-Erforschung sein. Tiefes Verständnis des Selbst, wie es von dem Erleuchteten in diesem Artikel offenbart wird, ist ein wunderbares Geschenk für jene, die sich auf dem Weg der Selbst-Erforschung befinden.
Julian Capper, Großbritannien.

Anmerkung des deutschen Übersetzers:
Die Bücher „Die Illusionen des Lebens“ und „Die Macht der Illusion“ von Dr. Shankar tragen den Untertitel „Selbst-Erforschung“. Sie enthalten detaillierte Erklärungen, wie verschiedene Aspekte im Leben illusionär und nicht real sind – und das ist Weisheit, ein tieferes Verständnis von alltäglichem Wissen. Wenn man sie mit Ehrlichkeit liest, wie in diesem Artikel „Selbst-Erforschung“ dargestellt, offenbaren die Bücher Weisheit im Alltag.
Marcus Stegmaier, Deutschland.

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