Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
The Netherlands

29 April 2019  

Sorgen (1)

„Problem"

 

Mann und Frau machen sich Sorgen, wenn sie mit einem Problem konfrontiert werden. Mann und Frau machen sich weiterhin Sorgen, auch wenn eine Lösung für das Problem verfügbar ist. Die Sorge bleibt bestehen, bis das Problem durch eine Lösung gelöst ist, aber Sorge taucht wieder durch ein neues Problem auf.

Wissen veranlasst Mann und Frau zu Problemlösungen oder rät ihnen, nach Problemlösungen zu suchen. Wissen über Sorgen hält Mann und Frau ängstlich, ungeduldig und lässt sie hoffen, dass sie verschwinden werden.

Wissen zeigt, dass Sorgen von unterschiedlicher Intensität sind. Wenn die Sorge minimal ist, wird sie in der Regel mit Enttäuschung toleriert, bis eine Lösung das Problem beseitigt. Wenn die Sorge maximal ist, wird sie nicht toleriert und Wut unterschiedlicher Intensität mit entsprechenden Folgen ist das übliche Ergebnis von Sorgen. 

Wissen zeigt, dass Probleme im Leben gelöst werden können oder nicht.

Die Weisheit über Sorgen hingegen hält Mann und Frau geduldig mit Vertrauen in das Leben in jedem Moment. Sie machen sich auch keine Sorgen, egal mit welchem Problem sie im täglichen Leben konfrontiert werden, und auch nicht, wenn Probleme im Leben nicht gelöst werden.

Was ist die Weisheit über Sorgen in Bezug auf Probleme, ist die Frage?

Weisheit offenbart, dass Mann und Frau im Moment vor einem Problem im Leben stehen. Weisheit offenbart, dass Mann und Frau sich im Moment des Lebens auch Sorgen machen. Weisheit offenbart Mann und Frau, dass Wissen eine Lösung für ein Problem im Moment des Lebens hat.

Weisheit offenbart, dass ein Moment im Leben weder von Männern noch von Frauen gemacht wird. Weisheit offenbart, dass ein Moment im Leben Pflanzen und Tiere beherbergt, lange bevor der Moment Mann und Frau in sich beherbergt.

Weisheit offenbart , dass weder Pflanzen noch Tiere einen Moment im Leben machen. Weisheit offenbart, dass der Moment im Leben durch die Intelligenz im Leben spontan, unkontrollierbar und unvorhersehbar manifestiert wird.

Weisheit offenbart, dass die Intelligenz im Leben jeden Moment im Leben durch einen anderen ersetzt. Weisheit offenbart, dass zwischen einem Moment und dem nächsten auch der Moment ist. 

Weisheit offenbart, dass die Intelligenz im Leben das erneuert, was in jedem Moment ist, den sie ersetzt. Weisheit offenbart, dass die Intelligenz in dem Moment das manifestiert, was im Moment erneuert wird.

Weisheit offenbart, dass das, was im Moment erneuert wird, nicht anders sein kann als das, was im Moment durch die Intelligenz im Leben erneuert wird. Weisheit offenbart, dass der Mensch nicht das tun kann, was im Moment durch die Intelligenz im Leben erneuert wird, weil der Mensch die Intelligenz im Leben nicht erschafft.

Mann und Frau mit Weisheit sind daher in jedem Moment des Lebens geduldig und vertrauen dem Leben in jedem Moment des Lebens und machen sich weder Sorgen im Moment noch Sorgen um das Problem in dem Moment, in dem sie sich befinden. Die Weisen werden nicht wütend und sind frei von den Folgen der Sorge.

Die Erleuchteten stellen sich dem Leben, wie es in jedem Moment des Lebens geschieht. Die Erleuchteten leben das Leben, das ihnen jeden Moment geschieht.

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2019

Anmerkung des Herausgebers: 
Die Grundlagen für eine lebendige menschliche Geburt und alles, was sie auf ihrem evolutionären Weg begleitet, werden von der Intelligenz des Lebens geliefert, bedingungslos, Moment für Moment. Es gibt also keine Bedingungen, die ein Mensch bei seiner Geburt mitbringt oder mitbringen muss. Weisheit offenbart, dass sich die Intelligenz des Lebens in jedem Moment manifestiert und was sie enthält, und ersetzt sie durch den nächsten Moment und was sie enthält. Der Mensch macht also kein Problem und löst es auch nicht. Mit diesem Verständnis kann dieser Mann dem, was auch immer geschieht, ohne Sorge begegnen – so ist es bei Erleuchteten und kleinen Kindern.
Julian Capper, Großbritannien. 

Anmerkung des deutschen Übersetzers: 
„Mach dir doch keine Sorgen!“ ist ein weit verbreiteter Ratschlag. Wäre der Mensch in der Lage, seine Sorgen abzuschalten, hätte er schon längst keine mehr, denn Sorgen möchte keiner gerne haben. Die Weisheit in diesem Artikel gibt keinen Rat, sich keine Sorgen zu machen, weil der Mensch seine Gedanken nicht unter Kontrolle hat. Solange der Mensch sich Sorgen macht, macht er sich Sorgen, das heißt, sie geschehen seinem Verstand. Dieses tiefere Verständnis bedeutet, von den Sorgen frei zu sein, selbst, wenn sie dem Verstand unvermeidbar geschehen. 
Marcus Stegmaier, Deutschland. 

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