Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
The Netherlands
14th März 2016

Sprache (1)

„Quanten-Sprache“


Sprache ist ein Mysterium, selbst für prominente Linguisten. Sprache ist anwesend und kann nicht verleugnet werden, denn Sprache zu verleugnen beweist ihre Anwesenheit. Sprache ist vielfältig

Sprache wird anhand des Tons identifiziert, aus dem die Sprache besteht. Es ist offensichtlich, dass Sprache Ton ist, denn eine fremde Sprache erscheint als Ton. Dies zeigt, dass jede Sprache Ton ist. Und es impliziert, dass ein Wort in einer Sprache Ton ist.

Es ist ebenfalls offensichtlich, dass das menschliche Ohr Tonwellen empfängt, die im Verstand als Worte einer Sprache erscheinen. Da Ton als eine Sprache erscheint, impliziert dies, dass Sprache eine Illusion aus Ton im Verstand ist.

Das Phänomen von Ton als illusionäre Sprache verblüfft nicht nur die Linguisten, sondern auch die Naturwissenschaftler, denn in der Natur gibt es Ton im Überfluss, doch diese Töne erscheinen dem menschlichen Verstand nicht als Sprache. Und wenn Ton Sprache ist, dann müssen die Töne in der Natur ebenfalls Sprache sein, doch sie erscheinen nicht als Sprache.

Nur bestimmte Töne erscheinen dem menschlichen Verstand als Worte einer Sprache. Dem tierischen Verstand erscheinen alle Töne in der Natur als Ton, auf den sie instinktiv antworten, einschließlich der Sprache der Menschen, auch sie ist Ton für ein gezähmtes Tier.

Nun gibt es viele verschiedenartige Dinge im Leben, so wie auch Sprache verschiedenartig ist. Die verschiedenartigen Dinge im Leben bestehen aus Atomen und Atome bestehen ihrerseits aus vielen subatomaren Teilchen.

Dementsprechend bestehen auch die verschiedenartigen Sprachen aus verschiedenen Dialekten. Das ist eine verblüffende Übereinstimmung zwischen Atomen und Sprachen, derer man sich bewusst sein sollte, um die illusionäre Natur von Sprache zu verstehen.

Albert Einstein lieferte einen Hinweis dafür, was Sprache ist, indem er behauptete dass ein Atom gleichzeitig eine Welle und ein Teilchen ist. Die Welle, wie Albert Einstein meinte, war Licht. Diese Feststellung hat Wissenschaftler fasziniert, die noch immer versuchen, ein Teilchen in der Welle (Licht) zu finden, denn ihre Prämisse ist, dass alles physisch sei.

Wenn dem Menschen ein Verständnis widerfährt, wie es Albert Einstein in Bezug auf Atome geschehen ist, dass Sprache auf dieselbe Weise wie ein Atom als Lichtwelle und Teilchen erscheint gleichzeitig als Tonwelle und Wort erscheint. Das erklärt die Quanten-Natur von Sprache, so wie Atome die Quanten-Natur von Materie erklären.

Dementsprechend ist die Quanten-Natur des Lebens gleichzeitig ein Moment, der zeitlos und Gedanken frei ist, und ein Moment im Verstand, der voller Zeit und Gedanken ist, wenngleich illusionär. Das Verständnis und die Festigung dieser Quanten-Natur des Lebens, dass das Leben im selben Moment Advaita und Dvaita ist, ist Erleuchtung.

Autor: Dr. Vijai S. Shankar

© Copyright V. S. Shankar 2016

Anmerkung des Herausgebers:
Es ist das Geschenk der Erleuchteten, zu zeigen, dass Sprache nicht ausschließlich die Domäne des Homo Sapiens ist. Damit das Verständnis wachsen möge, aufgrund dessen man wahrnimmt, dass die Gesamtheit der Natur, so illusionär sie sein mag, durch Ton in Verbindung steht. Das ist wirklich so. Dr. Shankars Artikel über Sprache wirft ein tiefgreifendes Licht auf die Einheit unserer Leben, umfasst er doch alles, was wir belebt und unbelebt zu nennen pflegen, vom der geringsten bis zur größten Manifestation. Es gibt nichts in unserem Bewusstsein, was sich außerhalb dieser bemerkenswerten Einheit befindet.
Julian Capper, Großbritannien.

Anmerkung des deutschen Übersetzers:
In dem Artikel „Sprache “, offenbart Dr. Shankar als Wissenschaftler und als DER erleuchtete Advaita-Autor des 21. Jahrhunderts, die Essenz des Verständnisses des Lebens als illusionäre Manifestation von Licht und Ton – wunderschön mit wenigen Worten, wenngleich illusionär. Erleuchtung, Sprache und Wissenschaft werden gemeinsam und wechselseitig auf äußerst interessante Weise erklärt! Einstein hätte die Lektüre sicherlich ebenfalls genossen.
Marcus Stegmaier, Deutschland

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