Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
The Netherlands
30th August 2018
Tun (1)
„Tun“
Jeder gebildete oder ungebildete Mann und jede Frau wünscht, will und sehnt sich danach, im Leben Dinge zu tun. Was sie im Leben tun, geschieht im Moment und ist erst im Moment bekannt, nachdem das Tun tatsächlich getan wurde.
Was auch immer der gebildete oder ungebildete Mann oder die Frau im Leben tut, wird akzeptiert, beklatscht und geschätzt nicht nur von ihnen, sondern auch von der Gesellschaft. Das Gleiche wird jedes Mal erwartet, was auch immer er wünscht, will und sich sehnt zu tun.
Die Akzeptanz, der Applaus, die Wertschätzung und die Erwartung geschehen auch im Moment und sind im Moment nicht nur für ihn oder sie, sondern auch für ihre Gesellschaft bekannt.
Weisheit offenbart, dass sich jeder Moment im Leben selbst erneuert und zwischen einem Moment im Verstand und im Leben auch ein Moment ist. Dies bedeutet, dass ein Moment im Leben und im Verstand ewig ist.
Gehirnscans zeigen, dass Entscheidungen sieben Sekunden vor der Entscheidung des Menschen geschehen. Die Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften enthüllen, dass menschliche Entscheidungen Sekunden, bevor der Mensch auf sie aufmerksam wird, getroffen werden.
In der Studie konnten die Teilnehmer frei entscheiden, ob sie einen Knopf mit der rechten oder linken Hand drücken wollten. Die einzige Bedingung war, dass sie sich erinnern mussten, wann sie die Entscheidung getroffen hatten, entweder ihre rechte Hand oder ihre linke Hand zu benutzen.
Mithilfe von FMRT scannten die Forscher die Gehirne der Teilnehmer, um herauszufinden, ob sie vorhersagen konnten, welche Hand die Teilnehmer verwenden würden, bevor die Teilnehmer sich der Entscheidung bewusst waren.
Die Ergebnisse, durch die Überwachung der Mikro-Aktivitätsmuster im präfrontalen Cortex, waren, dass die Forscher sieben Sekunden, bevor der Teilnehmer von der Entscheidung wusste, vorhersagen konnten, welche Hand der Teilnehmer wählen würde.
Weisheit offenbart, dass dies ein Beweis dafür ist, dass der Mensch weder entscheidet noch vorhersagt noch vorherbestimmt. Weisheit offenbart, dass sogar die Bewegung der Hand, um den Knopf zu drücken, geschieht und nicht das Gehirn die Bewegung in dem Moment zu geschehen veranlasst.
Die Weisheit offenbart weiter, dass der Gedanke und das Tun geschehen, damit das Verständnis geschieht, dass es in jedem Moment nichts als Bewegung gibt und sich jeder Moment nur bewegt; und für ein weises Verständnis, dass Bewegung in jedem Moment Instinkt ist und Instinkt nicht vom Menschen oder seinem Gehirn gesteuert werden kann.
Etwas tun und das Handeln geschehen, damit das Verständnis geschieht, dass eine Handlung in einem Moment nichts Wirkliches ist. Etwas tun und Handeln geschehen, damit das Verständnis geschieht, dass eine Handlung in jedem Moment illusionär und nicht real ist. Etwas tun und Handeln geschieht, damit das Verständnis geschieht, dass nicht Handeln vorhanden ist, sondern nur Bewegung vorhanden ist.
Das Bewegen geschieht, damit das Verständnis geschieht, dass man, wenn das Bewegen als Handlungen betrachtet wird, glaubt, dass Mann und Frau tun, was man von ihnen zu tun erwartet.
Weisheit offenbart, dass im Moment keine Handlung ausgeführt wird, da sich das Leben im Moment nur bewegt. Weisheit offenbart auch, dass die Intelligenz im Leben die Bewegung manifestiert und der Mann oder die Frau die Bewegung im Moment nicht passieren lässt, da sie den Moment im Leben nicht erschaffen.
Die Erleuchteten akzeptieren Mann oder Frau so, wie sie sind, und erwarten von ihnen nicht, dass sie irgendetwas tun, weil sie verstehen, dass Handeln nicht vorhanden ist, sondern nur Instinkt in jedem Moment im Leben vorhanden ist. Die Erleuchteten verkünden, dass das, was geschehen soll, wenngleich illusionär, geschehen wird.
Sri Ramana Maharshi hat verkündet, dass das, was bestimmt ist zu geschehen, wenngleich illusionär, geschehen wird. Sri Adi Shankaracharya hat im Nirvanashadakam verkündet, dass der Mensch nicht der Handelnde ist. Die Kena-Upanishad Vers 1.3 verkündet, dass Wort und Verstand keinen Zugang haben zum Absoluten Einen. Die Bhagavadgita Kapitel 3 Vers 27 erklärt, dass der Mensch nicht der Handelnde ist.
Die Erleuchteten verstehen, dass das Bewegen in jedem Moment durch die Intelligenz im Leben manifestiert wird und weder vom Menschen noch von seinem Gehirn getan wird. Die Erleuchteten haben erklärt, dass das Leben eine einzelne Bewegung ist.
Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2018
Anmerkung des Herausgebers:
Die Midas-Berührung: Die einzigartige Reinheit der Intelligenz des Lebens leuchtet in diesem Artikel auf, um die Welt, in der alles Existente wohnt, zu offenbaren, wenngleich illusionär. Das Geschenk des Lebens für alles Existente, wenngleich illusionär, ist der Weg zur Erleuchtung. Diese Reise ist so, wie sie für jeden Bewohner bestimmt ist.
Für diejenigen, die das Glück haben, von der Weisheit von Dr. Shankar berührt zu werden, sind diese Worte die Midas-Berührung der klassischen Mythologie, in der die Berührung jeden Moment in Gold verwandelt!
Julian Capper, Großbritannien.
Anmerkung des deutschen Übersetzers:
Erleuchtung ist kein Ideal, das es zu erreichen gilt. Das wäre auch vollkommen unmöglich, weil, wie Dr. Shankar und die von ihm genannten Erleuchteten mit der Menschheit teilen, der Mensch nicht der Handelnde ist, um etwas erreichen zu können. Daher kann Erleuchtung auch nicht zu einem Ideal gemacht werden, wenngleich dies dem konditionierten menschlichen Verstand geschieht. Dass die bedingungslose Akzeptanz aller Männer, Frauen und Kinder, die den Erleuchteten zugesprochen wird, ebenfalls kein Ideal werden kann, ist auch offensichtlich. Nichtsdestoweniger geschieht die Idealisierung der Erleuchteten und die damit einhergehenden Empfindungen von Neid bis zum Vorwurf der Überheblichkeit. Bis das erleuchtete Verständnis des Lebens erkannt wird als unabhängig vom Überbringer der Botschaft. Das Leben ist eine Illusion aus Licht, Ton und Farben, nicht, weil es die Erleuchteten verkünden, sondern einfach, weil es so ist. Dieses Verständnis geschah den Erleuchteten und sie haben das Verständnis nicht hervorgebracht. Auf dieselbe Weise kann es jedem geschehen, wenn es bestimmt ist zu geschehen.
Marcus Stegmaier, Deutschland.