Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
24 März 2018 

Unmöglich

„Wissen und Weisheit“


Ein Wort in einer Sprache hat sowohl eine oberflächliche Bedeutung als auch eine tiefe Bedeutung. Die oberflächliche Bedeutung eines Wortes bedeutet Wissen, während eine tiefe Bedeutung desselben Wortes Weisheit bedeutet.

Die Bedeutung, die Worte als Wissen vermitteln, lässt den Menschen in der Dualität hin- und herpendeln. Die Bedeutung, die dieselben Worte als Weisheit vermitteln, hält den Menschen jedoch standhaft, ruhig und geduldig, und er vertraut dem Leben in jedem Augenblick.

Das Wort unmöglich ist ein Beispiel für eine oberflächliche Bedeutung, die Wissen impliziert, sowie für eine tiefe Bedeutung, die Weisheit impliziert.

Die oberflächliche Bedeutung des Wortes „unmöglich“, impliziert durch Wissen, lässt den Menschen glauben, dass alles möglich ist, was in jedem Moment unmöglich erscheint, wenn Anstrengung und harte Arbeit aufgewendet werden.

Die tiefe Bedeutung des Wortes „unmöglich“ bedeutet durch Weisheit, dass nichts durch Aufwendung von Anstrengung und harter Arbeit in irgendeinem Moment möglich ist. Das liegt daran, dass die Weisheit jeden Augenblick offenbart, dass es dem Menschen nicht möglich ist, im Moment irgendetwas zu tun.

Was also könnte das tiefe Verständnis eines Moments und des Wortes „unmöglich“ sein?

Nun, dass ein Moment vom nächsten Moment gefolg wird, ist Wissen. Weisheit offenbart, dass es, wenn es viele Momente gäbe, auch zwischen einem Moment und dem nächsten einen Moment geben würde. Weisheit zeigt, dass ein Moment ewig ist und eine Trennung zwischen Momenten nicht wirklich existiert.

Nun teilt die Wissenschaft als Wissen mit, dass die kleinste Einheit der numerischen Zeit eine Zepto-Sekunde ist, also ein Billionstel einer Billionstel Sekunde. Erstens könnte innerhalb dieser Zeitspanne nichts getan oder bekannt werden. Doch Dinge werden im Moment getan und sind auch im Moment bekannt.

Zweitens, wenn die kleinste Zeiteinheit hinzugefügt werden könnte, um den nächsten Moment zu machen, dann wäre es auch NICHT möglich, etwas zu tun oder zu wissen. Dies liegt daran, dass, um etwas zu tun oder irgendetwas zu wissen, eine Zeitdauer benötigt wird. Wenn die Zeit, die benötigt wird, um etwas zu tun oder zu wissen, geschehen müsste, könnte keine Handlung oder das Bekannte jemals stattfinden, da jede Handlung ausgeführt wird und das Bekannte geschieht mit unterschiedlichen Zeitdauern von Minimum bis Maximum. Dennoch geschehen im Moment Handlungen und auch das Wissen um unterschiedliche Zeitdauern vom Minimum bis zum Maximum. Dies ist der Beweis dafür, dass es für den Menschen unmöglich ist, im Moment durch Anstrengung oder harte Arbeit etwas zu tun.

Daher bedeutet unmöglich, dass es nicht möglich ist. Die Erleuchteten haben richtigerweise verkündet, dass das, was geschehen soll, wenngleich illusionär, geschehen wird.

Author: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2018

Anmerkung des Herausgebers:
In der Tat kann sich die Menschheit glücklich schätzen, dass sie von den erleuchteten Schritten der Weisen geleitet wird. In der Tat können sich die Männer und Frauen glücklich schätzen, die in ihrem täglichen Leben von den erleuchteten Schritten eines weisen Mannes geleitet werden. Glücklich schätzen können sich in der Tat diejenigen, die kommen, um die Offenbarungen eines lebenden Weisen tief zu lesen und zu verstehen. Glücklich schätzen können sich in der Tat Sie und ich, die wir gekommen sind, um die Worte von Dr. Shankar zu lesen und tief zu verstehen. Unsere Dankbarkeit für seine Worte ist tief. Vielen Dank.
Julian Capper, Großbritannien.

Anmerkung des deutschen Übersetzers:
Das Unmögliche möglich machen, ist die Devise des Ehrgeizes. Wäre dies möglich, dann wäre das Unmögliche nicht unmöglich, aber bekanntlich lebt Ehrgeiz ja von Übertreibung. Dass selbst das Mögliche, also das, was möglich erscheint, solange unmöglich ist, bis es tatsächlich geschehen ist, stellt ein Paradox für den Menschen dar. Das Paradox löst sich auf durch die Weisheit der Erleuchteten, wie in diesem Artikel erläutert, dass nur das möglich ist, was bestimmt ist zu geschehen, denn nur das geschieht und alles andere kann unmöglich geschehen.
Marcus Stegmaier, Deutschland.

back to articles page