Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.

Published on www.acadun.com

The Netherlands

15th May 2013

 

 

Was denkt der Mensch?

 

Denken heißt, etwas meinen. So ist offensichtlich, dass die Antwort auf die Frage „Was denkt der Mensch?“ lautet: Der Mensch denkt Worte, die eine Bedeutung tragen. Doch der Mensch kann nicht eine Bedeutung an sich denken, egal wie sehr er es versucht. Selbst, um die Frage „Was denkt der Mensch?“ zu beantworten, würde man Worte brauchen. Daher denkt der Mensch also Worte, die eine Bedeutung tragen, und nicht eine Bedeutung an sich.

 

Also war der Mensch nicht in der Lage zu denken, bis sich Worte entwickelt haben, die eine Bedeutung tragen. Der Intellekt hat einem Wort auf mysteriöse Weise aufgrund seines Gegenteils eine Bedeutung verliehen. Es ist das gegenteilige Wort, das einem Wort eine Bedeutung verleiht, obwohl das Gegenteil an sich keine Bedeutung hat. Zum Beispiel hat „gut“ eine Bedeutung aufgrund von „schlecht“ und umgekeht. Folglich ist Denken eine mysteriöse Fähigkeit, die sich im Menschen evolutionär entwickelt hat.

 

Doch was könnte Denken sein? Der heutige Mensch versteht, dass Denken ein Prozess ist, um etwas zu begründen. Daher fällt es dem heutigen Menschen leicht zu verstehen, dass Worte die grundlegende Notwendigkeit sind, um zu denken, zu begründen oder Logik anzuwenden.

 

Man braucht kein Genie zu sein, um zu verstehen, dass, in allen Sprachen, ein Buchstabe nichts weiter ist als Ton und ein Wort ein Prozess von Buchstaben. Das kann nur bedeuten, dass sich Ton evolutionär zu einem Buchstaben entwickelt hat; dass ein Prozess von Buchstaben ein Wort bildet und Denken ein Prozess von Worten ist.

 

Es ist offensichtlich, dass Ton, der sich zu einem Buchstaben oder einem Wort entwickelt hat, eine dem Leben innewohnende Zugehörigkeit hat. Verschiedene Töne sind in der Natur anwesend und auch im Menschen, denn er ist ein Teil der Natur und nicht von ihr getrennt. Jede Sprache ist eine Klasse von Ton im Menschen, die sich zu Worten mit Bedeutungen entwickelt hat.

 

Wie dachte der primitive Mensch? Der primitive Mensch lebte durch den Instinkt der Sicht, des Tones, des Geruchs, des Geschmacks und der Berührung. Der instinktive Lebensstil des primitiven Menschen hat sich im heutigen Menschen evolutionär zu der Fähigkeit entwickelt, aufgrund von Worten zu denken, zu sehen, zu hören, zu riechen, zu schmecken und zu ertasten, obwohl das Individuum nichts tut, um Sicht, Ton, Geruch, Geschmack und Berührung hervorzubringen.

 

Im Laufe der Evolution kam der primitive Mensch zunächst zu Wissen von der Welt, später erkannte er sie wieder und identifizierte sie. Nachdem der Mensch mit der Identifikation der Welt um ihn herum vertraut worden war, entwickelte sich Denken im Menschen. Selbst bis heute beginnt ein Baby erst zu denken, nachdem es Wissen von der Welt und die Fähigkeit zur Identifikation der Welt um es herum erlangt hat.

 

Der primitive Mensch passte sich an die Welt auf natürliche Weise durch Instinkt an und auf fast genauso passt sich der heutige Mensch auf natürliche Weise durch Denken an die Welt an. Der Mensch ist nicht in der Lage die Töne, die in der Natur sind, zu steuern, weil sie sich spontan, nicht vorhersagbar und unkontrollierbar höher entwickeln. Ebenso kann der Mensch die Töne in seinem Körper nicht steuern, weil sie sich spontan, nicht vorhersagbar und unkontrollierbar höher entwickeln, während des Blutkreislaufes, der Verdauung und der Atmung, einschließlich der Töne, die auf mysteriöse Weise als Denken im Verstand in Erscheinung treten.

 

Wenn der Mensch den Denkprozess steuern möchte, sollte er zuerst einmal in der Lage sein, Ton zu steuern. Dies wäre möglich, wenn der Mensch in Lage wäre, die Evolution zu steuern, was unmöglich ist. Also geschieht dem Menschen das Denken, was auch immer es sein mag, und er bewirkt nicht, dass ihm Denken widerfährt.

 

Der Mensch denkt, dass er für sich selbst denken kann und für den Anderen, doch er kann nicht für den Anderen denken oder für sich selbst, weil Denken dem Anderen genaus widerfährt wie ihm selbst. Denken mag ähnlich sein, doch es ist nicht identisch. Eine Metapher dafür ist, dass bestimmte Früchte an verschiedenen Bäumen ähnlich sein mögen, doch nicht identisch, was ihre Größe oder Ausprägung angeht.

 

Was also denkt der Mensch? Das Leben hat den Menschen evolutionär entwickelt, sodass er Töne in seinem Verstand, welche es auch sein mögen, denken kann, was auf mysteriöse Weise spontan, nicht vorhersagbar und unkontrollierbar als Worte mit Bedeutungen in Erscheinung tritt.


Author: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2013

 

 

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