Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.

Published on www.acadun.com

The Netherlands

20th April 2013

 

 

Was hört der Mensch?

 

Den Moment, wann das erste Baby im Leben ankam, kann man niemals mit präziser Genauigkeit bestimmen. Dennoch stimmt die Annahme, dass das Baby Töne von sich gab, die für ein Kind charakteristisch sind. Ebenso gab der primitive Mensch nur Töne von sich und hörte auch nur Töne, bis sich im menschlichen Verstand Sprache entwickelte. Als sich das Leben höher entwickelte, ahmte der Mensch Tiergeräusche nach. Der primitive Verstand kannte ein Tier als ein Bild im Verstand und als den Ton, den es machte. Der Verstand kannte ein Tier nicht durch Sprache, denn im Verstand hatte sich noch nicht ein Wort entwickelt. Noch bis heute imitiert ein Baby ein Tier, lange bevor es eine Sprache spricht.

 

Als sich das Leben weiter entwickelte, ahmte der Mensch Vogelgeräusche nach. Der primitive Verstand kannte einen Vogel als ein Bild im Verstand und als den Ton, den er machte. Der Verstand kannte einen Vogel nicht durch Sprache, denn im Verstand hatte sich noch nicht ein Wort entwickelt. Noch bis heute ist ein Baby von Vogelgezwitscher fasziniert, lange bevor es eine Sprache spricht.

 

Als sich das Leben weiter entwickelte, entwickelten sich auch die Bewegungen und der Verstand des Menschen höher. Diese entwickelten Bewegungen fungierten als primitive Musikinstrumente. Die Geräusche von Tieren und Vögeln im menschlichen Verstand entwickelten sich zu rudimentärer Musik. Der primitive Verstand kannte ein Musikinstrument als ein Bild im Verstand und nicht durch Sprache, denn im menschlichen Verstand hatte sich noch nicht ein Wort entwickelt. Die Menschen bildeten einen Sitzkreis um diejenigen, die musizieren konnten, um zuzuhören, und auf diese Weise begann Gesellschaft. Die Gesellschaft entstand mit der Ankunft rudimentärer Musik, lange bevor sich Sprache und Wissen entwickelten. Noch bis heute ist ein Baby von musikalischem Spielzeug fasziniert, lange bevor es eine Sprache spricht.

 

Als sich das Leben weiter entwickelte, geschah dies auch mit dem Intellekt. Eine einzelne Musiknote entwickelte sich zu zahlreichen Noten. Die einzelnen Noten entwickelten sich zu Buchstaben und zahlreiche Noten wurden zu Worten. Dies bedeutete, dass der Verstand, obwohl der Mensch Töne hörte, sie im Verstand als Buchstaben und Worte erklingen ließ. Der Intellekt bewirkte, dass sich Worte zu primitiver Sprache entwickelten, die nichts weiter war als ein Orchester von Klängen. Noch bis heute identifizieren Kinder ein Tier, einen Vogel oder Musik durch Töne, lange bevor sie eine Sprache sprechen.

 

Als sich das Leben weiter entwickelte, stellte der Intellekt zwischen Buchstaben und Worten eine Verbindung her mit Bildern im Verstand und durch dieses Phänomen fuhr der Mensch fort, das Leben zu identifizieren. Die Wiederholung von Identifikation konditionierte den Verstand zu Sprache. Der moderne Mensch glaubt aufgrund seines konditionierten Verstandes, dass er eine Sprache hört und spricht, obwohl beim Hören nur Ton vernommen und beim Sprechen nur Ton erzeugt wird. Der Glaube, dass der Mensch in der Lage sei, eine Sprache zu hören und zu sprechen, ist eine Illusion aus Klang und Sprache ist nicht real als etwas Tatsächliches. Daher ist das, was der Mensch hört, ein Orchester von Klängen, das sich im Verstand auf wunderbare Weise zu Sprache höher entwickelt hat.

 


Author: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2013

 

 

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