Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
The Netherlands
12 April 2016

Was ist Freiheit?

„Das Leben verstehen“

Der Mensch sehnt sich danach, von seinen Gedanken frei zu sein, die er nicht mag, die ihn beunruhigen, die ihn stören, unglücklich oder traurig machen. Der Verstand ist zu diesem Glauben konditioniert und zu Logik und Vernunft, wodurch dieser Glaube als richtig und wahr beurteilt wird.

Andererseits ist der Mensch im Reinen mit Gedanken, die er mag, die ihn beruhigen, aufheitern oder glücklich machen. Der Verstand ist auch zu diesem Glauben konditioniert und zu Logik und Vernunft, wodurch dieser Glaube als richtig und wahr beurteilt wird.

Die Konditionierung bezieht sich auf die Bedeutung von Worten und nicht auf die Worte selbst. Es ist also offensichtlich: Wäre der Mensch frei von den Bedeutungen der Worte, die ihn ärgern, stören, unglücklich oder traurig machen, würde er tatsächlich Freiheit empfinden. Würde dies jedoch wahr, stellt sich aber die Frage, ob der Mensch dann in Lage wäre, etwas zu mögen, ruhig, fröhlich oder glücklich zu sein. Das glaubt er mit Sicherheit, doch die Frage ist, ob es möglich ist.

Der Mensch versteht, dass das Leben eine Fragen von Dualität ist, und glaubt, dass er Dualität, seine Bestimmung oder sein Schicksal so akzeptieren muss, wie sie geschehen. Das ist ebenfalls ein konditionierter Glaube. Daher ist es offensichtlich, dass der konditionierte Verstand unfähig ist, das Leben so zu akzeptieren, wie es geschieht, denn es mag so geschehen oder nicht so geschehen, wie er das Leben gerne hätte. Der Mensch kann das Leben nur dann akzeptieren, wenn es ihm akzeptabel erscheint, sonst nicht.

Doch im Leben kann alles geschehen und der Mensch ist sich nicht sicher, was wirklich die ganze Zeit geschehen wird. Was könnte also Freiheit sein, wenn er sich des Leben nicht sicher ist? Wie könnte der Mensch von konditionierten Gedanken frei sein, die er nicht möchte oder sich wünscht? Das ist die Frage.

Wenn der Mensch die konditionierten Gedanken verstehen könnte, die ihm akzeptabel erscheinen, würde er die konditionierten Gedanken verstehen, die ihm nicht akzeptabel erscheinen. Der Mensch würde bereitwillig sagen, dass er beide Konditionierungs-Muster versteht und er sich ihrer sicher ist.

Tiefere Erforschung zeigt, dass diese Sicherheit nicht weise ist, sondern nur auf der Wissensebene auf oberflächliche Weise korrekt ist. Erstens ist es eine Frage dessen, was der Mensch mag oder nicht mag. Daher wäre die Sache zu Ende, wenn Vorlieben und Abneigungen weise verstanden werden. Freiheit von den Bedeutungen von Gedanken wären das Ergebnis.

Vorlieben und Abneigungen sind in erster Linie Gegenteile. Gegenteile sind Worte mit Bedeutungen, die zusammen existieren und nicht getrennt voneinander. Das impliziert, dass jedes Wort in einem Gegenteil dem anderen Wort eine Bedeutung verleiht. Und sie wären nicht in der Lage, sich gegenseitig Bedeutung zu verleihen, wenn sie getrennt wären. Der Mensch befände sich nicht in einer Position, zu wissen, was die Worte bedeuten.

In dem Moment, wenn diese Erkenntnis dem Menschen dämmert, wird er der Bedeutung von Abneigung dankbar sein, denn sie versetzt ihn in die Lage zu verstehen, was er mag. Das impliziert, dass der Mensch nichts mögen würde ohne die Bedeutung von Ablehnung. Im Grunde kann man dies auf alle dem Menschen bekannte Gegenteile übertragen.

Daher ist Freiheit die Fähigkeit das Leben so zu akzeptieren, wie es geschieht.

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2016

Anmerkung des Herausgebers:
In jeder Sprache gibt es ein Wort für Freiheit. Die Bedeutung von Freiheit ist in jeder Sprache bekannt und hat universell dieselbe Bedeutung. Die Bedeutung von Freiheit ist bekannt und jedes menschliche Wesen wird behaupten und behauptet, dass es sein oder ihr eigenes Recht sei. Dementsprechend ist Freiheit im Leben das Ziel und der Mensch wird vor nichts zurückschrecken, um sie zu erlangen. Allerdings wird Freiheit ein Ding bleiben, was man kennt, ein Stück Wissen, solange der Verstand des Menschen mit seinen Überzeugungen konditioniert bleibt; er oder sie wird nicht einmal den Geschmack der Freiheit schmecken, solange es kein Verständnis gibt. Nimm dieses Geschenk des Lebens an; es ist für dich und für mich. Wir sind so dankbar.
Julian Capper, Großbritannien.

Anmerkung des deutschen Übersetzers:
Ohne das Schlechte wäre das Gute nicht vom Verstand erkennbar. Der Verstand funktioniert aufgrund von Dualität, basierend auf Gegenteilen. Der Wunsch, die schlechten Gedanken auszumerzen würde auch die guten vertreiben. Es ist simpel, doch der Mensch versucht „positiv zu denken“ ohne zu merken, wie unmöglich es ist, irgendetwas Positives ohne das Negative zu erkennen. Freiheit wird hier im Artikel „Freiheit“ vom Weisen offenbart als die Akzeptanz und das Verständnis beider Seiten des Pendels namens Gegenteile.
Marcus Stegmaier, Deutschland.

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