Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.

Published on www.acadun.com

The Netherlands

30th September 2013

 

 

Was ist Glück?

 

Jedes menschliche Wesen auf der Erde sehnt sich nach Glück, weil der Mensch weiß, dass er nicht immer glücklich ist. Der Mensch glaubt, dass Glück bedeutet, dass man immer glücklich ist, und daher wünscht er sich, im Leben immer glücklich zu sein. In jeder Generation strebt der Mensch danach, einen Schlüssel zum Glück zu finden. Er versucht jedes Mittel, das ihm zum Glück zur Verfügung steht, und doch ist er unfähig dazu, Glück zu finden. Die Suche des Menschen nach Glück spielt in jeder Generation ein täuschendes Spiel mit ihm.

 

Ein neugeborenes Kind sehnt sich allerdings nicht nach Glück und für jeden ist offensichtlich, dass das Kind im „Glück“ ist. Für das Neugeborene sind Licht und Ton von sich aus ansprechend und befriedigend und offensichtlich stellt dies Glück für das Neugeborene dar. Das muss so sein, weil das Neugeborene die Bedeutungen irgendeines Wortes nicht kennt. Jeder fühlt sich zu einem Neugeborenen hingezogen, da es offensichtlich hat, was der Mensch offensichtlich nicht hat: Glück. Später allerdings sehnt sich dasselbe Kind nach Glück, da der Verstand beginnt, seine Funktion des Wissens von Worten, Bedeutungen und Dualität aufzunehmen.

 

Der Mensch glaubt, dass Glück daher kommt, dass man makellose Ziele erreicht, wie Ausbildung, Karriere, Wohlstand, Sozialstatus und Macht. Er strebt danach, diese Ziele zu erreichen, weil er davon überzeugt ist, dass sie ihm ein gutes Zuhause, Familie, Kinder und jeden Komfort, den er oder sie sich wünscht, einschließlich Glück, verschaffen. Der Mensch ist glücklich, wenn seine Ziele erreicht sind und alles, was er sich zu besitzen wünscht, in seinen Besitz gelangt ist, weil ihm dies gefällt und ihn zufrieden stellt. Und dennoch sehnt man sich nach Glück, selbst als ein solcher Mensch. Das heißt, dass Ziele und Besitztümer dem Menschen kein Glück garantieren, sondern ihn nur für eine gewisse Zeit glücklich machen. Es ist verständlich, dass sich der Mensch, wenn er nicht glücklich ist, nach Glück sehnt. Doch so ein Mensch unterscheidet sich nicht von einem, der glücklich ist, denn beide sehnen sich nach Glück.

 

Der Mensch ist entzückt, wenn ihm irgendetwas, was man durch Worte und Bedeutungen weiß, gefällt und ihn zufriedenstellt. Diese Entzückung wird vom Verstand als Glück interpretiert. Ein neugeborenes Kind ist allerdings von Licht und Ton entzückt und nicht von Worten und Bedeutungen, weil es keine kennt. Diese Entzückung ist nichtsdestoweniger Glück für das Neugeborene. Das heißt, dass der Mensch, wäre er von Licht und Ton entzückt und nicht von Worten und Bedeutungen, ebenfalls Glück finden würde.

 

Der Mensch muss verstehen, dass Ziele und Besitztümer in Verbindung mit Situationen auftreten. Allerdings existieren Situationen in Form von Dualität und sind von Zeit zu Zeit mal ansprechend und zufriedenstellend, mal uninteressant und abstoßend. Dualität existiert allerdings als eine auditive und optische Illusion von Licht und Ton und alles im Leben, einschließlich Besitztümer, ist Energie, was einfach Licht bedeutet, und die Wissenschaft beweist, dass es so ist. Eben wie eine Mutter ihrem neugeborenen Kind das gibt, was auch immer es braucht, gibt auch das Leben jedem, was ihm bestimmt ist, zu bekommen. Der Schlüssel zum Glück ist Vertrauen ins Leben, eben einfach so, wie ein Neugeborenes seiner Mutter vertraut und im Glück lebt.

Was also ist Glück? Glück ist eine Erkenntnis, dass das Leben ein illusionäres Spiel von Licht und Ton ist und jedem gibt, was ihm bestimmt ist – als eine Illusion.


Autor: Dr. Vijai S. Shankar.

© Copyright V. S. Shankar 2013

 

Anmerkung des Herausgebers:

„Hallo. Bist du glücklich?“

Stille.

„Nun, bist du glücklich?“ Das ist eine Spielverderber-Frage, die normalerweise die befragte Person völlig unvorbereitet trifft. Nach einer Weile des Nachdenkens erscheint eine Antwort, die ein wenig zaghaft und unsicher daherkommt. Wenig oder überhaupt nicht wird auf materielle oder weltliche Güter, obwohl sie als essentielle Voraussetzungen für das Glückserlebnisse gelten, Bezug genommen. Ist es da ein Wunder, dass Wörterbücher nur Definitionen anbieten kann, die sich auf emotionale oder mentale Zustände beziehen? Die einzigartige Erkenntnis, die in diesem Artikel zum Geschenk gemacht wird, steigt von jenseits des Verstandes auf, dargeboten von jemandem, der die Grenzen des Verstandes überschritten hat. Lies, denk nach und verstehe – erkenne Glück.

Julian, Großbritannien

 

Anmerkung des deutschen Übersetzers:

Jedes Kind ist bedingungslos glücklich, bis sich sein Verstand zu dem Glauben höher entwickelt, der Handelnde, Sprechende und Denkende zu sein. Dann möchte der Mensch glücklich werden, indem er handelt, spricht und denkt, bis er erkennt, dass alles, vom Leben und nicht von ihm, getan, gesagt und gedacht wird, wenn es bestimmt ist zu geschehen. Was für ein außerordentlicher evolutionärer Sprung von einem Kind zu einem Erwachsenen und, schließlich, zu einem Weisen, wenn sich das Verständnis auf den Menschen niedersenkt, dass das Leben wie ein Mutterleib für ihn ist, der alles, was nötig ist, im ewigen Moment als ein Spiel von Licht und Ton bereitstellt. Lies den Artikel „Was ist Glück?“ von Dr. Shankar. Was für ein Geschenk der Weisheit für jeden Erwachsenen!

Marcus, Deutschland

 

 

 

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