Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
The Netherlands
7 Mai 2016

Wissen

„Zufriedenheit“

Es liegt in der menschlichen Natur, um zufrieden zu sein, etwas anderes wissen zu wollen als das, was man schon weiß. Es liegt eine gewisse Faszination in dem Wunsch, etwas wissen zu wollen, was man noch nicht weiß, und die macht einen zufrieden. Wieso möchte der Mensch von Natur aus etwas anderes als das, was er schon weiß, wissen, um dadurch zufrieden zu bleiben?

Das liegt daran, dass der Mensch nicht vollkommen entspannt und zufrieden ist in jedem Moment seines täglichen Lebens, sondern sich dies nur wünscht. Der Mensch weiß, dass er mit dem, was er weiß, nur vorübergehend entspannt und zufrieden ist. Daher möchte er Wissen, um in jedem Moment seines täglichen Lebens entspannt und zufrieden zu sein. Also versucht er immer etwas, was er noch nicht weiß, zu wissen. 

Was also muss der Mensch verstehen, das ihn in jedem Moment seines täglichen Lebens entspannt und zufrieden sein ließe? Darüber muss man weise nachdenken.

Der Mensch muss Folgendes verstehen: Wenn er von dem Leben wüsste, mit welchem er zufrieden und entspannt wäre in jedem Moment seines täglichen Lebens, wäre er immer noch nicht zufrieden und entspannt. Er würde immer noch das wissen wollen, was ihn in jedem Moment seines täglichen Lebens zufrieden stellen würde.

Der Mensch muss also verstehen: Das Leben hat ihn zu dem gemacht, was er ist, und auf dieselbe Weise hat es jeden zu dem gemacht, was er oder sie ist. Denn jedes in der Natur anzutreffende Element macht das aus, was die Natur in jedem Moment ist, und die Natur ist in jedem Moment entspannt.

Die Elemente in der Natur trifft man auch im Menschen an und sie machen das aus, was der Mensch in jedem Moment ist. Daher ist offensichtlich, dass der Mensch nicht von der Natur getrennt ist. Die Natur entwickelt sich jeden Moment und macht daher den Menschen in dem Moment zu dem, was er oder sie in jedem Moment ist, von den primitiven bis zu den modernen Zeiten. 

Das impliziert weiterhin: Was auch immer er oder sie weiß, ist alles, was er oder sie wissen kann. Und es ist auch unmöglich etwas zu wissen, was er oder sie noch nicht weiß.

In dem Moment, wenn er oder sie versteht, dass das Leben sich um jeden kümmert und alle das, was ihnen bestimmt ist, zu wissen, wissen werden, wird er oder sie immer entspannt und zufrieden sein in jedem Moment seines oder ihres täglichen Lebens.

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2016

Anmerkung des Herausgebers:
Der Wissensdurst des Menschen ist legendär. Er ist die Karotte, die den Menschen vorwärts treibt – jedenfalls glaubt das der Mann oder die Frau – andauernd, ihr ganzes Leben lang. Es gibt keine Befriedigung, wenngleich auch nur von begrenzter Dauer, denn jede neue vom Leben gelieferte Gelegenheit scheint dem Menschen zum Entdecken und zum Wissen zu dienen. Der Mensch glaubt, sich auf diesem Pfad auf diese Weise die Anerkennung seiner Mitmenschen zu erlangen, die oft mit Preisen und Privilegien einhergeht. Es wird zu einer Art von Rennen mit den Gleichgesinnten. Da gibt es keine Ruhe und Zufriedenheit. Das Leben hat dem Menschen auch diesen Artikel geschenkt – eine gesegnete Gelegenheit zu verstehen.
Julian Capper, Großbritannien.

Anmerkung des deutschen Übersetzers:
Dieser Artikel bietet noch eine Gelegenheit zu verstehen anstatt zu wissen. Sobald man Wissen als eine natürliche Funktion des Lebens und nicht als eine Errungenschaft des menschlichen Verstandes verstanden hat, herrscht Glück vor. Dieses Glück bedeutet entspannt und zufrieden zu sein. Es ist nicht abhängig von Wissen, sondern basiert auf der Überzeugung, dass das Leben das Wissen, was bestimmt ist, gegeben zu werden, in jedem Moment gibt, präzise. Dieses Verständnis macht den Menschen jeden Augenblick seines täglichen Lebens glücklich und erfüllt ihn mit Vertrauen, dass ihm immer dann, wenn es gebraucht wird, Wissen geschehen wird.
Marcus Stegmaier, Deutschland.

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