Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
The Netherlands

29 September 2018

Zu Spielen (1)

„Spielt“


Alle gebildeten Männer und Frauen wünschen, wollen und ersehnen sich, das Spiel zu spielen, das sie kennen. Das Spielen wird im Moment getan und ist im Moment erst bekannt, nachdem das Spielen tatsächlich erfolgt ist. 

Wie auch immer der gebildete oder ungebildete Mann oder die Frau im Leben spielt, wird akzeptiert, beklatscht und geschätzt nicht nur von ihnen selbst, sondern auch von der Gesellschaft. Die gleiche Art zu spielen wird jedes Mal erwartet, wann auch immer er oder sie wünscht, will und sich danach sehnt ein Spiel zu spielen.

Die Akzeptanz, der Applaus, die Wertschätzung und die Erwartung geschehen auch im Moment und sind im Moment nicht nur für ihn oder sie, sondern auch denjenigen bekannt, die zusehen, wie das Spiel gespielt wird. 

Weisheit offenbart, dass sich jeder Moment im Leben selbst erneuert und zwischen einem Moment im Verstand und im Leben auch ein Moment ist. Dies bedeutet, dass ein Moment im Leben und im Verstand ewig ist.

Gehirnscans zeigen, dass Entscheidungen sieben Sekunden vor der Entscheidung des Menschen geschehen. Die Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften enthüllen, dass menschliche Entscheidungen Sekunden, bevor der Mensch auf sie aufmerksam wird, getroffen werden.

In der Studie konnten die Teilnehmer frei entscheiden, ob sie einen Knopf mit der rechten oder linken Hand drücken wollten. Die einzige Bedingung war, dass sie sich erinnern mussten, wann sie die Entscheidung getroffen hatten, entweder ihre rechte Hand oder ihre linke Hand zu benutzen.

Mithilfe von FMRT scannten die Forscher die Gehirne der Teilnehmer, um herauszufinden, ob sie vorhersagen konnten, welche Hand die Teilnehmer verwenden würden, bevor die Teilnehmer sich der Entscheidung bewusst waren.

Die Ergebnisse, durch die Überwachung der Mikro-Aktivitätsmuster im präfrontalen Cortex, waren, dass die Forscher sieben Sekunden, bevor der Teilnehmer von der Entscheidung wusste, vorhersagen konnten, welche Hand der Teilnehmer wählen würde.

Weisheit offenbart, dass dies ein Beweis dafür ist, dass der Mensch weder entscheidet noch vorhersagt noch vorherbestimmt. Weisheit offenbart, dass sogar die Bewegung der Hand, um den Knopf zu drücken, geschieht und nicht das Gehirn die Bewegung in dem Moment zu geschehen veranlasst.

Weisheit offenbart weiter, dass das Bekannte und das Wissen geschehen, damit ein Verständnis geschieht, dass nur Bewegung in jedem Moment existiert und jeder Moment sich nur bewegt. Auch für das weise Verständnis, dass jeder Moment Instinkt ist und Instinkt nicht unter der Kontrolle des Menschen oder seines Gehirns ist. 

Ein Spiel spielen geschieht, damit das Verständnis geschieht, dass Spielen in einem Moment keine Realität ist. Das Spielen geschieht, damit das Verständnis geschieht, dass Spielen in jedem Moment illusionär und nicht real ist. Das Spielen geschieht, damit das Verständnis geschieht, dass Spielen nicht vorhanden ist, sondern nur Bewegung vorhanden ist.

Die Bewegung geschieht, damit das Verständnis geschieht, dass man, wenn die Bewegung als Spielen betrachtet wird, glaubt, dass Mann und Frau ein Spiel auf die Weise spielen könnten, wie es von ihm oder ihr erwartet wird ein Spiel zu spielen. 

Weisheit offenbart, dass Spielen nicht im Moment getan wird, weil sich das Leben im Moment nur bewegt. Weisheit zeigt auch, dass die Intelligenz im Leben die Bewegung manifestiert und Mann und Frau die Bewegung im Moment nicht bewirken, und zwar, weil sie den Moment im Leben nicht machen.

Die Erleuchteten akzeptieren die Art und Weise, wie Mann und Frau ein Spiel spielen, und erwarten nicht von ihnen, auf eine bestimmte Weise zu spielen, weil sie verstehen, dass ein Spiel spielen nicht da ist, sondern in jedem Augenblick im Leben nur Bewegung da ist. Die Erleuchteten verkünden, dass Mann und Frau ein Spiel auf die Weise spielen, wie es ihnen bestimmt ist, zu spielen, wenngleich illusionär. 

Sri Ramana Maharshi hat verkündet, dass das, was bestimmt ist zu geschehen, wenngleich illusionär, geschehen wird. Sri Adi Shankaracharya hat im Nirvanashadakam verkündet, dass der Mensch nicht der Handelnde ist. Die Kena-Upanishad Vers 1.3 verkündet, dass Wort und Verstand keinen Zugang haben zum Absoluten Einen. Die Bhagavadgita Kapitel 3 Vers 27 erklärt, dass der Mensch nicht der Handelnde ist.
Die Erleuchteten verstehen, dass die Bewegung in jedem Moment Instinkt ist und von der Intelligenz im Leben manifestiert wird und weder vom Menschen noch von seinem Gehirn gemacht wird. Die Erleuchteten haben verkündet, dass das Leben eine einzelne Bewegung ist. 

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2018

Anmerkung des Herausgebers:
„Spielt! Spielt! Und spielt das Spiel!“ Diese altehrwürdigen Worte des Dichters wurden inspiriert, um die Geister derjenigen zu wecken, die vor Schwierigkeiten stehen.
„Es ist Zeit zu spielen!“ rufen die Kinder, während sie nach draußen eilen, um eine Pause von der Hitze des Klassenzimmers zu machen. Da die betreffende Bewegung als Spiel betrachtet wird, nimmt man an, dass sie tatsächlich ein Spiel spielen, egal was es ist: Verstecken, Cricket, Tennis, Baseball – die Liste ist endlos. Während des Spielens eines Spiels gibt es Hinweise von der Intelligenz des Lebens, die zeigen, dass es nicht so ist, wie es scheint. Es gibt jedoch keine Hinweise, wenn auch nur illusorische, in diesem Artikel. Es ist kein Detektiv erforderlich. Schon das Spielen des Spiels selbst offenbart dem Weisen, dass die Bewegung im Moment von selbst geschieht. Es ist Instinkt - gedankenfrei und endlos.
Julian Capper, Großbritannien.

Anmerkung des deutschen Übersetzers: 
Kinder spielen, ohne zu denken, dass sie spielen. Wenn sie erwachsen werden, denken sie, sie sollten mehr spielen, nicht nur arbeiten. Manche betrachten ihre Arbeit als ein Spiel, allerdings für Erwachsene. Die Weisen, wie in diesem Artikel, betrachten das ganze Leben als ein illusionäres Schauspiel aus Licht und Ton, wie ein Spiel. Doch nicht als ein Spiel, das vom Menschen gespielt wird. So verschwinden die Grenzen, die im Verstand wie Mauern errichtet sind, zwischen Arbeit und Spiel, Pflichterfüllung und Freizeitbeschäftigung. 
Marcus Stegmaier, Deutschland. 

back to articles page