Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
The Netherlands

18 November 2018

Zu wissen (1)

„Das Wissen“

 

Der primitive Mensch hatte kein Wissen, weil dem primitiven Menschen Wissen zu wissen nicht widerfahren ist, und der primitive Mensch konnte das Wissen zu wissen nicht für ihn oder sie bewirken. 

Im Laufe der Evolution entwickelte sich der Intellekt im primitiven Menschen. Intellekt entwickelte sich als Wissen. Ursprünglich hat sich Wissen zu wissen im primitiven Menschen entwickelt und der primitive Mensch hat bewirkt, dass er Wissen wusste, denn der primitive Mensch konnte den Intellekt nicht für sich bewirken. 

Wissen zu wissen entwickelt sich auch im modernen Menschen und der moderne Mensch bewirkt nicht, Wissen zu wissen, denn der moderne Mensch kann den Intellekt nicht für sich bewirken. 

Dies ist im modernen Menschen offensichtlich, denn der moderne Mensch erfährt mit Sicherheit von Wissen erst dann, nachdem ihm Wissen passiert ist. Dies bedeutet, dass das Gedächtnis erst bekannt wurde, nachdem das Gedächtnis dem Menschen widerfahren ist.

Gehirnscans zeigen, dass Entscheidungen sieben Sekunden vor der Entscheidung des Menschen geschehen. Die Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften enthüllen, dass menschliche Entscheidungen Sekunden, bevor der Mensch auf sie aufmerksam wird, getroffen werden.

In der Studie konnten die Teilnehmer frei entscheiden, ob sie einen Knopf mit der rechten oder linken Hand drücken wollten. Die einzige Bedingung war, dass sie sich erinnern mussten, wann sie die Entscheidung getroffen hatten, entweder ihre rechte Hand oder ihre linke Hand zu benutzen.

Mithilfe von FMRT scannten die Forscher die Gehirne der Teilnehmer, um herauszufinden, ob sie vorhersagen konnten, welche Hand die Teilnehmer verwenden würden, bevor die Teilnehmer sich der Entscheidung bewusst waren.

Die Ergebnisse, durch die Überwachung der Mikro-Aktivitätsmuster im präfrontalen Cortex, waren, dass die Forscher sieben Sekunden, bevor der Teilnehmer von der Entscheidung wusste, vorhersagen konnten, welche Hand der Teilnehmer wählen würde.

Weisheit offenbart, dass dies ein Beweis dafür ist, dass der Mensch weder entscheidet noch vorhersagt noch vorherbestimmt. Weisheit offenbart, dass sogar die Bewegung der Hand, um den Knopf zu drücken, geschieht und nicht das Gehirn die Bewegung in dem Moment zu geschehen veranlasst.

Weisheit offenbart weiterhin, dass Wissen zu wissen geschieht, damit das Verständnis geschieht, dass in jedem Moment nur Bewegung existiert und jeder Moment nur Bewegung ist. Auch für ein weises Verständnis, dass Bewegung in jedem Moment Instinkt ist und Instinkt nicht vom Menschen oder seinem Gehirn gesteuert werden kann.

Wissen zu wissen geschieht, damit das Verständnis geschieht, dass Wissen zu wissen in einem Moment nichts Wirkliches ist. Wissen zu wissen geschieht, damit das Verständnis geschieht, dass Wissen zu wissen in jedem Moment illusionär und nicht real ist. Wissen zu wissen geschieht, damit das Verständnis geschieht, dass Wissen nicht vorhanden ist, sondern nur Bewegung vorhanden ist.

Die Bewegung geschieht, damit das Verständnis geschieht, dass man, wenn die Bewegung als Wissen zu wissen akzeptiert wird, glaubt, dass Mann und Frau Wissen zu wissen bewirken, das von ihm oder ihr erwartet wird dass es geschieht. 

Weisheit zeigt, dass im Moment  nicht Wissen zu wissen getan wird, weil sich das Leben im Moment nur bewegt. Weisheit offenbart auch, dass die Intelligenz im Leben die Bewegung manifestiert und Mann oder Frau weder die Bewegung noch das wissen von Wissen im Moment bewirken, weil sie den Moment im Leben nicht machen.

Die Erleuchteten akzeptieren das Wissen, das Mann oder Frau wissen, und erwarten nicht, dass sie etwas wissen, weil sie verstehen, dass Wissen nicht vorhanden ist, sondern nur Bewegung in jedem Moment des Lebens vorhanden ist. Die Erleuchteten verkünden, dass Mann oder Frau wissen werden, was ihnen bestimmt ist zu wissen, wenngleich illusionär.

Sri Ramana Maharshi hat verkündet, dass das, was bestimmt ist zu geschehen, wenngleich illusionär, geschehen wird. Sri Adi Shankaracharya hat im Nirvanashadakam verkündet, dass der Mensch nicht der Handelnde ist. Die Kena-Upanishad Vers 1.3 verkündet, dass Wort und Verstand keinen Zugang haben zum Absoluten Einen. Die Bhagavadgita Kapitel 3 Vers 27 erklärt, dass der Mensch nicht der Handelnde ist.
Die Erleuchteten verstehen, dass die Bewegung in jedem Moment Instinkt ist und durch die Intelligenz im Leben manifestiert wird und weder vom Menschen noch von seinem Gehirn gemacht wird. Die Erleuchteten haben verkündet, dass das Leben eine einzelne Bewegung ist.

Die Erleuchteten haben verkündet, dass Mann und Frau das Wissen erfahren werden, was ihnen zu wissen bestimmt ist.

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2018

Anmerkung des Herausgebers:
Die Suche nach Wissen war in jeder Generation, in jeder Gemeinschaft nie weit entfernt von menschlichen Bemühungen. Bedeutende Belohnungen und Ehrungen wurden von Männern und Frauen für ihre Leistungen bei der Weiterentwicklung der Grenzen des Bekannten, wenngleich illusionär, gewonnen. Die Erleuchteten erklären, dass der Mensch durch die Entwicklung des Intellekts im Menschen erfährt, was er oder sie wissen soll. Sie erklären weiter, dass der Mensch nicht der Handelnde ist und das Wissen des Wissens nicht machen kann. Dies zu verstehen, ist der Beginn von Erleuchtung.
Julian Capper, Großbritannien.

Anmerkung des deutschen Übersetzers: 
Das weise Verständnis, das in Dr. Shankars Artikel geteilt wird, dass Mann und Frau erst dann etwas erfahren, wenn es geschehen ist und nie zuvor, deutet auch darauf hin, dass Wissen erst dann bekannt ist, wenn es geschehen ist und nie zuvor. Geduld statt Wissenwollen, ist das natürliche Ergebnis dieses weisen Verständnisses. Und Geduld macht das Leben für den Verstand viel einfacher. 
Marcus Stegmaier, Deutschland. 

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