Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
9 August 2019

Bevor

„Wissen und Erinnerung“

 

Wissen informiert jeden Mann und jede Frau, was sie tun sollen, bevor sie etwas Bestimmtes tun. Wissen informiert Mann und Frau, dass sie versagt haben, weil sie etwas nicht getan haben, bevor sie getan haben, was sie tun sollten.

Wissen offenbart dies, denn Wissen überzeugt Mann und Frau, dass sie etwas tun können. Das Wissen, dass Mann und Frau die Handelnden sind, überzeugt Mann und Frau, dass sie definitiv etwas tun können, bevor sie etwas Bestimmtes tun.

Die Überzeugung, die Wissen, durch die Überzeugung, dass Mann und Frau die Handelnden sind, vermittelt, ist nicht frei von den Schatten unerwünschter Emotionen des Scheiterns. Die Überzeugung, die Weisheit, durch die Überzeugung, dass Mann und Frau nicht die Handelnden sind, vermittelt, ist frei von unerwünschten Schatten von Emotionen des Scheiterns.

Die Frage ist: Was ist diese Weisheit?

Weisheit im modernen Mann und in der modernen Frau offenbart, dass ihr Verstand durch Wissen und Erinnerung erst dann erfährt, was im täglichen Leben passiert ist, nachdem es geschehen ist, und was sie getan haben, erst nachdem es ihnen geschehen ist.

Weisheit offenbart, dass das Wissen im Gedächtnis Mann und Frau täuscht, dass sie oder er ein Handelnder sei. Weisheit offenbart, dass weder Mann noch Frau ein Handelnder ist, denn Weisheit offenbart, dass Mann und Frau erst von etwas erfahren, nachdem im täglichen Leben etwas geschehen ist, oder erst, nachdem ihnen etwas passiert ist.

Deshalb offenbart Weisheit, dass es für Mann und Frau unmöglich ist, etwas zu tun, bevor man etwas Bestimmtes tut. Weisheit offenbart, dass weder der primitive Mann noch die primitive Frau vorher etwas getan haben, um Wissen zu erlangen.

Weisheit offenbart, dass sich das Wissen in einem bestimmten Moment im primitivem Mann und in der primitiven Frau entwickelt hat und sie nichts tun mussten, bevor sie Wissen bekamen. Weisheit offenbart, dass Wissen im Gedächtnis Mann und Frau täuscht, dass sie etwas tun könnten, bevor sie etwas tun.

Die Weisheit, dass weder Mann noch Frau etwas tun könnten, bevor sie etwas tun, hält Mann und Frau im Leben ruhig und geduldig. Die Weisheit, dass weder Mann noch Frau etwas tun könnten, bevor sie etwas tun, offenbart Mann und Frau, dass das, was im Leben geschehen soll, geschehen wird und keine Macht auf Erden es aufhalten oder beginnen kann.

This wisdom reveals that whatever man or woman is meant to do, albeit illusory, they will do and no force on earth can stop them. This wisdom keeps man and woman free from unwanted emotions of failure, because they did not do something before in whatever they were doing.

Diese Weisheit offenbart, dass das, was auch immer Mann oder Frau tun soll, wenn auch illusionär, sie tun werden und keine Macht der Erde sie aufhalten kann. Diese Weisheit hält Mann und Frau frei von unerwünschten Emotionen des Scheiterns, weil sie vorher nichts getan haben, was auch immer sie taten.

Die Erleuchteten erwarten nicht, dass Mann und Frau in irgendeinem Moment im Leben etwas tun.

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2019

Anmerkung des Herausgebers: 
Dieses „Vorher“ hat eine große Bedeutung. Jedem Mann und jeder Frau wird schon in jungen Jahren beigebracht, zu glauben, dass er oder sie ein Handelnder sei - und zwar ein Stolzer oder Enttäuschter. So ist im Wissen die Grenze zwischen Erfolg und Misserfolg eine häufige Erfahrung in unserem täglichen Handeln und wird oft von einer starken, emotionalen Färbung begleitet. Die Offenbarung der Weisheit, die in diesem Artikel geschenkt wird, ist, dass der Mensch nicht tun kann und in der Tat auch nicht glauben muss, dass er in seinem Leben alles tun könnte - nicht einmal denken -, bevor Handeln oder Denken geschieht. Allmählich kann ein tiefes Verständnis davon reifen, wenn es dazu bestimmt ist, mit zweifelsfreiem Vertrauen in dem Moment, der ist. 
Julian Capper, Großbritannien. 

Anmerkung des deutschen Übersetzers: 
Es sind die Worte „erwarten nicht“ im letzten Absatz dieses Artikels, die das erstaunliche Potenzial haben, den gesamten Alltag des Menschen von der Last zu befreien, dies oder jenes tun jetzt oder bald oder zu einem bestimmten Zeitpunkt zu sollen oder dies von anderen zu erwarten. Aus dieser Erwartung einer bestimmten Handlung zu einem bestimmten Zeitpunkt entsteht der innere und äußere Streit, den wir in allen Familien, an allen Arbeitsplätzen und auch bei sportlichen Aktivitäten, ob allein, zu zweit oder in Gruppen beobachten können. Den Schatten der unerwünschten Gefühle entgeht keiner, bis die Weisheit dieses Artikels nicht glasklar seinen Alltag beleuchtet: Alles geschieht präzise, wenn es geschieht, und niemals zuvor. 
Marcus Stegmaier, Deutschland. 

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