Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.

Published on www.acadun.com

The Netherlands

31th August 2014

 

 

Essenz und Neid

 

Neid ist präsent in Menschen und er wird von jedem und allen verabscheut und verachtet. Er ist eine Charaktereigenschaft, die niemand haben möchte, doch man ist dennoch unfähig, sie von sich abzuwenden.

 

Die Essenz, durch die das Leben sprießt und die in jeder Funktion des Lebens präsent ist, ist mit Sicherheit auch in Neid präsent. Neid muss daher verstanden werden, anstatt sie zu verachten oder zu ignorieren.

 

Essenz, die im Leben präsent ist und im Menschen Handeln, Sprechen und Denken evolutionär entwickelt hat, schließt sowohl Verständnis als auch Wissen mit ein. Die Erleuchteten haben zutreffend verkündet, dass der Mensch nicht der Handelnde, Sprechende und Denkende ist, was die Erleuchteten verwirklicht haben.

Die Essenz in der Evolution ist einzigartig in dem Sinne, dass die Intensität von Handeln, Sprechen, Denken, Verstehen und Wissen nicht in jedem Individuum dieselbe ist. Das schließt Wut, Hass, Neid, Gier und Stolz mit ein. Die Intensitäten sind verschieden und das macht jedes Individuum einzigartig.

 

Als sich der Mensch evolutionär entwickelte, begann er zu mögen, was er im täglichen Leben hatte, da sich die Eigenschaft, „etwas zu mögen“, in ihm evolutionär entwickelte. Das Wissen, dass er „etwas bekommen kann“, entwickelte sich ebenfalls aufgrund der Vorstellung, dass er ein Handelnder ist. Der Mensch hat Wissen von dem, was er tun kann, um zu bekommen, was er mag, er hat jedoch nicht das Verständnis, dass ihm das Handeln präzise aufgrund des Prozesses der Evolution durch die Essenz im richtigen Moment geschehen wird. Das heißt, dass alles, was auch immer getan wird, nur auf eine Weise getan wird, das heißt, das Leben fließt nur auf eine Weise und der Verstand kann diese Weise niemals mit Sicherheit wissen.

 

Die Erleuchteten erkennen, dass der Mensch das bekommt, was ihm bestimmt ist zu bekommen, und das Leben nur auf eine Weise fließt. Diejenigen, denen diese Weisheit nicht geschehen ist, fühlen sich neidisch, wenn ihnen Dinge, die sie mögen oder wollen, nicht widerfahren sind. Das heißt, dass der Mensch neidisch ist auf das, was er mag, und nicht auf das, was er ablehnt.

 

Die Erleuchteten haben zutreffend verkündet, dass „etwas zu wollen“ Neid einlädt. Es ist normal, sich neidisch zu fühlen, wenn man nicht bekommt, was man will. Wenn dem Menschen Weisheit geschieht, dass der Mensch mit Sicherheit bekommt, was ihm bestimmt ist zu bekommen, wird er geduldig und nicht neidisch. Er würde vor denjenigen, die neidisch sind, weder zurückschrecken, noch sie verabscheuen, noch sie verachten oder ignorieren. In der Tat würde er Mitgefühl für diejenigen empfinden, denen Neid immer noch geschieht.

 

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2014

 

Anmerkung des Herausgebers:

Das wachsende Verständnis, das von der Essenz ausgeht und jeden Aspekt der Natur abdeckt, einschließlich der Aspekte, die regelmäßig als unwillkommen und unharmonisch betrachtet werden, führt zu einer vollkommen neuen Wahrnehmung von Erkenntnis selbst. Danke.

Julian Capper, Großbritannien

 

Anmerkung des deutschen Übersetzers:

Spirituelle Sucher sind selbst auf die Erleuchteten neidisch, denn sie wollen erleuchtet werden. Sie wissen, dass ihnen trotz aller Anstrengungen, die sie für ihre Handlungen halten, eine tieferes Verständnis des Lebens immer noch nicht geschehen ist. Sie verstehen nicht recht, dass dieser Neid selbst verstanden werden muss, um ein weises Verständnis des täglichen Lebens und von Erleuchtung zu erlangen. Dieser Artikel gibt dem Menschen einen Hinweis darauf, was die Rolle von Neid im Verstand sein könnte: Recht verstanden wird er zu einer dauernden Erinnerung, dass man bekommt, was einem bestimmt ist, und nicht, was das Ego haben möchte. Das würde jeden zu einem weisen Leben verhelfen, von Moment zu Moment, anstatt irgendetwas für die zukünftigen Momente zu wollen.
Marcus Stegmaier, Deutschland

 

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