Dr. Vijai S Shankar MD. PhD

India Herald

Houston, USA

13th January 2010

 

Evolution und Schöpfung

„Wissenschaft und Religion“

 

Die wissenschaftliche Evolutionstheorie wird von den professionellen Religiösen und der Mehrheit derer, deren Beruf nichts mit Religion zu tun hat, nicht akzeptiert - aus religiösen Gründen. Für die Religiösen ist Gott, der Schöpfer, liebevoll und mitfühlend, wobei Er allerdings den Menschen erschuf, von dem man erwartet, dass er liebvoll und mitfühlend sein solle. Im Großen und Ganzen widerspricht dies der religiösen Behauptung.

 

Die religiöse Theorie der Schöpfung aufgrund eines intelligenten Schöpfungsplanes wird von den professionellen Wissenschaftlern und der Mehrheit derer, deren Beruf nichts mit Wissenschaft zu tun hat, nicht akzeptiert - aus wissenschaftlichen Gründen. Für die Wissenschaftler ist die Evolution der Weisheit letzer Schluss, wobei sie allerdings die Religiösen nicht für einen Teil des evolutionären Prozesses halten. Im Großen und Ganzen widerspricht dies der wissenschaftlichen Behauptung.

 

Die Wissenschaftler behaupten, dass es unter den führenden Wissenschaftlern keine Kontroversen darüber gebe, ob die Evolution wahr oder unwahr ist, und ebenso zeigt die religiöse Behauptung eines allmächtigen Schöpfers unter den Religiösen keine Anzeichen von Kontroversen darüber, ob die Schöpfung wahr oder unwahr ist. Beide Lager haben also recht und das lässt sich nicht leugnen.

 

Die Wissenschaftler sind an Beweisen interessiert, während die Religiösen an Gottes intelligentem Schöpfungsplan interessiert sind, und beide Seiten lehnen die Haltung der Gegenseite ab. Dies ist ein ganz natürliches Verhalten, denn die Wissenschaftler unterliegen dem Drang nach Beweisen, die Religiösen hingegen ihren Überzeugungen, denen es an Logik mangelt. Eine Übereinkunft auf einer gemeinsamen Grundlage ist ausgeschlossen. Die Evolutionisten sollten die Religion als Teil der Evolution und die Religiösen die Wissenschaft als vom Schöpfer gewollt betrachten.

 

Die Stärke des Wissenschaftlers ist, dass Theorien, die auf Logik gründen, Fakten erläutern und einbetten. Dies sollte nicht in Abrede gestellt werden, daher sollten ihn die Religiösen ernst nehmen. Das ist angemessen, das Argument ist gültig, doch sollten die Wissenschaftler, welche Theorien untermauern und bekräftigen, nicht auch die Theorie von einem Schöpfer mit einem intelligenten Schöpfungsplan in Betracht ziehen? Die Wissenschaftler, da sie ja Wissenschaftler sind, sollten sich darum bemühen, die Theorie von einem Schöpfer mit einem intelligenten Schöpfungsplan zu untersuchen, um Fakten und Erklärungen zu finden, und niemals ein vernichtendes Urteil ohne vorhergehende Beweise fällen.

 

Die Stärke des religiösen Menschen ist, dass die Welt, der Mensch und der Verstand von Gott erschaffen wurden. Dies sollte nicht in Abrede gestellt werden, daher sollten ihn die Wissenschaftler ernst nehmen. Das ist angemessen, das Argument ist gültig, doch sollten die Religiösen, die Vertrauen untermauern und bekräftigen, nicht auch die Wissenschaftler als eine Schöpfung akzeptieren? Religion würde mit Sicherheit auch mit einschließen, dass die Religiösen erkennen, dass Wissenschaft ebenfalls eine Schöpfung Gottes ist, die den Wissenschaftlern geschah und nicht von einem Wissenschaftler erschaffen wurde.

 

Die Religiösen fechten die wissenschaftliche Theorie auf religiöse Weise an, während die Wissenschaftler die religiöse Theorie auf wissenschaftliche Weise anfechten. Beide Lager sollten ihre seit Jahrhunderten bewahrten Behauptungen genauer unter die Lupe nehmen.

 

Das Feld der religiösen Theorien erstreckt sich über Ideologie, Theologie, Mythologie und Philosophie. Die wissenschaftlichen Theorien bewegen sich auf den Gefilden des Bewiesenen, die mit unstrittigen Daten und Fakten gepflastert sind. Jedes Lager zeichnet sich auf seinem eigenen Forschungsfeld durch seine Expertise aus, das kann man nicht leugnen. Wer das tut, ist im Begriff die Evolution oder die Religion anzufechten, da gibt es kein Entkommen.

 

Die Evolutionstheorie würde bedeuten, dass religiöses Wissen ebenfalls evolutionär ist. Daher sollte es von den Wissenschaftlern auf dieselbe Weise bewundert werden wie jeder andere evolutionäre Prozess auch. Ebenso muss auch jede wissenschaftliche Theorie ein Prozess der Schöpfung mit einem intelligenten Schöpfungsplan sein. Es sollte daher von den Religiösen auf dieselbe Weise verehrt werden wie jede andere Schöpfung auch.

 

Die Wissenschaftler verunglimpfen religiöse Theorien wegen mangelnder Beweise, doch wissenschaftliche oder religiöse Beweise brauchen Zeit, um zu existieren, und ein wissenschaftlicher Beweis für Zeit ist relativ und nicht absolut. Die erleuchteten Wesen sagten schon immer: Das Leben ist zeitlos und gedankenfrei.

 

Die Wissenschaft erklärt zwar, dass Energie überall existiert, ohne jedes Anzeichen von Zeit, spricht aber dennoch von Ursache und Wirkung; dies widerspricht sich. Diese wissenschaftliche Aussage, würde bedeuten, dass in der Tat jede Theorie, ob religiös oder wissenschaftlich, ebenfalls Energie sein müsste. Folglich müsste alles Substanzielle, was existiert, einfach nur Energie sein.

 

Der Mensch muss verstehen, dass vom Micro- bis zum Makrokosmos im Leben nur Energie existiert, und das heißt, dass sowohl die Wissenschaftler als auch die Religiösen nur Energie sein können und nur als Wissenschaftler und Religiöse erscheinen.

 

Wissenschaftler und Religiöse verweisen beide auf dieselbe grundlegende Quelle der Welt, die Energie oder Licht ist, doch sie sind sich dessen nicht bewusst. Stattdessen scheinen sie in dauerndem Streit um die Vorherrschaft über den anderen zu stehen.

 

Der Mensch muss verstehen, dass es nichts Substanzielles gibt und auch Zeit nicht existiert. Die Welt, der Mensch und der Verstand sind eine optische und auditive Illusion aus Licht und Ton, einschließlich Evolution und Schöpfung, ob einem das gefällt oder nicht.

 

Autor: Dr. Vijai S. Shankar

© Copyright V. S. Shankar 2009 

 

 

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