Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
17 Februar 2018  

Geburt von Ursache

„Grobstofflich und feinstofflich”


Ein Mann oder eine Frau glaubt, dass er oder sie sich eine Ursache denken kann, für das Handeln, Sprechen oder Denken. Außerdem glaubt ein Mann oder eine Frau, dass er oder sie  sich eine Ursache denken kann, für das Handeln, Sprechen oder Denken eines anderen.

Die Erleuchteten haben allerdings darauf hingewiesen, dass Mann oder Frau keine Handelnden, Sprechenden oder Denkenden sind. Sie haben verkündet, dass dem Mann oder der Frau Handeln, Sprechen und Denken geschehen. Doch Mann und Frau glauben, dass sie sich eine Ursache dafür, etwas zu tun, denken können oder eine Ursache denken können, dafür, was andere tun, sagen oder denken.

Was ist also das Verständnis der Erleuchteten, dass Mann und Frau weder der Sprechende noch der Denkende einer Ursache sind, obwohl Sprechen und Denken geschehen? Wie könnte dies von Mann und Frau gleichermaßen verstanden werden, ist die Frage.

Nun ist alles im Leben in Bewegung, weil das Leben sich in jedem Moment spontan, unkontrollierbar und nicht vorhersagbar bewegt. Das bedeutet, dass jeder Moment im Leben spontan, unkontrollierbar und nicht vorhersagbar ist. Mann oder Frau bringen diese Bewegung allerdings nicht hervor, weil sie keinen Moment im Leben erschaffen.

Wenn Mann und Frau einen Moment im Leben machen könnten, könnten sie die Ursache dafür wissen, irgendetwas zu tun. Aus demselben Grund, wären Mann und Frau auch in der Lage, Denken zu bewirken, wenn sie in der Lage wären, einen Moment zu erschaffen.

Denken ist eine Bewegung der Funktion im Intellekt, die spontan, unkontrollierbar und nicht vorhersagbar ist, und Denken geschieht in dem Moment und weder Mann noch Frau bewirken, dass Denken geschieht.

Als die Evolution Denken entwickelte, entwickelte sie Gründe als Ursache in der Bewegung des Denkens durch den Intellekt. Es ist offensichtlich, dass Mann und Frau nur durch Denken eine Ursache für irgendetwas denken können. Gründe entwickelten sich als Ursache im menschlichen Verstand. Als Gründe sich zu Ursachen entwickelten suggerierte dies, was der Grund implizierte, zum Beispiel der Grund für ein primitives Gefäß.

Durch Gründe verstand der primitive Mann und die primitive Frau, dass ein Gefäß dazu verwendet werden kann, Wasser zu trinken. Der Moment, als sich Gründe zu Ursachen entwickelten, dass ein Gefäß Wasser sammelt, war die Geburt für feinstoffliche Ursachen im Menschen.

Dementsprechend war die Geburt von grobstofflicher Ursache im Menschen, in dem Moment, als dem primitiven Mann und der primitiven Frau das Sprechen geschah, dass ein Gefäß die Ursache für das Sammeln von Wasser ist.

Das Phänomen von Ursache als entwickltem Grund kann man in einem modernen Kind beobachten. Das Kind setzt aus einem Grund einen quadratischen Holzklotz auf einen anderen quadratischen Holzklotz und glaubt, dass quadratische Klötze die Ursache für gestapelte Klötze sind.

Also ist die Geburt einer feinstofflichen Ursache eine Funktion des Intellekts in der Bewegung der Evolution. Ursache ist eine Funktion in der Bewegung des Intellekts und weder Mann noch Frau bewirken, dass eine Ursache geschieht.

Das zeigt, dass Gründe und Ursachen zwei Seiten derselben Medaille sind und die Medaille ist die Bewegung von Funktionen im Intellekt. Die zwei Seiten der Medaille sind zusammen und können nicht getrennt werden. Das bedeutet, dass Gründe und Ursachen nicht getrennt werden können.

Die Erleuchteten haben richtigerweise verkündet, dass der Mensch nicht der Handelnde, Sprechende und Denkende ist und das, was bestimmt ist zu geschehen, geschehen wird. 

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2018

Anmerkung des Herausgebers:
Der Verstand des Menschen ist dazu konditioniert, allem, was im Leben geschieht, eine Ursache zuzuschreiben oder einen Grund für sein Vorkommen zu identifizieren. Tadel, Lob oder Kritik können angewandt werden, um die vermeintliche menschliche oder sonstige Verantwortung zu beschönigen. Die Verkündigung, dass es ist, wie es ist, kann man als akzeptable Alternative annehmen. Die Weisen teilen allerdings ihr Verständnis mit uns, dass es keine Realität oder Verantwortung des Menschen oder andere Handlungsmacht gibt. Ursache und Wirkung ist eine Funktion des Intellekts. Die Reise des Menschen im Leben geht mit der Erhellung dieser Weisheit weiter.
Julian Capper, Großbritannien.

Anmerkung des deutschen Übersetzers:
Was auch immer im Alltag geschieht – das Ego möchte den Grund wissen. Das Ereignis mag positiv sein, dann wird der Grund benötigt, um das positive Ereignis zu wiederholen. Oder das Ereignis mag negativ sein, dann braucht man den Grund, um eine Wiederholung davon zu verhindern. Dass ein Grund nichts Wirkliches ist, wie Dr. Shankar in diesem Artikel zeigt, stellt den Glauben fundamental in Frage, dass der Mensch der Handelnde sei. Danke, Dr. Shankar, für die Erklärung der weisen Behauptungen der Erleuchteten in der Tiefe für den Alltag.
Marcus Stegmaier, Deutschland.

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