Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
8 August 2019 

Hinterher 

„Wissen und Erinnerung“

 

Die Intelligenz im Leben entwickelte den primitiven Menschen so, dass er auf instinktive Weise lebte, genauso wie Tiere instinktiv leben. Der primitive Mensch reagierte instinktiv erst, nachdem die Intelligenz im Leben das Leben für den primitiven Menschen geschehen ließ. 

Der primitive Mensch lebte instinktiv, doch er wusste nicht, dass er instinktiv lebte, bis die Intelligenz im Leben im Moment den Intellekt im primitiven Menschen entwickelte. Der entwickelte Intellekt im primitiven Menschen entwickelte Ton zu illusionären Buchstaben, Worten und Überzeugungen. 

Der entwickelte Intellekt entwickelte schließlich Worte und Überzeugungen zu Wissen im Verstand des primitiven Menschen. Der Intellekt befähigte den primitiven Menschen dazu, zu wissen. Der entwickelte Intellekt identifizierte später dann das, was geschehen war, auf instinktive Weise mittels eines Wortes aus dem Wissen. 

Das angesammelte Wissen im Verstand des primitiven Menschen arbeitete als Erinnerung. Die tägliche Funktion des Wortgebrauchs durch den Intellekt identifizierte für ihn das Geschehene im Alltag erst, nachdem das Leben ihm geschehen war. 

Die Vertrautheit des Geschehenen, die der primitive Mensch im Alltag durch Wissen hatte, ließ ihn glauben, dass er der Handelnde sei. Wissen offenbarte weder dem primitiven noch dem modernen Menschen, dass er durch Wissen etwas erst erfährt, nachdem die Intelligenz im Leben es ihm im Alltag hat widerfahren lassen. 

Als sich der Intellekt weiter entwickelte, überstieg die Menge an Worten im Wissensschatz des primitiven menschlichen Verstandes bei Weitem den täglichen Bedarf an Worten aus dem Wissensschatz, die zur Orientierung im Alltag des primitiven Menschen nötig waren.

Die Intelligenz im Leben speicherte den Überschuss an Worten im Wissensschatz, die zur Orientierung im Alltag des primitiven Menschen nicht notwendig waren, einschließlich der Worte im Wissensschatz, die zur Orientierung im Alltag des primitiven Menschen notwendig waren, in Form von Erinnerung. 

Die Intelligenz im Leben ermächtigte den Intellekt später dazu, dass die Erinnerung nur insoweit zur Verfügung steht, um Worte aufzufinden, die aus der unmittelbaren Vergangenheit des Mannes und der Frau stammen. Später informierte der Intellekt im Menschen den Mann und die Frau, was er oder sie in der Gegenwart und in der Zukunft tun könnten, aus dem Fundus der Worte in der Erinnerung, die die Vergangenheit war. 

Die Intelligenz im Leben im Moment entwickelte später Weisheit durch den Intellekt sowohl im antiken Menschen als auch im modernen Menschen. Weisheit im modernen Mann oder in der modernen Frau offenbarte ihm oder ihr, dass ihre Verstände das, was im Alltag geschah, erst hinterher erfahren, nachdem es bereits geschehen ist, und das, was sie getan haben, erst hinterher wussten, nachdem es ihnen bereits geschehen ist. 

Weisheit offenbart, dass Wissen in Erinnerung dem Mann und der Frau vortäuscht, der Handelnde zu sein. Weisheit offenbart, dass weder Mann noch Frau Handelnde sind, weil er oder sie etwas erst erfährt, nachdem etwas im Alltag geschehen ist. 

Die Erleuchteten haben verkündet, dass der Mensch, also weder Mann noch Frau, Handelnde sind. 

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2019

Anmerkung des Herausgebers:

Die Intelligenz des Lebens muss beglückwünscht und bewundert werden für ihre ganz bemerkenswerte und präzise Aufgabe in diesem gesamten evolutionären Prozess. Er ist fehlerfrei und mitfühlend. Er wird durch seine eigene Sprache beschrieben und spricht zu dir, dem wenn auch illusionären, Zuhörer, durch genau diese Worte, die ihm eigen sind. Bemerkenswert ist auch die Präzision und Tiefe des Verständnisses, die Dr. Shankar in diesem Artikel geschenkt hat. Was ist dann der Mensch, dass du an ihn denkst, und der Menschensohn, dass du dich um ihn kümmerst? So waren und sind die Überlegungen des Menschen über unzählige Generationen hinweg. 
Julian Capper, Großbritannien

Anmerkung des deutschen Übersetzers:
Der Alltag des modernen Menschen ist voller Gedanken, was noch zu tun ist, was noch kommt. Dies ist die Quelle für allerlei Stress. Kaum jemand macht sich Gedanken, dass der Mensch in der Geschichte der Menschheit als einer Spezies nicht immer einen von Gedanken erfüllten Alltag hatte. Irgendwann muss sich der erste Gedanke im Menschen entwickelt haben. Doch konnte dieser offensichtlich erst von diesem ersten Gedanken wissen, nachdem er ihm widerfahren war. Und so ist es noch heute bei jedem Gedanken. Deshalb kann der Mensch nicht der Handelnde sein. Dr. Shankar führt uns in diesem tiefgründigen Artikel zurück zu den Anfängen des menschlichen Verstandes und bietet uns den Schlüssel zum tieferen Verständnis unseres Alltags an. Wem sich die Tür öffnet, der oder die gelangt aus dem Haus des Verstandes ins Freie, ins, stressfreie, Leben. 
Marcus Stegmaier, Deutschland. 

back to articles page