Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
23 Oktober 2017

Intelligenz 24

„Eigentum“

 

Die Intelligenz im Leben hat Wissen manifestiert und ebenso Weisheit, als einen Prozess in der Evolution. Mann und Frau haben weder Wissen noch Weisheit manifestiert. Und sie können es auch nicht, weil weder Mann noch Frau die Evolution unter Kontrolle hat.

Jeder Mann und jede Frau beansprucht Eigentum für sich. Ein Kind beansprucht auch, wenn es heranwächst, sein Spielzeug zu besitzen. Ein Erwachsener beansprucht Gegenstände, Haustiere und seine Familie als seinen oder ihren Besitz.

Wissen, das sich in Mann oder Frau entwickelt, überzeugt diese, dass alles, was sie besitzen und was sie sehen, ihr Eigentum ist. Wissen überzeugt sie auch, dass alles, was sie sehen und nicht besitzen, ihnen auch nicht gehört.

Wenn sich Weisheit in Mann oder Frau entwickelt, verstehen sie tief, was sie sehen. Weisheit offenbart, dass alles, von Mann, Frau oder Kind gesehen wird, existiert, bevor sie es sehen.

Weisheit offenbart auch, dass alles, was Mann oder Frau erschaffen, davor schon existiert hat. Wenn das, was sie erschaffen haben, nicht zuvor existiert hätte, wären sie nicht in der Lage, es zu erschaffen oder zu verbessern.

Weisheit offenbart außerdem, dass der erste Mann oder die erste Frau auf der Erde sich zu ihrer Existenz entwickelt haben. Das zeigt, dass weder Mann noch Frau eines anderen Eigentum ist, einfach darum, weil sie sich sehen.

Weisheit offenbart auch, dass der erste Mann oder die erste Frau sich evolutionär entwickelt hat, um den ersten Gegenstand zu erschaffen, obwohl sie den Gegenstand weder kannten noch ihn erschaffen hatten. Als sich Wissen evolutionär entwickelte, glaubten Mann und Frau, dass sie erschaffen und ihnen gehört, was sie besitzen, obwohl es sich entwickelt hat.

Weisheit offenbart, dass bloß, weil wir uns sehen und wir sehen, was wir besitzen, dies nicht beweist, dass wir es besitzen. Wissen ist jedoch überzeugt davon, dass wir besitzen, was uns gehört, was man sieht.

Weisheit offenbart auch, dass wir weder das Sehen noch die Sehkraft besitzen. Sowohl das Sehen als auch Sehkraft haben sich evolutionär entwickelt, einem Sehenden zu geschehen, der entweder ein Mann oder eine Frau ist. Nur Wissen lässt uns glauben, dass der Sehende, der besitzt und sieht, was er besitzt, dies sein Eigen nennt. Das ist ein Glaube, der nicht die Wahrheit ist.

Die Erleuchteten haben darauf hingewiesen, dass der Sehende, das Sehen und das Gesehene eins sind. Das zeigt, dass weder Mann noch Frau etwas besitzen. Sie glauben es nur.

Wenn dieses Verständnis einem Mann oder einer Frau geschieht, werden sie über alles, was sie sehen, und das Sehen selbst dankbar sein. 

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2017

Anmerkung des Herausgebers:
Der Mensch ist stolz auf das, was er besitzt. Manch einer möchte auch die Welt wissen lassen, was er besitzt, was man normalerweise nicht als anstoßend empfindet, obwohl auch Neid aufkommen mag. Doch es gibt Gelegenheiten, in denen ein Mann oder eine Frau sich wünschen, sich seines oder ihres Eigentumsrecht zu versichern, entweder mithilfe eines Anwalts oder mit Gewalt, wenn man es für nötig erachtet. So ist die Last des Besitztums, die man empfinden kann. Die Worte des Weisen, wie in diesem Artikel zum Ausdruck gebracht, zeigen, dass es weder nötig noch möglich ist, etwas in dieser Lebenszeit zu besitzen. Dies zu verstehen ist der Anfang von Weisheit.
Julian Capper, Großbritannien.

Anmerkung des deutschen Übersetzers:
Unter vielen anderen Themen des Verstandes, die man klar verstehen muss, um das Leben zu leben, wie es ist, ist „Eigentum“ ein schwieriges! „Das Glück den Tüchtigen“ ist ein häufiges Sprichwort. Der Mensch ist dazu konditioniert, zu glauben, er bekäme, was er sich verdient hat. Dieser Glaube stärkt den Glauben, dass der Mensch der Erschaffer seines Glückes sei. Doch glücklich ist der oder die, der oder die zu verstehen beginnt, dass selbst Eigentum illusionär sein muss, wenn das Leben illusionär ist, wie die Erleuchteten verkündet haben. Dr. Shankar teilt dieses wirklich wichtige Thema mit denen, denen es bestimmt ist zuzuhören. Dankbarkeit geschieht jenen, den es bestimmt ist, dass sie es tief verstehen.
Marcus Stegmaier, Deutschland.

back to articles page