Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
26 März 2017

Mag oder mag nicht

„geschehen“

 

Im täglichen Leben mögen Mann oder Frau glücklich sein oder sie mögen nicht glücklich sein. Wenn sie glücklich sind, ist das tägliche Leben für sie normal und man freut sich auch auf den nächsten Tag. Sie sind auch in der Lage andere, die nicht glücklich sind, zu beratschlagen, dass alles im täglichen Leben bald gut sein werde.

Wenn sie jedoch unglücklich sind, ist der Tag voller Unsicherheit und man hegt die Hoffnung auf einen besseren Tag, der Sicherheit und Glück bringt. Sie sind nicht nur unfähig, diejenigen zu beratschlagen, die unglücklich sind, sondern selbst nicht der Lage, den Rat anzunehmen, dass alles im täglichen Leben bald gut sein werde.

Die Frage ist also: Was ist es, was einen Mann oder eine Frau im täglichen Leben glücklich macht? Sicherheit, was geschehen mag oder nicht geschehen mag im täglichen Leben macht einen Mann oder eine Frau glücklich. Dementsprechend macht Unsicherheit, was geschehen mag oder nicht geschehen mag im täglichen Leben, einen Mann oder eine Frau unglücklich.

Es kommt die Frage auf, was sicher ist im täglichen Leben, dessen sich ein Mann oder eine Frau sicher sein kann. Das einzige, was im täglichen Leben sicher ist, ist der Moment im Leben.

Ein Mann oder eine Frau kann weder den Moment noch einen bestimmten Moment im täglichen Leben machen, weil sie einen Moment bräuchten, um einen Moment zu machen.  Immer im Leben geschieht ein Moment. Daher stellt sich die Frage nicht, ob ein Moment geschehen mag oder nicht geschehen mag. Im täglichen Leben geschieht ein Moment mit Sicherheit, einschließlich dessen, was sich im Moment befindet. 

Ein Mann oder eine Frau erwartet, wünscht sich oder möchte, dass ganz bestimmte Dinge im Leben geschehen. Geschehen sie oder wenn sie in der Lage sind sie zu tun, sind sie glücklich. Wenn mit Sicherheit ganz bestimmte Dinge, die ein Mann oder eine Frau erwartet, sich wünscht oder möchte, dass sie im Leben geschehen, nicht geschehen oder sie nicht in der Lage sind, sie zu tun, sind sie unglücklich. Sie sind allerdings unfähig zu verstehen, dass der Moment im Leben immer auf die Weise geschieht, wie er bestimmt ist zu geschehen, was bedeutet, er geschieht einschließlich dessen, was im Moment ist.

Der Mann oder die Frau können nicht ändern, was präsent ist, nachdem es geschehen ist, weil der Verstand immer das berichtet, was bereits geschehen sein mag oder nicht geschehen sein mag in der Vergangenheit, und nicht das, was in der Gegenwart geschieht. Was im Moment ist, wird vom Leben geschenkt und es ist das, was bestimmt ist zu sein für diesen bestimmten Moment.

Wenn dem Mann oder der Frau also das Verständnis geschieht, dass, was sie erwarten, sich wünschen oder wollen im täglichen Leben geschehen mag oder nicht geschehen mag, werden sie immer glücklich sein in jedem Moment des täglichen Lebens.

Das ist der Grund, warum die Erleuchteten immer darauf hinweisen, dass man das Leben so akzeptieren soll, wie es geschieht, und es nicht weise ist, zu erwarten, sich zu wünschen oder zu wollen, was mit Sicherheit im täglichen Leben geschehen soll, denn es mag oder mag nicht geschehen.  

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2017

Anmerkung des Herausgebers:
Das Verständnis des Weisen, präsentiert in diesem Artikel, könnte nicht klarer sein. Die Worte „Moment“ und „geschehen“ sprechen wir häufig, jeder einzelne von uns, jeden Tag aus und ihre Bedeutung wird verstanden, wenngleich gefärbt mit individueller Absicht: „Warte einen Moment“; „Keine Sorge, es wird bald geschehen.“ Unser Glück und unsere Zufriedenheit, unsere Traurigkeit oder Enttäuschung wurden vom Ergebnis dieser Worte, wenngleich illusionär, abhängig. Dieser Artikel und dieser Kommentar werden vom Leben in diesem Moment geschenkt. Das Tun oder das Verständnis des Menschen mag oder mag nicht geschehen.
Julian Capper, Großbritannien.

Anmerkung des deutschen Übersetzers:
Dieser tiefe Artikel "Mag oder mag nicht“ erinnert uns an die einzige Sicherheit über das Leben im Verstand in Form von Gedanken: Das, was geschieht, ist nicht sicher, bevor es geschehen ist. Lasst uns Leser beobachten, ob ein tiefes Verständnis durch das Lesen geschieht oder nicht – oder besser noch nicht. Lasst uns lieber sagen „noch nicht“ anstatt „nicht“, denn wir können nie wissen! Das ist sicher.
Marcus Stegmaier, Deutschland.

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