Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
11 April 2018 

Präzision 7

„Einzelne Bewegung“


Die Erleuchteten haben verkündet, dass das tägliche Leben eine einzelne Bewegung ist, die kontinuierlich, spontan, unkontrollierbar und nicht vorhersagbar ist. Sie haben auch verkündet, dass weder ein Mann noch eine Frau Handelnde, Sprechende oder Denkende sind.

Der moderne Mann und die moderne Frau sind jedoch überzeugt, dass jede Handlung einen Anfang und ein Ende hat. Was ist also das Verständnis der Erleuchteten, dass der Mensch annimmt, es gäbe im täglichen Leben eine Handlung, und dass dies keine Wirklichkeit ist, die beginnt und endet, ist die Frage?

Die Präzision der Bewegung im Moment durch die Intelligenz im Leben gibt einen Hinweis für das Verständnis, dass eine Handlung weder beginnen noch enden kann. Erstens wird der Moment im Leben, in dem es eine Handlung gibt, nicht von einem modernen Mann oder einer modernen Frau gemacht.

Zweitens war der Moment im Leben immer gegenwärtig und wo, wann oder wie ein Moment begann, kann niemals bestimmt werden. Auch wann ein Moment endet, kann niemals tatsächlich bestimmt werden. Dies bedeutet, dass der Moment sich immer bewegt ohne einen Anfang oder ein Ende. Daher ist es nur eine Annahme vom modernen Mann und der modernen Frau, dass ein Moment beginnt und endet.

Der moderne Mann und die moderne Frau können keinen Moment sehen, keinen Moment hören, keinen Moment riechen, keinen Moment schmecken und keinen Moment berühren. Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Berühren im Augenblick geschehen dem modernen Menschen durch die Intelligenz des Lebens. Sie machen es jedoch nicht möglich, sondern nehmen nur an, dass sie es möglich machen. Dies bedeutet, dass die Sinne sich immer in dem Moment ohne einen Anfang oder ein Ende bewegen.

Es ist die Intelligenz im Leben, die jeden Moment präzise in Bewegung hält, wie es dem Moment bestimmt ist sich zu bewegen. Es ist auch die Intelligenz im Leben, die die Bewegung des Menschen in einem Moment präzise in Bewegung hält, wie es ihm bestimmt ist, sich zu bewegen. Dies bedeutet, dass sich die Bewegungen des Menschen im Moment immer ohne einen Anfang oder ein Ende bewegen.

Es ist die Intelligenz im Leben, die die Erde jeden Moment präzise so in Bewegung hält, wie es ihr bestimmt ist, sich zu bewegen. Dies bedeutet, dass sich die Erde in jedem Moment immer ohne einen Anfang oder ein Ende bewegt.

Wenn die Erde sich immer bewegt, kann niemals bestimmt werden, wann eine Handlung beginnt oder endet, weil eine Handlung in einer kontinuierlichen, einzelnen Bewegung nicht existieren kann. Alles, was es im Leben gibt, ist eine kontinuierliche Bewegung des Menschen und Handlungen sind optische Illusionen einer kontinuierlichen Bewegung von Mann und Frau.

Der moderne Mensch und die moderne Frau erzeugen weder die Intelligenz im Leben noch den Intellekt in ihrem Verstand. Die Erleuchteten haben mit Recht erklärt, dass das Leben eine einzelne Bewegung und der Mensch kein Handelnder, Sprechender oder Denkender ist.

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2018

Anmerkung des Herausgebers: 
Der Kontext für jede Handlung im täglichen Leben war, ist und wird immer ein Moment sein. Der Moment, in dem menschliches Handeln und jede Art von Handlung, einschließlich der Bewegung von Naturkräften, stattfindet, ist ein Moment: ein einziger und kontinuierlicher, ewiger Moment. Während Männer und Frauen in ihrem Verständnis von Wirklichkeit und Illusion reifen, erhellt die Führung der Erleuchteten, deren Reife des Verstehens vollendet ist, ihre Reise die ganze Zeit. Das ist die Großzügigkeit der Intelligenz des Lebens; nicht geringer ist unsere Dankbarkeit. 
Julian Capper, Großbritannien. 

Anmerkung des deutschen Übersetzers: 
Der Mensch hat nur einen kleinen Ausschnitt der Welt im Blick, wenn er sich auf eine Handlung konzentriert. Wissenschaftliche Untersuchungen, die versuchen, die Existenz des menschlichen freien Willens zu beweisen oder zu widerlegen, beschäftigen sich mit Hirnforschung, die untersucht, ob der Impuls zu einer Handlung im Gehirn schon vor seiner Bewusstwerdung existiert oder nicht. Die Grundannahme, dass die „Bewusstwerdung“ und die folgende „Handlung“ überhaupt getrennte Entitäten sind, wird nicht hinterfragt. Das große Ganze gerät nicht in den Blick. Und das kann es auch nicht, ist doch die wissenschaftliche Weltsicht durch Analyse gekennzeichnet und nicht durch Synthese oder „Gesamtschau“. Es ist die tiefe Einsicht des Mystikers, die den Blick des Menschen auf die Frage lenkt, ob die als selbstverständlich erachteten Grundprämissen der alltäglichen und wissenschaftlichen, religiösen und spirituellen Weltsicht, überhaupt real sind. Nur auf diese Weise kann es geschehen, dass der Mensch versteht, wie illusionär eine Handlung und die Bewusstwerdung der Handlung präzise geschehen, während beide eine Reflexion der einzelnen Bewegung des Lebens ist, in der Ursache und Wirkung nicht voneinander getrennt sein können. 
Marcus Stegmaier, Deutschland. 

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