Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
20 Mai 2018
Routine
„Jeden Tag“
Jeder Mann und jede Frau fühlt sich mit einem Routine-Leben wohl, wenn das Routine-Leben so verläuft, wie es jeden Tag pünktlich abläuft. Daher erwartet jeder Mann und jede Frau, dass ihr jeweiliges Leben jeden Tag routiniert und pünktlich verläuft.
Wenn der Alltag nicht routinemäßig und pünktlich verläuft, fühlen sich Mann und Frau im Alltag wohl, wenn sie akzeptieren, dass etwas geschieht, was ihnen nicht jeden Tag routinemäßig passiert.
Wenn der Alltag nicht pünktlich entsprechend der Routine verläuft, fühlen sich Mann und Frau im Alltag nicht wohl, wenn sie nicht akzeptieren, dass etwas geschieht, was ihnen nicht jeden Tag routinemäßig passiert.
Wenn sie nicht akzeptieren, was an einem Tag geschieht, werden Beunruhigung, Hoffnung, Erwartung, Traurigkeit und auch Angst in unterschiedlicher Intensität von jedem Mann und jeder Frau am Tag erfahren.
Die Weisen mit Weisheit akzeptieren jedoch das Leben so wie es verläuft. Sie verstehen, dass das Leben nicht nur pünktlich verläuft, sondern auch, dass die Pünktlichkeit dessen, was im Leben geschieht, die Routine im Leben ist.
Die Weisen mit Weisheit verstehen die Routine des Lebens. Sie akzeptieren daher, dass alles, was geschieht, die pünktliche Routine im Leben ist. Die pünktliche Routine kann die gleiche oder nicht die gleiche sein im Vergleich zu früher.
„Was ist die Weisheit der Weisen?“, ist die Frage.
Der Moment im Leben gibt einen Hinweis auf das weise Verständnis. Da jeder Moment im Leben nicht vom Menschen gemacht wird und ein Moment immer im Leben präsent ist, bedeutet dies, dass der Moment im Leben nicht nur pünktlich ist, sondern auch Routine, weil sich jeder Moment routinemäßig erneuert.
Da alles, was im Moment geschieht, nicht vom Menschen gemacht werden kann, weil der Mensch den Moment nicht macht, bedeutet der Moment, dass alles, was im Moment geschieht, spezifisch für diesen Moment und pünktlich ist.
Die Weisen verstehen auch, dass nichts außer dem, was im Moment geschieht, im Moment geschehen kann. Dies bedeutet, dass Akzeptanz von pünktlicher Routine und die Erwartung, dass dasselbe jeden Tag pünktlich geschehen sollte, nicht möglich ist.
Die Weisen verstehen, dass die Routine geschehen kann oder nicht. Wenn sie geschieht, kann die Routine pünktlich oder nicht pünktlich sein. Daher schauen die Weisen, was im Moment geschieht, und leben das, was auch immer im Moment geschieht, ohne es zu beurteilen.
Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2018
Anmerkung des Herausgebers:
Das System der Richter und Geschworenen ist in den Gemeinschaften seit langem auf dem Grundsatz der Unparteilichkeit aufgebaut. Unparteilichkeit bezüglich eines Ereignisses, von dem angenommen wird, dass es stattgefunden hat. Ein solches System existiert in jedem von uns in Bezug auf Ereignisse, die in unserem täglichen Leben stattgefunden haben oder nicht. Die Bestimmung unserer eigenen Erwartung und unseres eigenen Verständnisses färbt jedoch routinemäßig dieses System, wie in diesem Artikel deutlich gezeigt wird. Hier wird deutlich, dass der Mensch nicht bestimmen kann, wie oder was auch immer in dem Moment, dem einzelnen Moment des Lebens, geschieht. Dies zu verstehen ist der Beginn der Akzeptanz des Lebens, das jedem von uns geschieht, ohne dass wir es tun.
Julian Capper, Großbritannien.
Anmerkung des deutschen Übersetzers:
Routine, die pünktlich und in der gewohnten Reihenfolge abläuft, wie jeden Tag, erleichtert scheinbar den Alltag. Doch die Erleuchteten fragen: Wie kommt es, dass die Routine nicht jedes Mal so läuft, wie erwartet, wenn der Mensch doch glaubt, er mache die Routine? Die Erleuchteten zeigen, dass es eine Illusion ist, dass während eines Routinevorgangs etwas „dazwischen kommen“ könnte. Nur im Verstand gibt es ein unerwartetes Ereignis, das dazwischen kommen könnte. Im Leben ist alles in der Routine, wie sie bestimmt ist zu sein, denn es gibt keinen Vergleich mit dem, wie die Routine, aufgrund vergangener Tage, erwartet wird. Im Leben kommt immer eins nach dem anderen, ohne Erwartungen – das Unerwartete kommt nur im Verstand dazwischen, nicht im Leben, wie Dr. Shankar im Artikel „Routine“ zeigt.
Marcus Stegmaier, Deutschland.