Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
30 Juni 2019
Satsang
„Leben”
Für das Wissen bedeutet Satsang: ein spiritueller Diskurs oder eine heilige Versammlung, d.h. in Begleitung der Wahrheit oder der richtigen Gesellschaft zu sein. Das Wissen besagt, dass Mann und Frau im Satsang frei von unerwünschten Emotionen sind, aber nicht frei von unerwünschten Emotionen, wenn sie nicht im Satsang sind.
Wissen informiert darüber, dass in jedem Moment des Satsangs nur erwünschte Emotionen vorherrschen, was auch der Wahrheit entspricht, neben der Wahrheit, die im spirituellen Diskurs in der heiligen Versammlung, also einem Satsang, vorhanden ist.
Weisheit offenbart, dass, wenn die Wahrheit real wäre, die Wahrheit überall präsent wäre. Das bedeutet, dass, wenn der spirituelle Diskurs oder die heilige Versammlung die Wahrheit wäre, unerwünschte Emotionen auch außerhalb eines Satsangs nicht vorhanden wären, weil unerwünschte Emotionen in einem Satsang nicht vorhanden sind.
Weisheit offenbart, dass, wenn die Wahrheit real wäre, die Wahrheit in jedem Moment des täglichen Lebens gegenwärtig wäre. Das bedeutet, dass, wenn der spirituelle Diskurs oder die heilige Versammlung die Wahrheit wäre, unerwünschte Emotionen in keinem Moment vorhanden wären, während man nicht in einem Satsang ist. Denn unerwünschte Emotionen sind in einem Satsang in keinem Moment vorhanden.
Weisheit offenbart, dass jeder Moment im täglichen Leben spirituell ist, denn jeder Moment im täglichen Leben manifestiert sich durch die Intelligenz im Leben und nicht durch den Menschen. Weisheit offenbart, dass Licht spirituell ist, denn Licht ist in jedem Moment überall im täglichen Leben präsent.
Weisheit offenbart, dass Licht spirituell ist, denn Licht wird nicht vom Menschen gemacht. Licht manifestiert sich ja durch die Intelligenz im Moment, und dieses Licht wird weder von einem Mann noch von einer Frau erzeugt.
Weisheit offenbart, dass Ton spirituell ist, denn Ton ist in jedem Moment überall im täglichen Leben vorhanden und Ton wird nicht vom Menschen erzeugt. Weisheit offenbart, dass die Natur spirituell ist, weil die Natur in jedem Moment des täglichen Lebens ist und weder die Natur noch der Moment in der Natur von Mann oder Frau gemacht wird.
Weisheit offenbart, dass das, was im Moment in der Natur ist, eine Transformation der Natur ist. Die Transformation der Natur im Moment erfolgt durch die Intelligenz im Moment in der Natur.
Weisheit offenbart, dass das, was im Moment im täglichen Leben ist, eine Transformation der Natur ist, denn was im täglichen Leben ist, ist eine Transformation der Natur. Der Mensch kann keine Materie bilden. Weisheit offenbart, dass das, was im täglichen Leben ist, nicht von Mann oder Frau gemacht wird, obwohl es von Mann oder Frau gemacht zu sein scheint.
Weisheit offenbart, dass die Akzeptanz eines jeden Moments im täglichen Leben und alles, was der Moment im täglichen Leben enthält, Satsang ist.
Die Erleuchteten erkennen, dass der Alltag, wie er geschieht, für Mann und Frau Satsang sind.
Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2019
Anmerkung des Herausgebers:
Der Moment des Empfangens und Lesens dieses Artikels ist Satsang. Es sind keine unerwünschten Emotionen genau jetzt präsent: was für ein Wunder. Doch dies ist ein düsterer Moment, in dem das Verständnis auftaucht, dass alles, was gemacht, gesprochen (spirituell oder nicht-spirituell), ausgeführt, gedacht, erlebt, erfahren und für jeden der Sinne zugänglich ist, illusionär ist. So ist der gesamte Umfang des menschlichen Lebens eine Manifestation der Intelligenz des Lebens. Das gesamte Spektrum ist ein „wie es ist“, umhüllt von einem Kokon aus Licht. Dieses Licht, das, wie in diesem Artikel, durch die Weisheit der Weisen auf die Menschheit scheint, ist das Geschenk für jeden Menschen, sich selbst zu finden – wenn er oder sie dazu bestimmt ist.
Julian Capper, Großbritannien.
Anmerkung des deutschen Übersetzers:
Dass die Wahrheit überall und in jedem Moment präsent ist, bleibt den Spirituellen verborgen, die sich in einem Satsang wähnen, den sie von ihrem Alltag getrennt halten. Dasselbe gilt für das Praktizieren von Meditation, Yoga oder Gebete. Der Mensch glaubt, Meditation oder Yoga hätten einen realen Anfang und ein reales Ende, das sie als Handelnder wählen und bestimmen könnten. Diese Täuschung hält den Menschen gefangen in der Illusion, Handlungen seien im Leben real. In Gebeten wünscht sich der Mensch von Gott, dass das, was ist, nach seinen Wünschen und Bedürfnissen geändert werden soll. Dieser Wunsch nach etwas anderem als dem, was im Hier und Jetzt präsent ist, wenngleich illusionär, festigt die Nicht-Akzeptanz des Seienden, wie es ist. Der Mensch muss verstehen dass das, was ist, Licht oder „Gott“ oder „Wahrheit“ ist. Wie könnte der Mensch also zu Gott oder der Wahrheit finden, wenn er das Göttliche und Wahre im Hier und Jetzt nicht akzeptiert, wie es ist? Diese Einsichten in seinen weltlichen, spirituellen und religiösen Alltag bleiben dem Menschen vorenthalten, solange ihm nicht das Verständnis geschieht, das hier in diesem weisen Artikel von Dr. Shankar offengelegt wird, dass Satsang immer und überall ist.
Marcus Stegmaier, Deutschland.