Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
2 April 2020
Schöpfung (1)
„Gedanken“
Verstehe, dass der Verstand mit Gedanken immer dazu benutzt wird, zu hören, was er bereits zuvor gehört hat. Verstehe, dass der Verstand mit Gedanken vertraut ist, die er bereits zuvor gehört hat. Er denkt, das sei richtig.
Verstehe, dass der Verstand mit Gedanken weiterhin die vertrauten Gedanken stärkt, die die Überzeugung sind, an die er glaubt. Was könnte Selbst-Verwirklichung also für dich bedeuten?
Das Leben scheint für dich aus verschiedenen Arten von Problemen zu bestehen. Dieses Problem, Probleme zu haben, wiederholt sich seit geraumer Zeit, solange der Mensch sich erinnern kann.
Wie versteht man, dass das Leben ohne Probleme ist? Der Weg, dies zu verstehen, ist folgender: Wenn du dir das Leben selbst anschaust, wie es sich dir präsentiert, wenn du das, was das Leben präsentiert, tief verstehst, dann reicht dies, um zu sehen, ob es im Leben Probleme gibt.
Verstehe, dass es Probleme im Leben scheinbar in numerischer Zeitdauer gibt. Oder etwa nicht? Angenommen, es gäbe überhaupt keine numerische Zeitdauer, gäbe es dann Probleme? Das ist das Erste, was der Mensch verstehen sollte.
Selbst-Erforschung bedeutet, deine Existenz zu erforschen. Und das reicht aus. Es wird keine Probleme geben, denn du wirst keine Gedanken haben. Verstehe, dass Probleme als Gedanken im Verstand existieren.
Verstehe, dass das Phänomen „bekommen“ den Menschen in Probleme stürzt. Wie? Wenn du sehr genau hinschaust, möchtest du immer das eine oder andere in deinem Leben bekommen. Oder etwa nicht?
Verstehe, dass deine hauptsächliche Herangehensweise an das Leben ist, etwas zu bekommen. Etwas vom Leben zu empfangen, wird zweitrangig, weil du glaubst, dass du es, wenn du es bekommst, empfangen wirst.
Verstehe, dass jeder Moment im Leben eine Schöpfung der Intelligenz im Leben oder des Bewusstseins ist. Verstehe, dass das, was in einem Moment im Leben ist, eine Schöpfung durch die Intelligenz im Leben oder Bewusstsein ist.
Wenn sich dieses Verständnis in deinem Verstand festigt, wird deine Herangehensweise an das Leben sein, mit Dankbarkeit das zu empfangen, was vom Leben im Moment geschenkt wird, anstatt vom Leben irgendetwas in irgendeinem Moment zu bekommen.
Die Weisen verstehen, dass das Leben im Moment, einschließlich des Moments, eine Schöpfung durch das Leben ist.
Die Erleuchteten leben die Schöpfung in jedem Moment des Lebens. Sie definieren nicht und beschreiben nicht, was in irgendeinem Moment der Schöpfung existiert.
Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V.S. Shankar 2020
Anmerkung des Herausgebers:
Die Geschichte der Schöpfung wird in jedem präzisen Moment von der Schöpfung selbst erzählt. Der Mensch bewundert die Schöpfung und liebt es, Geschichten zu erzählen, die die Schöpfung widerspiegeln, die er sieht und erlebt. Woher kommen dann die Probleme? Sieht und erfährt er, was wirklich gesehen und erlebt wird, oder ist es das, was der Verstand sagt, dass es das sei? Der Mensch ist bereits darauf konditioniert, mit seinen Überzeugungen im täglichen Leben konditioniert zu werden – ein doppeltes Problem. Die numerische Zeitdauer ist ein großer Konditionierer, der den Menschen seit jeher begleitet. Lass eine Periode der Selbst-Erforschung selbst, wie sie in diesem Artikel von einem erleuchteten Mann geschenkt wird, die Abwesenheit von Gedanken offenbaren. Es ist so. Doch der aufdringliche Verstand würde es anders haben. Lasst uns jeden Moment der Schöpfung gemeinsam leben.
Julian Capper. Großbritannien
Anmerkung des deutschen Übersetzers:
Die Wissenden leben in einer Welt des Mangels, in der es darum geht, mehr und mehr zu bekommen, in der Zukunft. Ihre Verstände sind getrieben von numerischer Zeit und dem Drang, möglichst viel zu bekommen. Die Weisen leben das zeitlose Hier und gedankenfreie Jetzt, wo sie dankbar empfangen, was das Leben jeden Moment schenkt. Sie sind geduldig und leben ein erfülltes Leben. Dieser Artikel von Dr. Shankar offenbart dem verständigen Leser die Fülle des Lebens, die dem zeitbesessenen Verstand entgeht.
Marcus Stegmaier, Deutschland.