Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
5 April 2020 

Schöpfung (3)

„Gedanken“


Verstehe, dass, wenn du die Schöpfung eines jeden Moments im Leben und im Verstand verstehst, du das Leben und das, was auch immer das Leben schenkt oder nicht schenkt, empfangen wirst, von dem du glaubst, dass du es vom Leben im Moment bekommen solltest. 

Verstehe, wie dich das Leben lehrt, dass die Welt eine Schöpfung aus Gedanken ist. 

Ohne es zu wissen bewunderst du die Natur und was in der Natur ist. Das können Tiere, Bäume, Blumen, der Sonnenuntergang, eine schöne Landschaft, ein Fluss oder ein Berg sein. Du fühlst, ohne es zu wissen, was das für eine schöne Schöpfung ist. 

Verstehe, dass du einen Mann oder eine Frau bewunderst, du aber niemals fühlst, was für eine wunderschöne Schöpfung das doch ist. Du betrachtest einen Mann oder eine Frau immer nur unter der Prämisse, was er oder sie tun könnte oder was du tun könntest. Ein Handelnder wird als Mann oder Frau geboren statt eine Schöpfung in der Natur. 

Wie verstehst du dies? Schau dir ein Theaterstück auf der Bühne an. Wenn du einen Schauspieler fragst, ob er wirklich derjenige ist, den er spielt. Der Schauspieler wird sagen, das sei er nicht. Dementsprechend weißt und fühlst du tief in deinem Inneren, dass du nicht wirklich derjenige bist, der du im Alltag bist. 

Verstehe, dass das Üben ein Spiel zu spielen, egal in welcher Sportart, und das Spielen eines Spiels eine Schöpfung in dem Moment ist, nicht durch den Spieler, sondern durch die Intelligenz im Leben. Das liegt daran, dass ein Spieler keinen Moment im Leben macht. 

Verstehe, dass das Üben irgendeine Art von Bild zu malen und das Malen auf irgendeine Weise eine Schöpfung in dem Moment ist, nicht durch den Maler, sondern durch die Intelligenz im Leben. Das liegt daran, dass ein Maler keinen Moment im Leben macht.

Verstehe, dass das Üben irgendeiner Art von Tanz und irgendein Tanz eine Schöpfung in dem Moment ist, nicht durch den Tänzer, sondern durch die Intelligenz im Leben. Das liegt daran, dass ein Tänzer keinen Moment im Leben macht. 

Verstehe, dass das Ausüben irgendeiner Art von Beruf und irgendeine berufliche Tätigkeit eine Schöpfung in dem Moment ist, nicht durch den Ausübenden, sondern durch die Intelligenz im Leben. Das liegt daran, dass ein Ausübender keinen Moment im Leben macht.

Weise Männer und Frauen verstehen, dass das, was auch immer ein Mann oder eine Frau in dem Moment tut, eine Schöpfung im Moment durch die Intelligenz im Leben ist und nicht von Mann oder Frau gemacht wird. 

Die Erleuchteten erkennen, dass weder Mann noch Frau ein Handelnder ist. Sie erkennen, dass Mann und Frau eine Schöpfung in der Natur im Moment sind. 

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V.S. Shankar 2020 

Anmerkung des Herausgebers: 
Hat der Mensch bei seiner Geburt irgendeine Rolle gespielt, außer als Schöpfung in der Natur?
Hat der Mensch bei der Bestimmung seines Geschlechts bei der Geburt irgendeine Rolle gespielt?
Hat der Mensch oder sein Erzeuger irgendeine Rolle bei der Festlegung seines Lebensweges gespielt?
Glaubt ein Mann oder eine Frau, dass der Verstand es am besten weiß und dass das Leben es besser weiß?
Akzeptiert irgendein Mann oder eine Frau, dass er oder sie sterben wird, wenn er oder sie dazu bestimmt ist?
Weiß irgendein Mann oder eine Frau, wer er oder sie wirklich ist? 
Die Intelligenz im Leben hat der Menschheit die Gegenwart erleuchteter Wesen geschenkt. Sie wissen weder, dass sie erleuchtet sind, noch haben sie die Erleuchtung erlangt. In ihrem Mitgefühl für den Menschen mit Gedanken teilen sie das Licht ihres tiefen Verständnisses für die Freiheit des Menschen. 
Julian Capper. Großbritannien.  

Anmerkung des deutschen Übersetzers: 
Natur und Mensch scheinen für den Verstand getrennt zu sein. Dies liegt daran, dass der Mensch sich selbst für einen Handelnden hält, während er die Natur für ein Geschehen hält. Dr. Shankar zeigt in diesem Artikel, dass dieser Irrtum, wenn er sich auflöst, den Menschen wieder zu einem untrennbaren Bestandteil der Schöpfung des Lebens macht. So wie die Tiere, Bäume, Blumen, der Sonnenuntergang, eine schöne Landschaft, ein Fluss oder ein Berg vom Menschen bewundert werden, bewundert ein weiser Mann oder eine weise Frau auch seine Mitmenschen und sich selbst als spontane natürliche Schöpfung, die niemals anders sein kann als sie bestimmt ist zu sein.
Marcus Stegmaier, Deutschland.  

back to articles page