Dr. Vijai S Shankar MD.PhD. Published on www.acadun.com The Netherlands 22th May 2013
|
|
Was bedeutet ein Moment?
Der Mensch glaubt und ist auch davon überzeugt, dass der Verstand nötig ist, um irgendetwas zu tun, wie zum Beispiel: Sprechen, Denken, Sehen, Hören, Handeln, Riechen und Schmecken. Einfach ausgedrückt, benötigt der Mensch den Verstand für das Erleben. Der Mensch ist überzeugt, dass alles Mögliche in einem Moment geschehen kann, denn er sagt: es geschah in einem Moment; warte einen Moment; du hast einen Moment zum Nachdenken; man konnte es einen Moment lang sehen; man konnte es nur einen Moment lang hören; du hast einen Moment, um zu riechen und zu schmecken. Das heißt, der Mensch kann in einem Moment etwas erleben.
Doch was bedeutet ein Moment? Kann ein Moment im Verstand dasselbe sein wie ein Moment im Leben? Der Mensch versteht, dass ein Moment im Verstand eine kurze Spanne bedeutet. Und er versteht auch, dass diese Spanne eine Dauer impliziert und die Dauer eines Momentes im Verstand variabel und nicht gleichbleibend ist, denn jeder Mensch erlebt entweder etwas auf langsame oder auf schnelle Weise. Doch was ist die Dauer eines Momentes im Leben? Die Dauer in einem Moment im Leben kann der Verstand nicht kennen, weil das Leben viel schneller geschieht als der Verstand. Die Tatsache, dass der Verstand erst weiß, was im Leben geschehen ist, nachdem es geschehen ist, beweist, dass das Leben dem Verstand immer voraus ist. Zum Beispiel kann der Verstand niemals den Moment im Leben bestimmen, in dem: ein Samen im Boden aufbricht; eine Blume erblüht; eine Frucht reif wird; das Wasser fließt; der Wind bläst; das Feuer wütet; die Erde bebt; die Sonne auf- oder der Mond untergeht.
Ebenso kann der Verstand auch den Moment, in dem der Körper anfängt, sich im Leben zu bewegen, niemals kennen, da der Verstand erst, nachdem sich der Körper im Leben bewegt hat, weiß, dass sich der Körper bewegt hat.
Daher ist ein Moment im Verstand eine kurze Spanne, deren Dauer vom Verstand gekannt werden kann, während ein Moment im Leben vom Verstand nicht gekannt werden kann. Eine Metapher dafür, dass das Wann eines Momentes im Leben niemals gekannt werden kann: ein Ton geschieht, wenn ein Samen im Boden aufbricht und sich zu einer Blume oder einer Frucht entwickelt, um Duft zu verströmen oder Geschmack zu vermitteln. Ein Moment im Verstand ist daher nicht dasselbe wie ein Moment im Leben.
Einfach ausgedrückt, kann man den Moment, wann das Leben jeden Tag beginnt oder sich bewegt, niemals kennen. Der Mensch wird durch Wissen informiert, dass ein Moment im Verstand kurz ist, während ein höher entwickelter Mensch versteht, dass ein Moment im Leben zeitlos ist. Durch Logik versteht der Mensch, dass ein Moment im Verstand vom nächsten getrennt ist, was das Konzept von Zeit bildet; dagegen begreift ein höher entwickelter Mensch, dass ein Moment im Leben nicht vom nächsten getrennt und daher zeitlos ist.
Einen Moment und die Erlebnisse des Menschen kann der Verstand als ein Konzept kennen. Das Leben kann der Verstand nicht als ein Konzept kennen; es ist eine Lebendigkeit, die auf mysteriöse Weise gelebt wird. Das Leben ist also nicht dasselbe wie der Verstand.
Was ist also ein Moment? Ein Moment im Verstand ist eine kurze Zeitspanne, während ein Moment im Leben zeitlos und daher ewig ist.
|
|