Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.

Published on www.acadun.com

The Netherlands

23th August 2013

 

 

Was bedeutet Vertrauen?

 

Jeder Mensch liebt es, wenn man ihm vertraut, und er liebt es, dem Anderen zu vertrauen, besonders, bevor man eine persönliche Beziehung eingeht oder in jeder anderen Beziehung. In Bezug auf den Menschen glaubt er, dass Vertrauen bedeutet, sich auf die Aufrichtigkeit von Handlungen, Worten und Gedanken verlassen zu können. Man hält Vertrauen für die Basis, die regelmäßige oder unregelmäßige Basis einer jeden Beziehung. Ohne Vertrauen muss sich jede Beziehung, insbesondere die Ehe, mit Streitigkeiten, Herzschmerz, erbitterten Kämpfen, schlaflosen Nächten oder einer zeitweiligen Trennung auseinander setzen, entweder jeden Tag oder in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen. Manchmal endet eine Ehe mit einer Scheidung, weil kein Vertrauen besteht. Vertrauen hält man daher für unabdingbar, um in jeglicher Beziehung die Harmonie zu erhalten. Es ist jedoch offensichtlich, dass der Mensch in jeder Generation unfähig war, zu vertrauen. Dies erfordert eine aufrichtige Untersuchung.

 

Weiß der Mensch, was Vertrauen ist? Offensichtlich nicht, denn, wenn er es wüsste, würde es ihm nicht daran mangeln, so wie in jeder Generation der Fall. Man hat ihm Vorträge, Unterweisungen und Predigten über Vertrauen zukommen lassen und doch ist es ihm in keiner Generation gelungen, das Vertrauen zu erhalten. Er scheint es in jeder Generation wiederholt zu verlieren und die andauernde Suche nach Vertrauen geht immer noch weiter.

 

Der Mensch glaubt, dass er handeln, sprechen und denken kann, was er will oder sich wünscht. Der Mensch verliert sein Vertrauen, wenn der Andere etwas tut, sagt oder denkt, was er nicht sollte. Mit „nicht sollte“ ist das gemeint, was man vom Anderen nicht erwartet hat.

 

Der Mensch muss verstehen, dass er erst nachdem und nicht bevor es geschah weiß, was er getan, gesagt oder gedacht hat. Er muss verstehen, dass dies alles dem Menschen geschieht und er es nicht veranlasst, dass es ihm geschieht.

 

Der Mensch hat viele Ideale, denen er folgen mag oder die ihm geschehen. Er muss erst noch verstehen, dass Ideale im Leben nur erfüllt werden könnten, wenn der Mensch in der Lage wäre, zu tun, zu sagen und zu denken, was er sollte oder von ihm erwartet wird. Doch er kann nicht jedes Mal einfach tun, was von ihm erwartet wird. Wenn es ihm geschieht, ist es schön und gut und das Vertrauen bleibt bestehen; wenn es ihm nicht geschieht, verliert man das Vertrauen. Dies ist das übliche menschliche Szenario.

 

Das Verständnis, dass der Mensch handeln, sprechen und denken kann, ist dem Menschen geschehen und er hat es sich nicht selbst beschafft. Wenn dies so wäre, dann würde er tun, sagen oder denken, was er sollte und von ihm erwartet wird. Doch er oder der Andere kann es nicht immer tun.

 

Hat der Mensch also Vertrauen? Er hat kein Vertrauen; er hat Erwartungen. Der Mensch hat Erwartungen als Vertrauen missverstanden. Wenn die Erwartungen des Menschen erfüllt werden, vertraut er dem Anderen und sich selbst. Wenn die Erwartungen enttäuscht werden, verliert man das Vertrauen.

 

Was bedeutet Vertrauen also? Vertrauen bedeutet, dass das Leben geschieht, wie es bestimmt ist, zu geschehen. Es bedeutet nicht, dass Handlungen, Worte und Gedanken so geschehen, wie der Mensch sie erwartet.

 

Wenn dem Menschen Vertrauen geschieht, ist er dem Leben immer dankbar, ganz egal in welcher Beziehung er gerade ist.

 

Autor: Dr. Vijai S. Shankar

© Copyright V. S. Shankar

 

Anmerkung des Herausgebers:

Die Stufe des Verständnisses eines jeden Mannes und einer jeden Frau ist noch nicht vollständig. Jeder hat eine Stufe des Verständnisses, die ihm oder ihr geschehen ist. Wenn es sich ausweitet, kommt es auch zu einer Transformation in Bezug auf eine Antwort zu vielen, vielen Situationen und Beziehungen, die einem im Leben begegnen. „Ich gebe dir mein Wort“, ein altehrwürdiges Motto in menschlichen Beziehungen und beim sozialem Austausch, stellt eine Ebene des Vertrauens her, die es dem Leben auf jeder gesellschaftlichen Ebene erlaubt, seine Blüten hervorzubringen. Allerdings kann dieses Vertrauen nicht aufrecht erhalten werden, wenn sich die Erwartungen nicht erfüllen. Enttäuschung und Kritik folgen. Dieses Muster wiederholt sich immer und immer wieder. Dass das Leben so geschieht, wie es bestimmt ist zu geschehen, wie dieser Artikel so klar beleuchtet, offenbart Vertrauen ins Leben, wenn sich das Verständnis vervollständigt hat.
Julian, Großbritannien

 

Anmerkung des Übersetzers:

Vertrauen bedeutet für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind Erwartungen eines bestimmten Verhaltens. Das macht den Menschen zu einen Sklaven des Anderen oder, besser gesagt, seines eigenen Verstandes, den Verhalten ist nichts als ein Gedanke im eigenen Verstand. Ein „falsches“ Wort reicht aus, um den Menschen traurig, wütend oder deprimiert zu machen. So ein Mensch wird immer abhängig sein und auf der Suche nach Freiheit, jedoch an einem Ort, wo man sie niemals finden kann: im Verstand. Bedingungsloses Vertrauen ins Leben, wie durch diesen Artikel offenbart, bedeutet Freiheit vom Verstand und das ist, wonach sich der Mensch sehnt.

Marcus Stegmaier, Deutschland

 

 

 

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