Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
Niederlande
2 April 2017
Wo und Wann
„Hier und Jetzt“
Das alltägliche Leben ist voller Ereignisse und Situationen. Die Ereignisse und Situationen sind sowohl verschieden als auch zahlreich. Sie mögen entweder am Tag oder in der Nacht geschehen. Ereignisse und Situationen kennt der Mann oder die Frau als etwas Reales.
Mann und Frau wollen immer wissen, „wo“ und „wann“ etwas, also ein Ereignis oder eine Situation, geschehen ist, wenn etwas geschieht. Sie erklären auch „wo“ und „wann“ es geschah, wenn ihnen etwas widerfahren ist.
Es gibt niemanden, der das „wo“ und „wann“ erforscht, weil es normal ist zu wissen, „wo“ und „wann“ alles im täglichen Leben geschieht. Der Mensch erforscht „wo“ und „wann“ entweder, um den anderen zu beratschlagen oder ihn zu trösten.
Ist die Vorstellung von „wann“ etwas Wirkliches oder nichts Wirkliches, ist die Frage. Wenn sie etwas Wirkliches ist, ist die Wirklichkeit bedeutsam. Wenn nicht, dann kann sie nicht bedeutsam sein. Die Bedeutsamkeit von „wo“ und „wann“ wäre dann nicht existent, das heißt eine Illusion, die nicht existiert.
„Wann“ impliziert den Moment, das heißt die Uhrzeit und das Datum von irgendetwas, das geschehen ist. Doch weder hat ein Moment numerische Zeit in sich noch besteht eine klare, wirkliche Trennung zwischen einem Moment und dem nächsten.
Ist es also möglich die Wirklichkeit von „wann“ ohne Zweifel zu bestimmen? Es ist unmöglich, die Wirklichkeit von „wann“ genau zu bestimmen, weil „wann“ ein Moment geschieht, kann man nicht genau bestimmen oder wissen.
Daher kann niemand bestimmen, „wann“ der erste Tropfen eines Flusses geformt wurde, oder bestimmen, „wann“ der erste Tropfen floss oder „wann“ sich der gesamte Fluss bildete, um zu fließen. Dementsprechend kann man nicht genau bestimmen, „wann“ das Leben geformt wurde.
Mann oder Frau müssen verstehen, dass es weise ist, das Leben so zu akzeptieren, wie es fließt, „wenn“ es fließt, ebenso wie man einen Fluss akzeptieren muss, wie er fließt, „wenn“ er fließt, denn der Mensch kann weder einen Fluss noch das Leben auf andere Weise fließen lassen als er oder es eben fließt.
Dementsprechend ist es unmöglich exakt die Wirklichkeit der Ortes „wo“ zu bestimmen, weil ein Ort „wo“ nicht getrennt von dem Ort existieren kann, der das „Hier und Jetzt“ ist.
Daher ist eine Ort „wo“ nur eine Annahme und nichts Wirkliches, ebenso wie das Wort „wann“ eine Annahme ist und nichts Wirkliches. Es ist daher weise zu verstehen, dass alles, was im Moment geschieht, auf die Weise geschieht, wie es bestimmt ist zu geschehen, wenngleich illusionär.
Die Erleuchteten haben richtigerweise herausgestellt, dass das Leben „hier und jetzt“ fließt, wo auch immer es bestimmt ist zu fließen. Sie stellen ebenso heraus, dass das Leben auf die Weise fließt, wie es bestimmt ist in dem Moment zu fließen und es das Fließen nicht ändern kann.
Die Erleuchteten fließen mit dem Leben auf alle Arten, wie das Leben in dem Moment „Hier und Jetzt“ fließt. Sie sagen weder, „wo“ und „wann“ das Leben fließt, noch wie es fließen sollte. Ein Fluss fließt ebenfalls immer hier und jetzt wo auch immer er fließt und kann nicht auf andere Weise fließen als er fließt in dem Moment „Hier und Jetzt“.
Die Erleuchteten haben tief verstanden, dass „Wo und Wann“ illusionär sind und dieses Verständnis ermöglicht ihnen im „Hier und Jetzt“ zu leben. Daher werden auch Mann oder Frau, wenn ihnen dieses tiefe Verständnis geschieht, weise und beginnen das Leben im „Hier und Jetzt“ zu leben.
Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2017
Anmerkung des Herausgebers:
„So ist das Leben“ ist ein Ausdruck der Akzeptanz des Menschen seiner Erfahrungen des Unvorhersagbaren und Unsicheren, was in seinem Leben geschieht. Allerdings hat er wissenschaftliche Mittel entwickelt, um Stufen der Sicherheit und der Präzision im Leben aufzustellen. Die Uhr, der Kompass und das Teleskop sind bemerkenswerte Beispiele seiner hoch entwickelten Methoden, seinen Ort, seinen Ursprung und nahezu sein Ziel zu bestimmen. So sind die Geschenke der Kreativität, der Genialität und der Beharrlichkeit, die ihm vom Leben selbst geschenkt werden, wenngleich illusionär. Tiefes Verständnis, dass „das Leben so ist “, wie in diesem Artikel offenbart, ist das höchste Geschenk der Erleuchteten, das Geschenk des „Hier und Jetzt“.
Julian Capper, Großbritannien.
Anmerkung des deutschen Übersetzers:
Unsere Leben scheinen aus vielen Geschichten zu bestehen, die wir anderen und uns selbst erzählen. In jeder alltäglichen Unterhaltung hängt die Authentizität der Geschichten, die man anderen erzählt, davon ab, „wann“ und „wo“ sie anscheinend passiert ist. Sonst glaubt man der Geschichte nicht. Doch wie real könnte dieses Leben sein? Nachdenken würde offenbaren, dass sich solche Details „wann“ und „wo“ etwas geschehen ist, von Zeit zu Zeit ändern, wenn die Geschichte erneut erzählt wird. Das kann ein erster Hinweis sein, dass die Geschichte unseres Lebens nicht real ist, sondern eine Illusion aus Gedanken, Geschichtenerzählen, das unserem Verstand widerfährt. In dem Artikel „Wann und Wo“ zeigt Dr. Shankar klar, dass das Leben in unserem Verstand an einem bestimmten Ort oder in einer numerischen Zeitabstufung nicht das reale Leben ist. Im „Hier und Jetzt“ gibt es weder Zeit noch Raum für einen Gedanken, ganz zu schweigen von einer Geschichte.
Marcus Stegmaier, Deutschland.