Dr. Vijai S Shankar MD.PhD.
Published on www.academy-advaita.com
The Netherlands

29 October 2018

Lernen (3)

„Lernt zu tun“

 

Alle gebildeten Männer und Frauen wünschen, wollen und ersehnen sich, im Leben etwas tun zu lernen. Was sie zu tun lernen wird im Moment gelernt und im Moment erst bekannt, nachdem das Lernen, etwas zu tun, tatsächlich erfolgt ist. 

Was auch immer der gebildete oder ungebildete Mann oder die Frau im Leben lernt zu tun, wird akzeptiert, beklatscht und geschätzt nicht nur von ihnen selbst, sondern auch von der Gesellschaft. Das Gleiche wird jedes Mal erwartet, wann auch immer er oder sie wünscht, will und sich danach sehnt etwas tun zu lernen.

Die Akzeptanz, der Applaus, die Wertschätzung und die Erwartung geschehen auch im Moment und sind im Moment nicht nur ihm oder ihr, sondern auch ihrer Gesellschaft bekannt. 

Weisheit offenbart, dass sich jeder Moment im Leben selbst erneuert und zwischen einem Moment im Verstand und im Leben auch ein Moment ist. Dies bedeutet, dass ein Moment im Leben und im Verstand ewig ist.

Gehirnscans zeigen, dass Entscheidungen sieben Sekunden vor der Entscheidung des Menschen geschehen. Die Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften enthüllen, dass menschliche Entscheidungen Sekunden, bevor der Mensch auf sie aufmerksam wird, getroffen werden.

In der Studie konnten die Teilnehmer frei entscheiden, ob sie einen Knopf mit der rechten oder linken Hand drücken wollten. Die einzige Bedingung war, dass sie sich erinnern mussten, wann sie die Entscheidung getroffen hatten, entweder ihre rechte Hand oder ihre linke Hand zu benutzen.

Mithilfe von FMRT scannten die Forscher die Gehirne der Teilnehmer, um herauszufinden, ob sie vorhersagen konnten, welche Hand die Teilnehmer verwenden würden, bevor die Teilnehmer sich der Entscheidung bewusst waren.

Die Ergebnisse, durch die Überwachung der Mikro-Aktivitätsmuster im präfrontalen Cortex, waren, dass die Forscher sieben Sekunden, bevor der Teilnehmer von der Entscheidung wusste, vorhersagen konnten, welche Hand der Teilnehmer wählen würde.

Weisheit offenbart, dass dies ein Beweis dafür ist, dass der Mensch weder entscheidet noch vorhersagt noch vorherbestimmt. Weisheit offenbart, dass sogar die Bewegung der Hand, um den Knopf zu drücken, geschieht und nicht das Gehirn die Bewegung in dem Moment zu geschehen veranlasst.

Weisheit offenbart weiterhin, dass der Gedanke, etwas zu tun zu lernen als Gedanken geschieht, damit das Verständnis geschieht, dass nur Bewegung in jedem Moment existiert und sich jeder Gedanke in jedem Moment bewegt. Und auch für ein weises Verständnis, dass Bewegung von Gedanken zu lernen in jedem Moment Instinkt ist und der Instinkt nicht vom Menschen oder seinem Gehirn gelernt werden kann.

Lernen etwas zu tun geschieht, damit das Verständnis geschieht, dass Lernen etwas zu tun in einem Moment keine Realität ist. Lernen etwas zu tun geschieht, damit das Verständnis geschieht, dass Lernen etwas zu tun in jedem Moment illusionär und nicht real ist. Lernen etwas zu tun geschieht, damit das Verständnis geschieht, dass Lernen etwas zu tun nicht vorhanden ist, sondern nur Bewegung von Lerngedanken vorhanden ist.

Lernen etwas zu tun geschieht, damit das Verständnis geschieht, dass man, wenn die Bewegung von Gedanken als Handlungen betrachtet wird, glaubt, dass Mann und Frau zu tun lernen könnten, was von ihm oder ihr erwartet wird zu lernen.  

Weisheit offenbart, dass das Lernen etwas zu tun nicht im Moment geschieht, weil sich das Leben im Moment nur bewegt. Weisheit zeigt auch, dass die Intelligenz im Leben die Bewegung manifestiert und Mann und Frau die Bewegung im Moment nicht bewirken, und zwar, weil sie den Moment im Leben nicht machen.

Die Erleuchteten akzeptieren Mann und Frau so, wie sie sind, und erwarten nicht von ihnen, etwas zu tun zu lernen, weil sie verstehen, dass Tun nicht existiert, sondern in jedem Augenblick im Leben nur Instinkt existiert. Die Erleuchteten verkünden, dass Männer, Frauen und Kinder tun, was ihnen bestimmt ist, zu tun, wenngleich illusionär. 

Sri Ramana Maharshi hat verkündet, dass das, was bestimmt ist zu geschehen, wenngleich illusionär, geschehen wird. Sri Adi Shankaracharya hat im Nirvanashadakam verkündet, dass der Mensch nicht der Handelnde ist. Die Kena-Upanishad Vers 1.3 verkündet, dass Wort und Verstand keinen Zugang haben zum Absoluten Einen. Die Bhagavadgita Kapitel 3 Vers 27 erklärt, dass der Mensch nicht der Handelnde ist.

Die Erleuchteten verstehen, dass die Bewegung von Gedanken in jedem Moment Instinkt ist und von der Intelligenz im Leben manifestiert wird und weder vom Menschen noch von seinem Gehirn gemacht wird. Die Erleuchteten haben verkündet, dass das Leben eine einzelne Bewegung ist. 

Autor: Dr. Vijai S. Shankar
© Copyright V. S. Shankar 2018

Anmerkung des Herausgebers: 
Es wird in diesem Artikel deutlich gemacht, dass Männer, Frauen und Kinder nicht lernen, etwas zu tun. Dass sie das tun, ist illusionär, denn es gibt kein Lernen in der Gegenwart; es gibt nur Instinkt in der Gegenwart. Außerdem werden sie das tun, was ihnen bestimmt ist. Dass der Mensch nicht der Handelnde ist, ist begründet. Der Mensch kann verstehen, dass dies so ist, oder nicht.
Julian Capper, Großbritannien. 

Anmerkung des deutschen Übersetzers: 
Zu tun und zu lassen, was man möchte, ist der Eckpfeiler des alltäglichen Gedankengerüsts im Verstand des modernen Menschen. Damit die Freiheit zu tun, was man möchte, wächst, glaubt man, lernen zu müssen, etwas zu tun. Angefangen von Wissen für Schule und Beruf, das praktisch oder theoretisch angewendet werden soll, über Freizeitaktivitäten wie Sport, Spiel, Kunst, Literatur und Musik. Die Lebensqualität wird in dem gemessen, was der Mensch vermag zu tun. Das Tun bringt Einkommen oder Freude oder Freunde und Bewunderung. So ist die Illusion des Lernens, etwas zu tun, dass sie nur schwer zu durchdringen ist. Dieser Artikel von Dr. Shankar leistet, wenn er tief verstanden wird, einen entscheidenden Beitrag zu Vertrauen und Geduld mit allem, was einem zu tun geschieht, denn es liegt nicht in der Hand des Menschen, etwas zu lernen. Weisheit bedeutet Lebensqualität!
Marcus Stegmaier, Deutschland. 

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